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Alt 19.02.2008, 19:01   #69
Vampire
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Kennt den Bericht jemand:


Freistaat darf mit auf Goldfund in Deutschneudorf hoffen
Von Thomas Schade

Die Vorbereitungen auf die Bergung eines erhofften Goldschatzes im Erzgebirge laufen auf Hochtouren. Doch jeder Fund gehört dem Land.

Das Schatzfieber im Erzgebirge hat gestern auch den Chemnitzer Regierungspräsidenten Karl Noltze auf den Plan gerufen. Heinz-Peter Haustein, Bürgermeister von Deutschneudorf und Initiator der jüngsten Grabungen am ehemaligen Bahnhof des Ortsteils Deutschkatharinenberg, war zum Informationsgespräch einbestellt worden.

Angesichts zahlreicher Medienberichte sei ein „gewisses Informationsbedürfnis“ entstanden, sagte Noltzes Sprecher Olaf Weiß. Nach dem Treffen hieß es, man warte „mit Gelassenheit ab, was da komme“. Behördensprecher Weiß sagte, es sei vereinbart worden, das Projekt „mit Augenmaß weiter zu betreiben“. Über finanzielle Hilfe sei nicht gesprochen worden.

Für Heinz-Peter Haustein war es dennoch ein „gutes Gespräch“. Er fühle sich ermuntert, „in geordneten Bahnen weiterzumachen“. Beim Oberbergamt in Freiberg würden nun die notwendigen Anträge gestellt, um den Stollen zu erreichen, der am vergangenen Wochenende nochmals vermessen wurde. Die Bergbehörde werde das Vorhaben ab sofort auch fachlich begleiten, sagt Haustein. „Jetzt machen wir den Schlachtplan, wie der Schatz gehoben werden kann.“ Den vermutet er in einem bisher unbekannten Stollen in 20 Metern Tiefe.

Seit mehr als zehn Jahren sucht Haustein, der in unmittelbarer Nähe der Grabungen ein mittelständisches Unternehmen führt und für die FDP im Bundestag sitzt, auf den Fluren seiner Gemeinde nach dem verschollenen Bernsteinzimmer.

Historischer Hintergrund sind unter anderem beträchtliche Truppenbewegungen der deutschen Wehrmacht in den letzten Kriegswochen im Erzgebirge, wo die Heeresgruppe Süd unter Generalfeldmarschall Ferdinand Schörner mit etwa 1,2 Millionen Soldaten zusammengezogen wurde, die später geschlossen in amerikanische Kriegsgefangenschaft ging. Nicht nur Soldaten, auch NS-Reichtümer und Beutekunst sollen in jener Zeit ins Erzgebirge gebracht worden sein.

Es gilt das große Schatzregal

Würde Heinz-Peter Haustein tatsächlich einen dieser Schätze heben, so fiele der Fund zuerst automatisch in die Hand des Freistaates. Denn in Sachsen gilt in diesem Punkt bis heute das alte königliche Recht des „großen Schatzregals“. Dabei geht es um das lateinische Wort „regalis“, das so viel bedeutet wie „königliches Vorrecht“. Wer illegal nach Schätzen sucht, verstößt gegen das Sächsische Denkmalschutzgesetz sowie gegen die Europäische Konvention von Malta zum Schutz des archäologischen Erbes. Aufgabe des Landes ist es, den Eigentümer des Schatzes zu ermitteln. Dem Finder steht laut Gesetz immerhin ein Finderlohn in angemessener Höhe zu.


Link: http://www.sz-online.de/nachrichten/...asp?id=1748672

Gruß Vampire
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