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Alt 07.10.2003, 10:42   #7
Rotti
Heerführer

 
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Detektor: Minelab Relic Hawk, Whites DFX /E , White´s XLT
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Sondenkauf für bloody beginners ;)

Na, dann will ich auch noch meinen Senf dazu ablassen
Im Prinzip ist ja schon einiges dazu gesagt worden, daher nur eine art "Abrundung" des Themas.

Zunächst sollte man sich erstmal Gedanken machen, WAS genau man eigentlich finden möchte. WK2 - Sucher und Münzsucher oder Goldsucher werden vielleicht nicht unbedingt mit demselben Gerät gleich glücklich.

Während der WK2- Sucher ein Gerät mit größerer Tiefenleistung v.a. für Eisen braucht, ist der Münzsucher auf einen möglichst genauen Diskriminatorteil zur Metallunterscheidung versessen.
Nachdem es das Ganze allerdings nicht als "eierlegende Wollmilchsau", also quasi Einen für Alles gibt, lohnt es sich durchaus, vorher mal drüber nachzudenken, wohin das Ganze laufen soll.

Sicherlich haben Geräte wie Minelab´s Relic Hawk (als typischer WK2- Detektor) auch einen Diskriminator, aber mit dem eines "Allrounders" wie z.B. Whites XLT , Minelabs Explorer oder Konsorten kann der natürlich nicht mithalten. Dafür findet sich wenn´s drauf ankommt, ein Objekt von der Größe eines Benzinkanisters oder Stahlhelms auf gut einen Meter Tiefe.
Da schnallen dann die Anderen ab.
Zum Münzleinsuchen auf´m Acker wär er hingegen eher ungeeignet, da kommen die Allroundgeräte voll zum Zuge.
Natürlich findet man mit denen auch Gegenstände aus dem 2.Weltkrieg, aber bei einer gewisen Tiefe ist halt Schluss.
Fastregel bei Alloundgeräten ist: Neupreis ab 400 Euro aufwärts ist OK, Oberklasse beginnt bei etwa 750 Euro, Spitze bei etwa 1000 Euro.

Ich für meinen Teil kann jedem nur empfehlen, möglichst viele Geräte leihweise auszutesten. Irgendwo mitgehen, ausprobieren, all das langsam angehen lassen.
Ein gebrauchtes, gutes Markengerät würde ich dem neuen "No - Name" - Teil ebenfalls immer vorziehen.
Es hält seinen Preis so gut wie immer , und man sieht, ob´s einem taugt

Ein Anfänger wird auch mit einem "Profigerät" erstmal rostige Nägel und Kronkorken ausbuddeln. Erfahrung mit der eigenen Kiste ist wie Hubraum- durch Nichts zu ersetzen!
Außerdem ist Recherche die halbe Miete.
Schließlich ist es viel schöner , hinzugehen und zu sagen "Da müsste was liegen", als einfach aufs Geratewohl auf den nächstbesten Acker zu gehen, und dort sein Glück zu versuchen. Das gibt zwar ab und an richtig schöne Überraschungen, ist aber auf die Dauer etwas .....unergiebig.

Von ex- NVA- Minensuchgeräten würde ich persönlich abraten, es sei denn, man sucht ein Objekt von der Größe eines Traktors und hat Arme wie Schwarzenegger. Zumindest als "Erstgerät" sind die nix.

Kapitel Eigenbau:
Getreu dem Motto:" Man nehme ein Leitungssuchgerät von Black- und Decker und verpflanze es an die Spitze einer ausrangierten Krücke " ist bisher keiner froh geworden.
Natürlich hat man schon von Eigenbauten gehört, v.a. in den 60er und 70er- Jahren war das eine nicht zu verachtende Alternative. Die Industriegeräte damals waren halt auch nicht gerade das hohe C . Spätestens Mitte der 80er Jahre war damit allerdings schon Schluß. Die Elektronik wurde immer umfangreicher und ausgefeilter, das endete schließlich bei Geräten wie dem Whites Eagle usw.
Sowas kann man nicht mehr einfach mirnix Dirnix selberbasteln.
Klar, es ist ein Haufen Kohle, für eine zigarettenschachtelgroße Leiterplatte, ein Gestell und eine Spule 500 Euro und mehr hinzublättern, aber man muss sich auch den Aufwand bei der Herstellung vor Augen führen.
Ich für meinen Teil hab mich mal mit dem Gedanken getragen, ein Elektronikteil nachzubauen. Mit bereits vorhandenem Schaltplan und Vorbild für´s Layout. Und hab´s sein lassen. Zu zeitintensiv. Am Bauen wär´s letztlich nicht gescheitert, ist genau meine Branche. Es lohnt sich schlicht und ergreifend nicht.
Selbiges gilt auch oft für Defektgeräte. Wenn man sie für´n Appel und n´Ei bekommt, mag das mit dem Reparaturversuch angehen. Richtig Geld sollte man nicht raustun, sei denn, man kennt den Fehler 100%ig und weiß sich in jeder Lebenslage zu helfen. Ich spreche hierbei von der Qualifikation a la Fernsehtechniker, Dipl- Ing Fachrichtung E- Technik oder Industrieelektroniker. Schonmal nen Stecker an ein Mikrofonkabel gelötet zu haben, bringt da nicht wirklich was.

Und wenn wir schon dabei sind:
In jedem Gerät gibt es eine Menge Einstellpotis, Regler etc. "Tuningversuche" durch wildes Herumdrehen daran enden im Regelfall mit dem völligen Exitus der Funktion.
Wenn die Leistung optimiert werden soll, dann am Besten in Form eines leistungsfähigeren Gerätes.

Zuguterletzt:
Markengeräte gängiger Firmen stammen u.a. von den Herstellern
Whites, Minelab, Tresoro, Fisher , Garrett.
Dies nur als Anhaltspunk bei der Suche in Onlineversteigerungen, Neupreise lassen sich leicht bei einschlägigen Händlern im WWW nachlesen, denn oft haben die Verkäufer eine etwas romantische Vorstellung vom Wert ihrer Geräte.


In diesem Sinne : Viel Erfolg!
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Und wenn der ganze Schnee verbrennt-
die Asche bleibt uns doch!
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