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Alt 13.09.2019, 19:57   #38
2augen1nase
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Ach Leute.... AUSSETZEN ist ein widerliches Wort was überhaupt gar nicht zu dem passt, was ich vor hatte. Ich wollte sie dort wieder FREI lassen wo ich sie eingefangen habe.

Ein Tier gehört sich zwar immer selbst, dennoch wird es auch für diesen Stubentiger irgendwo jemanden geben (Diener/Besitzer/Pflegekraft oder wie auch immer betitelt), der für die Katze zuständig ist bzw. war.

Ein Tier einfach an mich zu nehmen ist für mich Diebstahl - und nichts anderes. Vielleicht sitzen gerade irgendwo ganz traurige Kinder oder alte Leute die ihre Miez vermissen? Wer weiß... - scheinbar spielt so ein Gedanke bei den meisten hier aber keine Rolle...

Kurz noch zu meinem Eingangspost: Klar war der emotional aufgeladen - allerdings nur, weil vor mir zig andere achtlos vorbeigefahren sind und ich so ein Verhalten einfach asozial finde. Mir ging es einerseits darum, ob jemand eventuell in der Lommatzscher Ecke beheimatet ist und jemanden kennt der wen kennt usw (war von vornherein sehr unwahrscheinlich) oder ob es jemanden in der Nähe gibt, der sich um das Kätzchen weiter kümmern mag, da ich das nicht leisten kann.

Katzen spielen jedenfalls bei den meisten wirklich Verantwortlichen offensichtlich auch keine allzu große Rolle. Das jedenfalls meine Schlussfolgerung nach den Erlebnissen heute.

Nach meinem Termin habe ich das Kätzchen bei der Tierärztin abgeholt und nochmal sehr intensiv mit Ihr darüber gesprochen. Da die Katze sofort das Katzenklo angenommen hat und sich auch ohne zu murren oder Angst zu haben sofort von mir und anderen hat kraulen lassen liegt der Verdacht nahe, dass sie doch aus einer Wohnung stammt und entweder abgehauen oder eben ausgesetzt wurde. Die Katze ist total zahm und hat laut Ärztin nicht ein einziges mal ihre Krallen ausgefahren.
Ich habe also mit ihr gemeinsam dann doch schweren Herzens beschlossen das Tierchen in ein Tierheim zu bringen.

Das Tierheim versuchten wir anzurufen - allerdings ohne Erfolg. Auf gut Glück fuhr ich dann hin, habe zum Glück noch jemanden angetroffen und wie ich da mit meinem Pappkarton angelatscht kam fiel schon der erste seltsame Kommentar: "Was bringen Sie denn da!?" Ich: "Eine Katze" Sie, kopfschüttelnd: "Wie viele denn?!" - es ging in der Art und Weise weiter. Man war relativ ablehnend (wohl weil wenig Platz war) und misstrauisch. Ich erzählte dann die Geschichte, bekam den Vorwurf zu hören warum ich mich nicht eher gemeldet habe und als sie dann hörten wo ich das Kätzchen fand hieß es nur grinsend: "Na dafür sind wir nicht zuständig, da müssen Sie nach Meißen fahren". Abgesehen davon, dass Meißen noch eine gute halbe Stunde entfernt lag konnte man dort auch telefonisch niemanden erreichen.

Immerhin: Sie gaben mir eine richtige Transportbox mit und ich ließ anstandshalber eine Spende von 5€ dafür zurück.

Ich bzw. Kätzchen hatte aber Glück im Unglück, denn ich erreichte eine gute Freundin in Chemnitz, die sich kurzerhand bereit erklärte sich um das Tier zu kümmern - natürlich noch mehr zur Freude der Mitarbeiterinnen des Tierheims

Mag sein, dass die Damen da wirklich gebunden sind, aber wenn jemandem wirklich was am Tierwohl liegt, sollte es da Mittel und Wege geben. Selbst als ich anbot eine Spende dazulassen, wollte man es nur mal versuchen sie in ein ominöses Katzenhaus aufnehmen zu lassen. Mich wundert nach der Erfahrung jedenfalls nix mehr und umso mehr freut es mich, dass sich eine Freundin von mir der Katze annimmt.

Ob es jetzt fürs Tierwohl gut war die Katze den ganzen Tag im Auto herumzukutschieren weiß ich auch nicht. Mir blieb aber keine andere Wahl und sie hat es miauend irgendwie überstanden.

Übrigens: unweit der Fundstelle lag heute morgen eine weitere überfahrene Katze. Die hatte es aber schon hinter sich...
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