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Alt 18.05.2012, 00:40   #7
Andrew.derLuchs
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Neues vom ehemaligen Gefängnis an der Goethebrücke in Hannover.

Noch kein Plan für die Leinemauer

Die historischen Steinquader der zusammengebrochenen Flussmauer an der Goethebrücke bleiben vorerst im Wasser. Die Stadt hat kein Konzept dafür, wie sie mit dem Schaden umgehen will.

Hannover. Immerhin ist ein Teil der Sperre für Kajakfahrer aufgehoben: Wer um die Bruchstelle herumfährt, darf den Fluss dort wieder per Boot passieren. Der Uferbereich bleibt provisorisch abgesperrt.

Der Schaden hat die Stadt offenbar kalt erwischt. Seit Jahren ist bekannt, dass ein anderer Abschnitt der Leinemauer - nahe der Brücke Schlossstraße - einsturzgefährdet ist. Dort verbietet eine Sperrkette die Bootsfahrt, die Stadt misst regelmäßig die Stabilität des Gemäuers, das zum ältesten nichtsakralen Erbe Hannovers gehört. Es handelt sich um die Grundfesten der alten Leineinsel, überall sind noch alte Kellerfenster- und Türlaibungen zu erkennen. Ein Stadtsprecher bestätigt, dass dieser Mauerabschnitt nun bald für einen Millionenbetrag saniert werden soll, voraussichtlich starten die Arbeiten 2013.

Überraschend hingegen kam nun der Mauersturz neben der Brücke Goethestraße. Etliche große Quader haben sich offenbar unter dem Druck von Erdmassen der hohen Uferböschung gelöst und sind in den Fluss gestürzt. „Im Moment wird an den Plänen für eine mögliche Reparatur gearbeitet“, sagt Stadtsprecher Dennis Dix. Der Denkmalschutz sei in die Überlegungen einbezogen, über Sanierungskonzepte oder Kosten könnten aber noch keine Aussagen getroffen werden.

Die dortige Mauer ist wahrscheinlich nicht ganz so alt wie der Abschnitt an der Brücke Schlossstraße. Um 1860 hatte Hofbaumeister Laves dort die Verlängerung der Straße vom heutigen Steintorplatz Richtung Goethekreisel geschaffen - die heutige Goethestraße. Auf alten Plänen ist zu erkennen, dass auf dem Eckgrundstück ein Haus gestanden hat, das den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden hat. „Möglicherweise ist die Flussmauer dort zur Begrenzung dieses Grundstücks gezogen worden, vielleicht ist sie aber auch älter“, sagt Bauhistoriker Sid Auffarth.

© HAZ - 17.05.2012
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