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Alt 05.06.2016, 00:41   #35
2augen1nase
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Sodele. Ich habe neues zu berichten, vorab sollte ich aber das mit dem Nassstrahlen noch abschließen:

Ich habe die Nassstrahleinrichtung nun seit einiger Zeit da, bisher aber nur getestet was damit so geht.

Getestet habe ich Walnussgranulat, Soda und 2 verschiedene Körnungen Glasgranulat (eher pulver)

Alle verwendeten Granulate sind nur wenig abrasiv, ich will ja nichts kaputt machen, daher habe ich das Zeug getestet. Richtiges Korundstrahlgut nimmt sicher einiges mehr weg - kann aber jemand anders mal testen

Bild 1 zeigt einen geschwärzten Rest Cottaer Sandstein. Der Rest lag jahrelang bei uns draußen auf dem Grundstück. Mit reinem Wasserstrahl blieb die Schwärzung fast unverändert. Mit Walnussgranulat bekam man in sehr wenigen Arbeitsgängen schon erstaunlich was gereinigt - und das ohne den historischen Hieb zu zerstören. Da es sich aber um einen sehr weichen und auch angewitterten Sandstein handelt ist die Oberfläche auch durch das Walnussgranulat ganz leicht rauher geworden als sie vorher war - das ist aber kaum wahrnehmbar. Mit Glasgranulat konnte man auf Dauer richtige Löcher reinstrahlen, Glas ist aber ohnehin sehr viel abrasiver als die anderen getesteten Granulate. Auf Bild 2 sieht man das Ergebnis nach Walnussstrahlen.

Dann wollte ich es mal wissen. Mir wurde immer gesagt, mit Soda könne man Farbschichten (Graffiti) ohne Probleme entfernen. Ich habe mir also mal ein Reststück Cottaer genommen und dick draufgesprüht (roter Farbdosenlack)

Bild 3 zeigt also dieses lackierte Stück Sandstein, Bild 4 die Reinigung nach sehr vielen Arbeitsgängen mit Soda. Ich habe auch die anderen Materialien getestet, nur Walnuss und Soda waren wesentlich sanfter, dennoch hat sich das Strahlgut in allen Fällen leicht in die weicheren Poren reingefressen und die gestrahlte Oberfläche ist sehr viel rauher als die ursprüngliche sägerauhe Oberfläche. Zudem zieht die Farbe ja auch in das Gestein ein, ein leichter Schleier bleibt also dennoch. Trotzdem, der Reinigungseffekt war nicht so schlecht und auf schlecht saugenden Untergründen ist das bestimmt eine Alternative zu anderen Dingen.

Ich habe auch probiert ein Stück Gusseisen zu strahlen. Es geht, aber mehrere Farbschichten mit so weichem Strahlgut herunterbekommen zu wollen ist sehr müßig, es dauert lange und man verbraucht viel Material. Für solche Zwecke kann man getrost etwas abrasivere Mittel einsetzen.


Generell funktioniert das doch erstaunlich gut. Der Verbrauch an Strahlgut ist allerdings hoch. Theoretisch kann man das Strahlgut zwar aufarbeiten, aber es muss trocken sein, ich denke in der Praxis taugt das nicht und man muss sich wohl damit abfinden, das Strahlgut nur einmal zu verwenden.

Staubentwicklung ist gleich Null, allerdings nebelt es dennoch ganz schön, die Zerstäubung des Wassers ist schon extremer als beim reinen Hochdruckreinigen. Im Nebel werden sich wohl auch Staubpartikel befinden, Staubmaske würde ich also dennoch empfehlen. Zudem fliegt das Strahlgut mitunter ganz schön umher, wer also mit abrasiveren Mitteln arbeite, sollte rundherum alles schön abdecken und sich selbst ebenfalls schützen (Gesichtsschutz, Handschuhe und ähnliches)

Auch wenn ich es nur mal angetestet habe: ich würde das empfehlen. Für kleine Reinigungsarbeiten gehts auf jeden Fall. Strahlgut gibts bei Cerablast - die liefern schnell, günstig und unproblematisch.


Das wars


PS: Ich habe mal noch an einem Porphyrgewände welches Brandrauch abbekommen hat einen Test gemacht - reagierte auf alle Mittel negativ, das scheint also doch eine stärker anhaftende Verschmutzung zu sein...
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