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Alt 02.07.2009, 17:30   #33
nobsen
Themenstarter
Bürger

 
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Hallo Denarius!

Vielen Dank "für die Blumen"!

Mein Interessenschwerpunkt liegt auf der (bau-) geschichtlichen Aufarbeitung einiger herrschaftlicher Gutsanlagen und Burgen dieser Gegend. Von daher habe ich auch über dieses Objekt bereits einige Unterlagen gesammelt und die Anlage bereits zwei, drei mal besucht.
Einen römischen Dachziegel habe ich dort leider noch nicht gefunden.
Verwundern tut mich der Fund jedoch nicht, da auf dem Feld in unmittelbarer Nähe römische Besiedelungsstrukturen nachgewiesen wurden.

Warum hier der Denkmalschutz nicht aktiv wurde/wird, ist eine gute Frage. Ich denke mal, dass in der damaligen Zeit das grundsätzliche Interesse zwar da war, allerdings die Zeiten um die beiden Weltkriege ander Nöte und Sorgen beschert hatte. Außerdem hatte die Anlage im Bezug auf ihre Besitzer keine herausragende Stellung. Allerdings war die Anlage bereits damals die einzig noch erhaltene gotische Wasserbrug im Rheinland, so dass sie zumindest baugeschichtlich eine besondere Bedeutung hatte.
Letzteres wird vielleicht auch der Grund sein, warum heute keine weiteren Bestrebungen mehr zur Rettung unternommen werden. Denn von den in den dreißiger Jahren bestehenden Gebäuden war einizig der gotische Fachwerkbau von erheblicher Bedeutung. Nach dem dieser zerstört bzw. niedergelegt war, gab es nicht mehr viel zu schützen. Der Torbau sieht zwar recht hübsch aus, scheint in den Augen der Denkmalpfleger allerdings nicht von allzu hoher Bedeutung zu sein.
Der daran angrenzende Bau, von dem heute noch die Keller bestehen, ist neueren Datums. Ich hatte vor ca. 15 Jahren einige Bodenfliessen gesichert, welche von der Fa. Lamberty Servais & Cie. (aus Trier) stammen. Die Firma besteht erst seit ca. 1870, so dass zu vermuten ist, dass der Bau nicht besonders erhaltenswert ist (für ein jüngeres Baujahr spricht auch die Kellerdecke in Form von Stahlträgern und Ziegelausmauerung).

Nicht desto trotz finge ich es sehr bedauerlich, dass solch eine Anlage auch jetzt noch verkommt und keine Intervention der Denkmalbehörden erfolgt - auch wenn vielleicht nicht mehr viel steht. Es wird zwar als Bodendenkmal eingetragen sein, aber darüber hinaus interessiert sich keiner für die Anlage. Eine Schende wenn man bedenkt, wass heute alles für ein "Mist" aus den 1950-1970ern unter Denkmalschutz gestellt wird!!

Eine Anfrage an die Denkmalbehörde wird da wohl leider nicht viel bringen. Allerdings werde ich wohl trotzdem Deinen Vorschlag aufnehmen und eine formlose Anfrage stellen. Schaden kann es ja nicht. Weder mir noch der Anlage!

Eine Suchgebehmigung werde ich wohl eher nicht beantragen. Ungeachtet der Frage, ob ich eine solche überhaupt bekäme, fände ich es zwar grundsätzlich sehr interessant, allerdings bin ich gar kein Sondengänger!
Ich beschäftige mich mehr theoretisch mit solchen Objekten.

Einem lockeren Zusammentreffen zu einem Bierchen und der Erkundung der Anlage steht meinerseits allerdings nichts entgegen. Meld Dich ruhig, wenn Du in der Ecke bist - von mir ist es nur ein Katzensprung!

Gruß
nobsen
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