Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.10.2023, 22:16   #4
Sorgnix
Admin

 
Benutzerbild von Sorgnix
 
Registriert seit: May 2000
Ort: Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
Detektor: Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...
Beiträge: 24,893

Spannungsrisse
... im Beitrag wurde gesagt, daß dieser kleine Würfelfries aus Marmorsteinchen rundrum die Sollbruchstelle ist,
wenn, der Riß sich hier zeigt. Siehe auch die Trägerplatte aus Styrodur. Querschnittsminderung
des Gesamtaufbaus - das ist die Sollbruchstelle


Schüsseln
... ne. Ist doch nur ne dünne Knäckebrot-Platte.
Und die ist vollflächig mittels der Super-Duper-Grundierung, deren Geheimnis er nicht verraten
wollte, auf den Unterbeton "geklebt" ...
Ähnlich - aber auch nur ähnlich - wie bei nem Verbundestrich.
Der muß in den Ecken geschnitten werden, weil er ob seiner Dicke sicher sonst schüsseln würde.
Der Terrazzo eher nicht, weil die Schicht eben dünner ist ...


So verstehe ich das System zumindest





Wenn ich es mal hinkrieg, kann ich ein paar Bilder vom Firmenserver ausgraben.
"Meinen" Terrazzo haben wir im Betonwerk angemischt
Vorher Wochenlang einen Steinbruch gesucht, der eine homogene und farblich gleichbleibende
Körnung liefern konnte. Zig Muster angefertigt ...
Dann den Kies in BigBags aus einer Charge auf Vorrat anliefern lassen. Damit es auch ja reicht ...
Bei unserem Boden wurde dann erst ein Unterbeton gelegt. Mit eingelegter Rißbewehrung.
Und der durfte dann höchstens 1 Tag alt sein - dann kam die Terrazzo-Mischung drauf.

Die Risse, die sich dann - nach nunmehr 4 Jahren - durch ALLE Felder ziehen, resultieren aus den
einfach zu groß gewählten Feldgrößen. (>8x8m)

Was wurde ich als Bauleiter vom Bauherrn wie auch Architekt gedrängt, da Mängelrügen zu schreiben ...
Komischerweise wurde es dann sehr schnell ganz still. Gutachtertermine mit Hersteller vor Ort,
Diskussionen hin, Diskussionen her. Und dann Funkstille.

Meine vorab schon immer geäußerten Mutmaßungen waren weniger gefragt.


Hinterher stellte sich dann raus, daß der Bauherr gemeinsam mit dem Architekten bei der Festlegung
der Dehnungsfugen bzw. Feldgrößen doch eher auf "Gestaltung" und "Ästhetik" wert legten,
als auf handwerkliche bzw. physikalische Gegebenheiten. Das fand hinter verschlossenen Türen statt,
da hat die Bauleitung von den Entscheidungen nie etwas erfahren ...
Es kamen die fertigen Pläne, es wurde gesagt, das ist alles gemeinsam abgestimmt -und gut.
Daß der Handwerker auch auf die Rissgefahr hingewiesen hatte, unterschlugen sie ...


Und so trat dann irgendwann Funkstille ein, der Boden in der Empfangshalle des Weltkonzerns führt jetzt sein Eigenleben ...


Das nur am Rande
Gruß
Jörg
__________________
Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
Sorgnix ist offline   Mit Zitat antworten