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Alt 31.03.2012, 14:49   #71
Andrew.derLuchs
Landesfürst

 
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Erst mal ein Lob für die guten Fotos an Werker 123!

Ich denke, das die Grundmauer und die Fundamente der ehemaligen Leine-Insel durch das Gewicht des Parkplatzes, der parkenden PKW`s aber auch LKW`s und sogar Busse - dermaßen stark belastet sind, dass deshalb der ganze Bereich irgendwann in die Leine rutschen wird. So viel ich weiß ist der Parkplatz damals nur aufgeschüttet (wahrscheinlich wie der linke Leine-Arm (Straße: Am Leibnizufer) mit Trümmern) worden. Auch die Baum-Neupflanzung wird durch die Wurzeln einiges beitragen.

Im Jahr 2011 stand in der HAZ ...An zwei Standorten am Cityring könnten im Zuge des Straßenumbaus neue Häuser entstehen. So soll zum einen der Parkplatz am Leibnizufer neben dem Flohmarkt als Baugrundstück verkauft werden ...

Was passiert dann mit der historischen Bebauung?
Verschwindet die dann?
Wie schon so viel historische Gebäude in Hannover!?

Weiter unten habe ich zum Thema noch einen Bericht aus dem Jahr 2010 angefügt!



© Foto Werker 123



Die Leineinsel um 1900. Sie wurde später verschüttet. © Archivfoto HAZ


Stadtdialog City 2020
Zukunftsvisionen von Hannover: Planerbüros haben vielfältige Ideen

Von Conrad von Meding | HAZ 06.03.2010

Eine Insel in der Leine? Ein Hochhaus auf dem Klagesmarkt? Ein Tunnel am Leibnizufer? Häuser am Waterlooplatz? In der ersten Runde des Stadtdialogs City 2020 haben 28 internationale Planerbüros vielfältige Ideen entwickelt.



Leineinsel mit Gastronomie: Vor der Kulisse des Leineschlosses könnte die nach dem Krieg zugeschüttete Leineinsel neu konzipiert werden – mit einer Gastronomie, die sich der Topografie des Hohen Ufers anpasst. © Handout

Es geht auch ganz anders: 28 internationale Architektur- und Landschaftsplanerbüros haben erste Vorschläge für ein neues Hannover entwickelt. Viele intelligente Konzepte sind dabei – einige sehr rationale Lösungen für bestehende Probleme, einige sehr verspielte Ideen zur Verschönerung. Vor allem das Gelände am Flohmarkt, also die historische Altstadtkante am Fluss, hat zu kreativen Entwürfen inspiriert. Aber auch das Areal am Friederikenplatz bedarf nach Meinung der meisten Planer dringend neuer Impulse. Und für Marstall, Köbelinger Markt und Klagesmarkt liegen erste städtebauliche Entwürfe einer Neuorganisation vor. Eine Jury wählt die besten Ansätze aus, an denen bis zum Sommer weitergearbeitet wird.

Beeindruckende Bilder haben die Büros geliefert. Die alte Leineinsel, zugeschüttet nach dem Krieg, ersteht in mehreren Entwürfen in moderner Form wieder auf. Am Marstall, bislang nur ein großer Parkplatz, könnte mit einer gezielten Bebauung echte Platzatmosphäre geschaffen werden. Auch für den Waterlooplatz gibt es verschiedene Bebauungsideen – eine erkleckliche Anzahl von Büros rät allerdings dazu, dem einstigen Exerzierplatz seine historische, ovale Form zurückzugeben, anstatt ihn mit Häusern zu bebauen. Im Gegenzug empfehlen zahlreiche Planer, am Friederikenplatz ein, möglicherweise sogar kraftvoll akzentuiertes, Gebäude zu installieren. Dort war jahrzehntelang Platz für eine Staatskanzlei frei gehalten worden, die niemals kam.

