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Alt 30.01.2021, 13:47   #160
Wolfenstein
Geselle

 
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Im Stahlschlüssel findest du nicht alles. Ich als QS Beauftragter
bei Krupp muss auch schonmal mit den einzelnen Herstellern tel.
Es werden auch Kundenspezivische Bezeichnungen vergeben die nirgenswo auftauchen.

Lt. unseren Aufzeichnungen gab es bei den Ketten eine Makierung mit " MV ". Dieses bedeutet Mangan Vanadium.
Auch wurde teilweise ein " S " hinzugefügt für Silizium.

Mangan, sorgt für bessere Schweißbarkeit des Mat. und erhöht die Festigkeit und sorgt für einen erhöten Verschleißwiederstand.

Silizium, sorgt für eine höher Zugfestigkeit in Verbindung mit einer erhöhten Streckgrenze.

Ebenso Vanadium.

Er ist wie beschrieben mit den G-X300 NiMoMg3 vergleichbar. Er gehört der Werstoff Gruppe 0.9610 an.

Bei Niresit handelt es sich um einen Stahlguss der in Sandformen vergossen wurde, welches man an der Oberfläche gut sehen konnte.
Es wurden abwechselnd gegossene und geschmiedete Glieder verwendet.
Dieser Stahl konnte aber nur in der Erstschmelze hergestellt werden und nicht wie sonst üblich aus Schrott.
Erstschmelze: Schmelze aus den einzelnen Legierungsbestandteilen OHNE Zugabe von Schrott.

Auch der Begriff " Rostfrei " ist etwas kritisch zu betrachten, denn jeder Stahl rostet unterschiedlich schnell.

Es gibt mehrere Korrosionbeständige Stahlsorten der " Güten " Austenitisch, Feritisch und Marinsitisch. Ebenso zählt der Duplexstahl dazu welcher aus einem sogenatten zweiphasigen Gefüge besteht, welches Ferrit und Austenit beinhaltet.
Im Austenitischen korrosionsbeständigem Stahl ist auch viel Nickel enthalten.
Dieser erhöt die Zugfestigkeit und die Streckgrenze. Bei über 8% die Korrosionsbeständigkeit.

Dieser Stahl ist bei Raumtemperatur nicht MAGNETISCH.

Auch kam es immer auf den Hersteller an wie die Kettenglieder erschmolzen worden sind.

Zwei Werke sind von Prüfungen zu nennen, die Hütte " Bergisch- Märkisches Eisenwerk Velbert " und " Deutsche Eisenhütte Mühlheim a. d. Ruhr ".
Es sind bei Prüfungen starke Gewichtsunterschiede aufgefallen welche auf die Zusammensetzung zurückzuführen sind.
Die Glieder waren einmal magnetisch und nicht magnetisch.
Diese waren mit "GUM" und " CKC " zusätzlich geprägt , bezogen auf den Hersteller.

In späteren Herstellung phasen der Panzer wurden die Ketten immer " Schlechter " und schwerer, was auf den Rostoff mangel zurückzuführen ist.

Es ist schwer zu ermitteln wer was wann produziert hat, das genaue Unterlagen fehlen. Auch ist es aufwendig Prüfungen der Bauteile zu machen und auch nicht verlässlich, da nur wenige Unterlagen exixtieren und auch keine Vergleichsmuster vorliegen.

Gruß Jens

Geändert von Wolfenstein (30.01.2021 um 14:19 Uhr).
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