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Alt 11.08.2019, 23:58   #1
2augen1nase
Heerführer

 
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Spannende Frage

Mir ist da was sehr seltsames passiert und dazu möchte ich gerne mal eure Meinung hören:

Ich kam abends nach Hause und durch eine Veranstaltung im nahen Fussballstadion war mal wieder das gesamte Viertel zugeparkt. In solchen Fällen mache ich normalerweise und immer auch zähneknirschend (zugegeben) Gebrauch von unserer sehr engen Hauseinfahrt - Notfallparkplatz, da wirklich weiträumig ALLES zu ist, selbst die Halteverbotszonen (übrigens ungestrafterweise, selbst Feuerwehrzufahrten parken die zu).

An diesem Tag parkte leider auch ein Auto vor unserer Einfahrt, so dass mir die Zufahrt verwehrt blieb. Das ist natürlich extrem ärgerlich, also rief ich in meiner "Not" (ich war echt fertig und wusste keine andere Lösung) bei der Polizei an, in der Hoffnung, dass man den Wagen abschleppen lassen kann.

Randnotiz: Es gibt einen Stadionparkplatz, recht groß sogar - aber fast immer leergefegt, höchstens zu einem Viertel belegt. Kostet halt nen Euro extra...

Der Polizist fragte mich (wohlgemerkt am Telefon) komischerweise auch nach meinen Fahrzeugdaten, teilte mir dann mit, dass der Fahrer des anderen Fahrzeugs in meiner Nachbarschaft wohnen würde und meinte, er würde versuchen ihn für mich zu erreichen. Er rief sogar zurück und teilte mir mit, dass er ihn nicht erreichen konnte - so weit so gut und ich fand das auch echt nett, dass er sich da gekümmert hat.

Zwischenzeitlich hat ein anderer Nachbar meine Misere mitbekommen und mir gesagt, ich könne in seiner Einfahrt parken, da die Eigentümer eh in Urlaub wären, das hat sich also geklärt - und zwar schon im Verlauf meines ersten Anrufs bei der Polizei.

Ja, ich stand kurz in zweiter Reihe, mit Warnblinklicht, aber ohne dabei ein Verkehrshindernis zu sein.

Nun kommt aber der Hammer:

Ich bekam nun vom Ordnungsamt ein Schreiben wegen der Ordnungswidrigkeit des Parkens in zweiter Reihe (exakt für die Dauer der beiden Telefonate) und als Zeuge wurde der Polizist genannt, mit dem ich telefoniert hatte

In der gesamten Zeit war keine Polizei in der Nähe (sonst hätte ich die ja angesprochen bzw. wäre sicherlich von denen angesprochen worden) und es kam auch sonst keiner von irgendeiner höheren Stelle (Ordnungsamt usw) vorbei. Physisch anwesend war der genannte Zeuge (Polizist) also definitiv nicht.

Laut Definition habe ich nicht geparkt, genau das wird mir aber unterstellt - und gegen einen Polizisten als Zeugen hat man ja nicht viel auszurichten - und ich laufe bei einem Einspruch die Gefahr, dass das am Ende sogar noch teurer wird.


Dennoch halte ich das Vorgehen für nicht vertretbar. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das zulässig ist, alleine von einem Telefonat (und ich habe mein Fahrzeug ja noch vor dem Rückruf des Beamten vor die Einfahrt des Nachbarn gestellt) davon auszugehen, dass der Sachverhalt so ist wie es der Polizist als Zeuge angegeben hat - er hat das ja nicht mal mit eigenen Augen gesehen!

Um ehrlich zu sein: Es geht um 25€ und eigentlich habe ich weder Zeit noch Lust mich deswegen herumzustreiten, dennoch fühle ich mich hier echt verarscht und mir lässt das keine Ruhe. Ich fühle mich zu Unrecht bestraft, laufe aber Gefahr (wenn ich mich wehre) das das noch schlimmer wird.

Was haltet ihr von der Story? Habt ihr schon mal ähnliches erlebt? Fall für die Presse?

Was würdet ihr tun?
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