Hallo,
ich möchte gar nicht bestreiten, dass nur Holzwolle für den Tarnputz benutzt wurde.
Möglicherweise wurde das regional unterschiedlich gehandhabt oder man nutzte, was man gerade zur Verfügung hatte. Möglicherweise auch getrocknetes Seegras.
In Bettinger/Büren: Der Westwall - Die Geschichte der deutschen Westbefestigungen im Dritten Reich, Band II ist dazu folgendes bemerkt:
Für alle Fälle zutreffende Richtlinien für die Tarnung lassen sich nicht geben. Tarnung ist eine Kunst, die keine Regeln verträgt, die aber viel Verständnis und ein geübtes Auge erfordert. Die beste Tarnung ist diejenige, die die Befestigungen im Frieden wie im Krieg der Beobachtung entzieht und damit den Angreifer vor Überraschungen stellt...
Wichtig ist eine matte, rauhe Oberfläche, die besonders durch Verwendung von gefärbtem Tarnputz erreicht werden kann. Bewurf mit Schlackengrus oder Eindrücken von Holzwolle sind erfolgreiche Mittel, die noch heute in ihrer Wirkung beobachtet werden können. Dabei wird zweckmäßiger Weise bei Schartenplatten die Platte in den Verputz mit einbezogen. Stellenweise wurde im Limes-Programm durch Einlegen von Strohzöpfen eine gerippte Oberfläche der Wände und auch Decken erzielt, die den Unwillen von Hitler erregte und verboten wurde.
Nachfolgend noch ein paar Fotos von Tarnputzen an verschiedenen Bunkern im Saarland, alle mit zugemischter Holzwolle.
Die verschiedenen Varianten ergeben sich wohl durch unterschiedliche Mischungsverhältnisse und Konsistenz des Putz.