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Alt 07.09.2005, 07:41   #14
DREETZ
Bürger

 
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MUNA DREETZ

Hallo Uwe,
kennst Du das Gelände? Ist frei zugänglich für Jedermann...man muss nur wissen, wo.
Bevor ich jetzt meine Dokumente rauskrame (ich hab Anfang der 90iger mal Staatsarchiv in Potsdam durchgekramt), erstmal bissel was aus dem Gedächtnis:

Seit Mitte der 70iger Jahre waren wir als Halbwüchsige Bengels aus der Umgebung (Neustadt/Dosse) fast jedes Wochenende dort im Wald- war schon faszinierend...was man dort so alles fand...Krönung waren mal 5 oder 6 8.8 Granaten, die wir aber liegen liessen, da Angst vor Stasi und dummen Fragen.
Das Gelände war auch zu DDR Zeiten frei zugänglich, bis auf einen umzäunten Berg (davon gibt es 7, waren Hochbunker, die von aussen dann mit Sand überfüllt und bepflanzt wurden). In diesem umzäunten Gelände (3m hoher Zaun!!!) hatte man Mufflons (zur Tarnung) eingesperrt, aber die alten Einheimischen meinten, dies sei der "Ölberg" - dort lagern angeblich immer noch grosse Mengen an Sprengstoffen respektive (die Alten behaupten, Nitro, aber das kann ich mir nicht denken) Ausgangsstoffe. Das gesamte Gelände ist ca. 550ha gross, hat ca. 50 Flach und 15 Tiefbrunnen gehabt, in Spitzenzeiten haben dort 3000 Leute gearbeitet incl. Häftlinge aus Nordhausen. Wohl wegen der Häftlinge sind die "Alten" nicht sehr gesprächig im Orte. Nach Kriegsende hat ein ganzes Baubataillon der Russen 15 Monate unter Einbeziehung der Bevölkerung demontiert und weggeschafft. (O-Ton Beteiligter- da liegt noch ein Haufen Zeugs drin!) Danach Eingänge mit Sand aus dem nahen See verfüllt und gesprengt. Aber immer nur Sprengungen an den Eingängen / obere Etage Hochbunker, aber nie in Höhe Waldboden oder darunter- warum wohl? Jedenfalls war ich schon in -zig Eingängen, und der letzte, den wir Mitte der 90iger bearbeitet haben, war sehr vielversprechend. Nach ca. 40m kam man an eine Sprengstelle, die nach genauerer Untersuchung keinen Weg mehr nach vorne gestattete, aber wohl nicht gewollter Weise einen kleine Durchbruch zu einem Nachbarraum freilegte, den wir dann mit Meissel und Metallsäge so gross machten, dass man durchkam. Stellte sich als Nebenraum von einem Treppenhaus heraus (wir haben nach bissel graben den Türsturz gefunden) - und dann haben wir Monate Lang geschaufelt mit 4 Mann, immer vom sicheren Nebenraum abwärts und ins Treppenhaus hinein. Bis dann der von oben eingefüllte Sand im Treppenhaus dann auch dem kleinen g folgte Man hatte das Gefühl, neben einer mit 200kmh fahrenden U-Bahn zu stehen) Aber, passiert ist nix, wie gesagt, wir waren im Nebenraum. Aber dann war mit der amateurhaften Buddelei SCHLUSS, wir waren schliesslich alle schon Familienväter. Dort kommt man nur mit Technik weiter. Die Hochbunker sollen alle untereinander verbunden gewesen sein, und wenn man mal mit einem grossen Radlader im Kreis um so einen Berg fährt, trifft man auf einen Gang. Aber im Land BRB fährt man nicht mit einem Volvo BM mal so im Walde rum...

Jesses Maria, jetzt isses fast halber Roman geworden, aber 25 Jahre hinterlassen Spuren. Also, ich mach hier ein Angebot: wen es interessiert (hallo Berliner Gemeinde, vom Wedding aus habe ich damals nur 45min mit dem Auto gebraucht), ich führe euch gerne hin, vereinbaren wir ein Treffen,

Gruss
Hagen



Zitat:
Zitat von Uwe
.....sind da noch welche da.

Nehme gern jede Info zu Klietz, Dreetz oder Güsen.

entweder als Antwort hier im Forum oder als PN

Geändert von Sorgnix (07.09.2005 um 07:50 Uhr). Grund: Letzter Satz: "Mal schauen, wie man den Knacken könnte" ... ist weg
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