Allerdings geht es in diesem Stadium des Planerwettbewerbs, in dem Ideen für die Stadtentwicklung der nächsten zehn Jahre und darüber hinaus gefragt sind, noch gar nicht um Details. Weder um Gebäudeabstände noch um Fassadenfarben. „Es geht gewissermaßen um Haltungen“, sagte Stadtbaurat Uwe Bodemann bei der Vorstellung der Entwürfe vor etwa 300 Gästen im Sprengel Museum. Soll die Planung dahin zielen, die Grünräume der Stadt durch die Innenstadt hindurch zu verbinden, indem zum Beispiel vom Maschpark bis zu den Herrenhäuser Gärten das Leineufer als großzügiger Freiraum geplant wird? Oder sollte mit zusätzlicher Bebauung eine Klammer von der Altstadt zur Calenberger Neustadt gespannt werden – die Stadtteile sind jetzt durch Fluss, Grünraum und breite Straßen getrennt. Ein Büro hat sogar vorgeschlagen, die Straßen Friedrichswall und Leibnizufer in einen Tunnel zu verlegen. Der sollte dann – mit einer Ausfahrt am Waterlooplatz – vom Aegi bis zur Brühlstraße reichen, um darüber Freiraumqualität ohne Autos zu ermöglichen. Das Konzept dürfte aber wohl kaum zu finanzieren sein.

Zahlreiche Büros allerdings haben die Fahrspuren am Leibnizufer reduziert – die Stadt hatte bei der Wettbewerbsauslobung die Daten einer Verkehrserhebung mitgeliefert, die ein Abwickeln der Verkehrsmengen auf weniger Asphaltfläche nahelegt. Wenn die Straße schmaler ist, bleibt mehr Platz zum Ufer. Einige Büros haben raumgreifend terrassierte Grünflächen angelegt, andere nähern sich mit Steintreppen dem Wasserspiegel der Leine. Etliche Büros haben aber auch Bebauung zwischen der Straße Leibnizufer und dem Fluss vorgesehen. Teilweise sind es riegelartige Häuser, die Durchblicke von der Calenberger Neustadt zur Altstadt freilassen, teilweise versetzte Hauskomplexe, die viel Grün auch zum Wasser hin zulassen. Ein Planer hat sogar eine ganze Häuserzeile zwischen Wasserflächen installiert, indem er grachtenartig einen zweiten Leinearm entlang dem Leibnizufer gezeichnet hat. Einige Entwürfe sehen auch nur vereinzelte Neubauten am Leibnizufer vor – wie Brückenköpfe, die zur Verzahnung der Stadtteile beitragen sollen. Nach Vorschlag der Planer könnten in solchen prominenten Gebäuden öffentliche Nutzungen untergebracht werden – etwa das Bürgeramt Leinstraße, das dortigen Neubauplänen weichen soll.

Dass der Fluss am Ort der einstigen Leinebrücke auf Höhe der Pferdestraße wieder passierbar werden soll, ist für nahezu alle Planerteams eine Selbstverständlichkeit. Schön ist die Idee, auf der Leineinsel eine Gastronomie zu installieren, die einen Teil zur Finanzierung des gigantischen Bauprojekts beitragen könnte. Die Planer schlagen für diese Gastronomie ein zweigeschossiges Konzept vor, das die topografischen Gegebenheiten aufgreift: Unten am Wasser gibt es die Gastro-Ebene, und die obere Ebene mit einer Aussichtsplattform entspricht der Höhe des Hohen Ufers an der Altstadtkante.

Andere Bereiche: Gefragt waren auch Ideen für weitere Bereiche der Innenstadt. So liegen jetzt für den Marstall sehr unterschiedliche Bebauungskonzepte vor, ein Büro zieht sogar einen Kanal in den Platz. Für den Klagesmarkt schlägt ein guter Teil der Büros eine Bebauung vor, um das Körnerviertel mit dem Quartier nördlich des Platzes zu verbinden. Ein Büro hat sogar ein Hochhaus vorgesehen, das als Pendant zum Gewerkschaftshaus am Otto-Brenner-Kreisel fungiert. Auch für den Köbelinger Markt gibt es erste Ideen zur Bebauung.
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