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Alt 11.02.2008, 06:43   #41
htim
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Nachtrag:

Quelle= http://www.freiepresse.de/NACHRICHTE...L/1207949.html

Zitat:
Goldgräberstimmung auf dem Erzgebirgskamm

Hunderte Schaulustige verfolgen Schatzsuche - Arbeiten vorerst unterbrochen

Deutschneudorf.
"Ihr seid auf der richtigen Spur! Ich habe 1945 Offiziere beherbergt. Die erzählten, dass hinter dem Bahnhof in Deutschkatharinenberg ein Vermögen liegt." Dieser anonyme Anruf ist am Freitagmorgen bei Deutschneudorfs Bürgermeister und Hobby-Schatzsucher Heinz-Peter Haustein aufgelaufen. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Bagger am zweiten Tag der Schatzsuche auf dem Bahnhofsgelände, auf dem 1967 letztmalig ein Personenzug eingefahren ist, kaum die erste Schaufel angesetzt.

Noch anderthalb Meter muss sich das schwere Gerät in den Berg vorarbeiten, um den ersehnten Hohlraum zu finden. Diese Entfernung hat Christian Hanisch am Vortag mit einem so genannten Grab- und Tunneldetektor ermittelt. Der aus Schleswig-Holstein stammende 49-Jährige läuft etwas aufgeregt hin und her. Auch bei Haustein ist ein Adrenalinschub unverkennbar. Beide haben soeben erfahren, dass sie zu 100 Prozent einen Fund erwarten dürfen. Diese Aussage stammt von der Herstellerfirma des Messgerätes aus Windischleuba. An diese hatten die zwei Hobby-Schatzsucher ihre aufgezeichneten Messdaten und grafischen Darstellungen zur Auswertung gesendet.

Plötzlich wirkt Hanisch nervös. Er schaut in das Loch Richtung Baggerschaufel. Fels? Nein, nur eine Steinplatte. Als sie zertrümmert ist, fördert der Bagger weiter aufgefüllten Boden zutage. "Jetzt dauert es nicht mehr lange", atmet der 49-Jährige auf, während die inzwischen zahlreich erschienen Schaulustigen jede Baggerschaufel wie gebannt verfolgen. Aus allen Teilen Deutschlands werden Autokennzeichen gesichtet - Köln, Berlin, Dresden. Die einen kommen, die anderen gehen wieder. Dabei stehende ältere Einwohner des Ortsteiles erinnern sich an die Zeit gegen Kriegsende, erzählen von Zügen und Lkw, die hier ankamen, und von Kisten, die abgeladen worden sind. Hätte jemand spontan eine Bratwurstbude aufgebaut, er wäre am Freitag sicher um einige Euro reicher geworden.

Haustein hat zum Essen indes keine Zeit. Im Minutentakt klingelt sein Handy. RTL ist in der Leitung, dann das ZDF - die kleine Kammgemeinde Deutschneudorf rückt plötzlich bundesweit in den Mittelpunkt des Medieninteresses. Bessere Tourismuswerbung gibt es kaum. "Natürlich schmeichelt das", spricht der Bürgermeister. Doch dann blitzen schon wieder die Augen des Schatzsuchers Haustein, als ihm eine Karte vom Reichsamt für Landesaufnahmen Berlin aus dem Jahr 1934 zugespielt wird. Sie stammt von dem Lengefelder Thomas Hunger, dessen Vater damals bei der Bahn gearbeitet hat. Während dieser Zeit markierte er auf jener Karte genau dort, wo jetzt der Bagger schon über 20 Kubikmeter Erde herausgeholt hat, eine Linie. Allerdings ist offen, wie sie zu deuten ist.

"Auf alle Fälle kann das alles kein Zufall ein", sagt Haustein, der schon wieder ans Telefon gerufen wird. Dieses Mal meldet sich eine Frau, deren Mutter mit der Gattin von Martin Mutschmann - dem einstigen Gauleiter Sachsens - befreundet gewesen sein soll. Sie berichtet, dass ihre Mutter dabei war, als die Mutschmanns Ende des Krieges ihre Antiquitäten in Kisten verpackt hätten. Leider wisse sie nicht, wohin diese gebracht worden sind.

Es ist inzwischen Nachmittag, der ersehnte Hohlraum lässt sich nicht finden. Leicht nachdenklich steht Hanisch vor dem riesigen Krater. "Die Messdaten von heute früh sind so eindeutig, besser geht es nicht. Wir sehen genau die Kisten", sagt der 49-Jährige.

"Vermutlich haben Mineralien in der Erde die elektromagnetischen Impulse etwas abgelenkt. Dadurch kann es passieren, dass wir zwei, drei Meter neben der Stelle baggern, an der wir eigentlich graben müssten", erklärt Haustein, als er 15.30 Uhr die Arbeiten erst einmal beenden und das große Loch sichern lässt. Nach einer Woche Pause soll ab 18. Februar die Bergsicherung anrücken und mit Tiefenbohrungen nach den Hohlräumen suchen, ehe weiter gebaggert wird. Solange wird auf dem Areal verstärkt Polizei patroullieren, um die Anlage zu sichern. Immerhin, so glaubt Hanisch anhand alter Unterlagen seines Vaters, könnten in den Kisten die 1,9 Tonnen Gold lagern, die aus Carinhall - Reichsmarschall Görings Jagdschloss in der Schorfheide - stammen. Das wurde zu Kriegsende per Flugzeug evakuiert. Und Hanischs Vater war bei der Luftwaffe.

Von Thomas Wittig
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