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Alt 12.07.2019, 09:49   #29
Sorgnix
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DANKE Hubert!

Das ist mal was Neues.
... auf den ersten Blick doch etwas kompliziert (für mich )
Muß ich mal genau studieren



@Till:
... Du schreibst es selbst: Du, als Hanswurst-Handwerker

Mit Verlaub: Du hast keine bzw. kaum Ahnung von meinem Geschäft.
Sorry, aber Du bewegst Dich da ein wenig zu sehr in der Theorie, in dem, was man
Dir in der Schule mal gesagt hat. "Draußen" ist es etwas anders ...


es geht nicht um Baustellen mit einem Volumen von 20-000,-- € - es geht um höhere
2-3 stellige Millionenbeträge.
Und jedes kleine Zahnrad, was da sich nicht drehen will, hat teilw. extreme Auswirkungen
auf alle anderen. Da gibt es nicht viele Wege ...






der Weg "im rechtlichen Rahmen" wird weidlich ausgenutzt.
Was glaubst Du, warum z.B. Baustellen der öffentlichen Hand grundsätzlich das DREIfache
vom Kalkulierten kosten, und am Ende eine Bauzeitverlängerung bis unendlich haben?
BER, Elphi und Stuttgart 21 kennt fast jeder - aber das ist nur die Spitze des Eisbergs ...

Bei uns/mir zählt das Ergebnis. Ich arbeite im Privatsektor.
Und auf dem Bau arbeiten Menschen. Für Firmen. Und manchmal ist der Mensch das Problem,
weniger die Firma, sprich, Du muß "den einen" bei den Eiern packen. Und das geht
nicht mit Wattebäuschchen ...

Ich hab da noch nen netten Bauherrn aus Frankfurt in Erinnerung (sitzt grad glaub ich im Knast )
Goldman mit Namen, Milliardär.
Der hatte ein Heer von Anwälten beschäftigt.
Aber wenn ihm ein Handwerker quer kam, dann zahlte er einfach nicht. Auf länger ...
Mit dem Kommentar: Klagen Sie doch - mir egal, ich habe genug Zeit und Geld ...
Der kam damit durch. Das machte der für uns, die Bauleitung, wenn alle von Dir so ehrenvoll
gewünschten Rechtsmittel ausgeschöpft waren ...
(aber auch manchmal, wenn er im Unrecht war, nur seinen Willen durchsetzen wollte ...)
Alle anderen Handwerker bekamen das natürlich auch mit.

Unter dem Strich hielt das die Baustelle am laufen - was für ALLE gut war!
Auch die kleinen "Hanswurst-Handwerker", die auch auf Terminsicherheit angewiesen waren ...


Und meine Kämpfe trage ich auch mit Unternehmen weit oberhalb der 1.000 Mitarbeiter aus.
Hochtief z.B. Unternehmen, wo Du Dich für div. offensichtliche und eindeutige Mängel trotzdem
erstmal mit der Rechtsabteilung prügeln mußt ...
Weil es Firmenphilosphie ist "Wir machen nix falsch ..." Mit unseren Qualitätshandwerkern als SUB von irgendwo ...

Zurück zum Milliardär von weiter oben: Wir waren in der Geschichte die EINZIGEN, die es je
gewagt hatten, einem Großkonzern den Vertrag zu kündigen: Phillip Holzmann AG ... (2000)
Das zog Bundesweit Kreise.
kurz danach mußten Sie von Schröder gerettet werden, um dann doch vollständig in der
Versenkung zu verschwinden.
Unser Projekt hatten wir aber über die Bühne gekriegt. Das zählt.
Nicht der Baustillstand, bis der Richter geklärt hat, ob div. Raubrittermethoden korrekt sind.


Und bevor hier falsche Vorstellungen aufkommen:
Ich bin einer der wenigen, der es auch mal wagt, dem Bauherrn zu widersprechen.
Wenn der Laden mit Betriebsrat und 35 h Woche, mit interner Tendenz zu 28 h ( ) auf
die Idee kommt, wg. (selbstverschuldeten) Terminverzügen Wochenend- und Schichtarbeit
zu fordern. Für Bauarbeiter, die eh schon weit jenseits der 45 h pro Woche sind,
was im eigenen Laden Streik und einen Rechtsstreit bedeuten würde.
Auf dem Rücken der Leute baue ich eher ungern. Weil ICH mit denen vor Ort klar kommen muß!

... und da sind wir wieder beim Nebenthema: Wir haben Sie vermißt ...


Und wenn geknüppelt werden muß, dann steht der Bauherrenvertreter am Samstag
micht auf der Baustelle!!
Und zahlt Essen und Getränke für 180 Mann - so wie vor 3 Wochen hier geschehen ...
(und bedient!! - nicht der Konzernchef - aber die Führungsabteilung)
Neben div. weiterer kleiner Annehmlichkeiten.
Es ist ein ständiges Geben und Nehmen - wenn man miteinander REDET.
Wer nicht mitspielt, der kriegt dann seinen eigenen Spielplatz ...


Gruß
Jörg
__________________
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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