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Alt 21.02.2018, 19:53   #104
2augen1nase
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Zu den Gewölben:

Leider habe ich da keine Fotos gemacht - bin ja noch am Freilegen. Kommt aber, versprochen!

Anbei mal ein Bild vom Gewölbe des Hinterhauses (Decke zum 1.OG). Auffällig ist hier, dass die Steine flach gelegt wurden - und ich meine das wäre in meinem Keller auch so. Allerdings war zumindest der eine Teil des Gewölbes den ich mal freigekehrt hatte anders gebaut, also von oben. Da liegen die Steine nämlich auf der Längsseite (quasi hochkant). Nun kann das daran liegen, dass der Raum den ich bisher freigelegt habe ja späteren Datums ist und die dann vielleicht anders gebaut haben - oder aber es sind zwei Schichten übereinander, was ich mir aber kaum vorstellen kann bei den kurzen Spannweiten.

Über dem Gewölbe des Hinterhauses spannt allerdings eine "richtige" Holzbalkendecke (ohne Verbindung zum Gewölbe), wohingegen über meinem Keller die Balken zwar auch recht dick waren für Lagerhölzer - aber die waren allesamt auf Steinen aufgelagert und nicht in der Wand eingebunden.

Der Grund für den Beton ist einfach:

Erstens handelt es sich um einen Leichtbeton, er ist quasi gefüllt mit Blähtonkugeln und bringt erheblich weniger Gewicht auf die Gewölbe als normaler Beton.

Zweitens möchte ich zum Keller hin eine Wärmedämmung haben und normale ungebundene Schüttungen sind ab 10cm Schütthöhe einfach nicht mehr kontrollierbar (was das Senkungsverhalten angeht) - davon abgesehen wird auf losen Schüttungen meist Trockenestrich eingebaut - und solchen Murks will ich vermeiden dort - ich halte einfach nicht viel von Plattenmaterial.

Drittens: Mit einer gebundenen Schüttung bzw mit Leichtbeton kann ich ganz hervorragend die Rohdeckenhöhe aufbauen die ich haben will und darauf kann ich dann einen ganz herkömmlichen Zementestrich verbauen - was ja auch wiederum Vorteile in der Belastbarkeit bringt (wenn ich da mit meinen Tresoren drüberrolle zum Beispiel )

Meinen Statiker habe ich dazu befragt und der sagte mir ungesehen: Das funktioniert, genau so habe er das auch in seinem Haus gemacht. Er meinte auch, es wäre völlig unnötig nochmal Schlitze in die Wände zu machen worin sich der beton quasi als "zweite Rohdecke" drin verankert - sowas ginge mit Normalbeton + Bewehrung, dann hätte das Ziegelgewölbe nur noch die Funktion der "verlorenen Schalung". Diese Variante bringt mir allerdings keine Wärmedämmung und wird auch unnötig aufwendig und teuer.


Da ich ja nicht nur einen Werkraum brauche, sondern auch Lagerfläche für den ganzen anderen Kram (Leitern, Gerüste, Böcke usw. usf.) will ich das jetzt mit angehen. Vorher will ich allerdings nochmal die Gutachterin durchjagen wegen evtl. Schwammbefall, denn im Nachgang käme man ja nicht mehr ran. Habe zwar nichts gefunden was darauf hindeuten würde, das hat ja aber nix zu heißen.


So! Nun zu meinen Fragen:

Laut Statiker ist es unnötig eine Dichtbahn auf das Gewölbe aufzubringen, im Prospekt der Firma Liapor ist so eine Lage aber eindeutig zu sehen. Im Netz las ich, dass eine Abdichtung eher auf der Rohdecke, also unter dem Estrich erfolgt. Wie macht man es nun richtig?

Wäre das Liapor Zeug saugfähig (was es als gesintertes Material glaube ich nicht ist) so würde es ja Sinn machen drunter und drüber abzudichten damit die Dämmung trocken bleibt - sie verliert ja sonst ihren Nutzen.

Andererseits geht ja dann der Beton mit dem Gewölbe keine Verbindung ein....


Der Keller ist übrigens nicht überaus feucht, normale Kellerfeuchte, das hab ich schon sehr viel schlimmer erleben dürfen. Bei mir im Haus sind nicht mal die Kellerwände großartig kaputt, so gesehen dürfte das Mauerwerk auch nicht völlig abgesoffen sein. Ich denke das liegt auch an dem Untergrund, gebaut ist das Haus ja auf Fels. Ob direkt auf den Fels gegründet wurde weiß ich nicht, allerdings kommt wohl nach ca. 80cm Tiefe (laut Bodengutachten aus den 80er Jahren) die Aufwitterungsschicht des Berges zum Vorschein - kann man sich vielleicht wie plattigen Schotter vorstellen. Ich denke da wird sich Wasser nicht wirklich gut halten und da ich auf dem Berg wohne wird da auch nirgends was drücken.

Auch die Stahlträger sind noch gut in Schuss, ich habe bisher nirgends Aufblätterungen gesehen - was eigentlich fast schon unüblich ist. Unterstützt sind die Träger mit einfachen Steinsäulen. Wenn ich mit der Lampe mal wieder unten bin, mache ich mal bessere Bilder.

Statisch mache ich mir da eigentlich keine Sorgen. Schlussendlich ruht der Leichtbeton ja am Ende mehr oder weniger auf den Trägern (die Hauptlast). Ich denke dass maximal im Bereich der Kappen mit Rissen zu rechnen ist, da ich hier wahrscheinlich keine allzu große Überdeckung hinbekommen werde.

Ich lege erstmal weiter frei und halte euch auf dem Laufenden.


Morgen soll ich meinen Häcksler bekommen und Freitag wird der Container getauscht. Übers WE will ich also häckseln und alles an A3 Holz raushauen und nach erneutem Containertausch dann die Gewölbe freimachen. Betonieren geht eh erst ab frühestens Ende März - abhängig davon wie lange es noch so kalt bleibt wie es aktuell ist...

So. Genug jetzt, schon wieder ein Roman geworden hier...
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