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Alt 02.05.2012, 17:19   #4
Andrew.derLuchs
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Der mutmaßliche Architekt des Gefängnisses Johann Paul Heumann

Johann Paul (1703-1759) kam als Sohn von Hermann Heumann aus Wiedensahl im Jahr 1703, in Hannover zur Welt, der ab 1701 als Hoftischler in Hannover tätig war. 1725 leistete Johann Paul Heumann den Bürgereid für die Stadt Hannover und übernahm das Amt seines Vaters.

Nach der Geburt seines Sohnes Johann Dietrich (1728-1774) im Jahr 1728 erhielt er ein staatliches Stipendium, mit dem er zwecks Ausbildung nach Frankreich und Italien reiste. Zurück in Hannover, wurde er 1736 Nachfolger des - wegen Krankheit pensionierten - Hofbauarchitekten Tobias Henry Reets. Zusätzlich zu seiner anfänglichen Besoldung von 600 Reichstalern erhielt Heumann für Arbeiten außerhalb Hannovers jeweils 3 Reichstaler Diäten.

Zwischen 1730 und 1740 soll Heumann auch in Dreilützow (heute ein Ortsteil von Wittendörp) tätig gewesen sein, 1746 wurde er zum Oberhofbaumeister ernannt. Als sich sein Gesundheitszustand ab 1758 verschlechterte, wurde er bei seinen Arbeiten teilweise von seinem Sohn entlastet.

Bauten in Hannover (Auswahl)

1735–1739: Clevertor-Gefängnis (am Clevertor)

1736: „Tor des Maultierstalles am Königsworther Platz - vermutlich von Johann Paul Heumann erbaut. Nach Umbauten im Jahre 1770 lagen dort das Regiment Garde du Corps und ab 1867 bis 1909 die Königsulanen.“ Das nach den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg 1943 geborgene Tor wurde 1955 vor dem Stadtbauamt Hannover wieder aufgebaut.

1736–1737: Marstallbrücke

1739: Erneuerung der Orangerie im Großen Garten in Herrenhausen

1742–1743: Schiffsschleuse am Ernst-August-Kanal; sie wurde 1764–1768 von seinem Sohn Johann Dietrich Heumann erneuert

1742–1746, gemeinsam mit Jacques-François Blondel: Erneuerung des Kammerflügels am Leineschloss in französischem Barock

1743–1745: Stift zum Heiligen Geist in Hannover

um 1744: Für den Geheimen Rat von Diede Erweiterung des 1735 im Hattorfschen Garten errichteten Lusthauses, des Vorgängergebäudes des Georgenpalais im Georgengarten

1746–1749: Gartenkirche in Hannover

1746–1750: Neue Schenke auf dem Neustädter Markt, das spätere British Hotel, dann Konsistorium; das Gebäude war bisher dem Architekten Georg Friedrich Dinglinger zugeschrieben; neuere Forschungen ergaben jedoch Heumann als Erbauer.

1748-1749: Belvedere-Pavillon im Küchengarten in Linden (seit 1925 auf den Lindener Berg versetzt)

1758: Entwurf für die Hängekanzel in der Kreuzkirche, ausgeführt durch Johann Friedrich Blasius Ziesenis


Literatur- und Quellenverzeichnis:
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