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Alt 06.10.2019, 23:53   #14
Sorgnix
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So.
Nach unserem Telefonat nun mein Senf - denn mit Bildern zum Objekt fällt das leichter.


Ich verstehe recht, das wird ne Werkstatt und Du wärst im Winter mit 14 Grad zufrieden??

Wozu dann der Aufwand?

Ich würde den Charme der Bude erhalten - und die Finger von der Fassade lassen.
Diese Patina kriegst Du nicht wieder hin ...


Wozu dämmen?
Was sollen 3 cm Mineralwolle bringen?? Nix!
Speicherfähigkeit, sprich Baumasse, hat der Bau ja weniger. Die Hütte kühlt also so oder so nach
Abschaltung des Ofens recht schnell aus
... ja, man kriegt sie nach Dämmung auch schnell wieder warm - aber kaum ist
die Tür oder ein Fenster offen, ist die Wärme auch wieder raus ...

Und was ist die Bezugsgröße für die Berechnung der Dämmwerte von Dämmstoffen?
Doch nicht etwa ne "stehende Luftschicht"??
Luft dämmt besser als Mineralfaser - so sie nicht bewegt wird
Also nehmen wir die "Bewegung" aus der Luftschicht der Wand.
(Thema wird weiter unten vertieft)


Die anderen haben alle tangierenden Bereiche des für und wider des Ausbaus schon angesprochen.
Was setzt Du im Winter als erstes auf, wenn Dir kalt ist? Ne Mütze.
Weil der größte Teil der Wärme halt nach oben entweicht. In diesem Fall durchs Dach.
Gleich danach kommen die Fenster. Einfachverglast? Dann kannst Du auch 30 cm dämmen - es wird
bzw. bleibt kalt in der Bude bzw. kriegst Du dann unterschiedliche Klimazonen im Raum.
Dann "zieht" es vermeintlich noch mehr ...

Die Konstruktion hat ja nun scheinbar ein paar Jährchen auf dem Buckel und hat GEHALTEN.
Wasser, was unerwünschterweise durch Astlöcher und anderes eindringt, ist auch wieder abgedampft.
OHNE das Holz zu zerlegen ...
Der angedachte Umbau würde eine komplette Neukonstruktion der Fassade erfordern, was Dir
preislich mit Sicherheit nicht gefallen wird.



Meine Lösung:

1.
... ich würde den Wandaufbau so lassen wie er ist!
Keine Dämmung oder sonstwas.
Außen das Wasser wegführen, Sockelbereich schützen, Wetterschenkel etc. - und gut!

2.
Heizung.
... ich würde mal die Heizung der Halle und des Raumes getrennt betrachten.
Es kann gern mal aus der Halle mit "rübergeheizt" werden - aber ein kleiner Kanonenofen
dürfte in der Bude den Schornsteinfeger nun auch nicht auf die Palme bringen.
Rohr durch die Fassade nach draußen, fertig.
22 m2 sind nun nicht die Welt.
(ja, ich weiß, es gibt Vorschriften - ich würd´s aber erstmal probieren bzw. drauf ankommen lassen)

3.
... wenn die Holzschalung nicht "dicht" ist, dann ist das halt so.
nicht existente Dampfsperren wie auch Dampfbremsen kann man gern verarbeiten.
Die erfordern ja aber meist das, was Du machen wolltest: Wände öffnen.
und da beginnen die Probleme. Du wohnst/arbeitest in ner "Plastiktüte"

Der angedachte Umbau würde einen konstruktive Notwendigkeit nach der anderen verlangen.
Ganz - oder gar nicht. Sonst hast Du hinterher irgendwo ne Schwachstellt.
... und für den Umbau müßtest Du auch in den Dachraum schauen.
Und da geht es dann weiter ...

Was Du doch nur/auch wolltest, ist keine Zugluft mehr.


1. Vorschlag:
Innen ne OSB-Platte auf die Bretter schrauben. Und wenn die Stöße nicht
verklebt sind, dann ist die Bremse halt nicht zu 100 % dicht, sondern nur zu 98 % ...

2. Vorschlag:
... was Du brauchst ist Winddichtikeit. Wo kein Loch ist, da kann auch nix durchziehen.
Dann tapezier doch einfach die Bretterwand von innen
Packpapier, Zeitungen, Rauhfaser oder sonstwas. das kannste pinseln. Jede Woche in nem
neuen Farbton, wenn´s sein muß.

Winddichtigkeit ist eben das Zauberwort.
Wichtiger als "Dampfsperre" oder -Bremse ...

4.
Dachdämmung
Es sieht ja so aus, als ob man in den Dachraum nur über die Dachhaut reinkommen würde.
Alternativ Giebeldreieck aufsägen ...
Oder vielleicht innen unter die Decke schauen, wo die Balken liegen - und eine Luke einschneiden?
Oder erstmal ne "Suchbohrung".
Man könnte so den Aufbau rauskriegen.
Wobei der Dachraum auch ne dämmende Luftschicht darstellen könnte.
Wenn aber allzu offen und luftig, würe ich oben einfach etwas Mineralwolle auflegen. Die Mütze halt ...

5.
Fenster
... div. Heimwerkerseiten stellen da ja auch schon mal alternative Möglichkeiten vor.
z.B. ein Kastenfenster vorsetzen, den Rahmen aufdoppeln, ne Glas- oder Makrolonscheibe
vorsetzen.
Alles nicht mit dem Effekt einer neuen Dreifachverglasung - aber ein wenig bringt es.
Und es geht ja nur um eine Werkstatt.


so.
mach was draus.
10 K€ für den Glaspalast, oder 500,-- € für Material der individuellen Lösung.
Für die Differenz kannst Du ne Weile heizen ...

=> es ist ne Mietbude!
und Du weißt ja, ab und an halten Verträge doch nicht so lang, wie ursprünglich gewünscht ...


Gruß
Jörg
__________________
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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