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Alt 08.11.2014, 00:37   #10
Sorgnix
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=> der "Plunder" funktioniert grundsätzlich nicht! Und zwar Herstellerunabhängig ... - da braucht es zum Glück keine Namensnennung, mit der man sich u.U. rechtliche Probleme einhandeln könnte ...



Vorsicht bei engobierten und glasierten Ziegeln ...


Auch wenn von vermeintlich Diffusionstechnisch auf neuestem Stand.

Wasser ist nicht in der Einbahnstraße unterwegs ...

Es zieht in den Ziegel ein - Natürlich bei Regen Hauptsächlich von oben. Aber auch von der Unterseite (=> Unterlüftung, Luftfeuchte etc.)

und das Werbeargument, bei so schönen glatten und glänzenden Oberflächen fließt das Wasser schnell ab, entsteht bzw. hält sich kein Moos, das ist zwar schön - aber nicht dauerhaft bzw. automatisch die totale Befreiung von anderen physikalischen Gegebenheiten ...

Wasser geht rein in den Ziegel - und muß auch wieder RAUS!
Und JEDE noch so glatte, vermeintlich "dichte" Oberfläche hat ihre Schwachstellen!
Jeder Ziegel, jede Glasur hat auf der Oberfläche auch irgendwann Haarrisse. Schon bei der Produktion, nach "sportlicher" Verlegung oder einfach als "Alterserscheinung".
Zu solchen kleinen Rissen zieht das Wasser kapillar ein, wird förmlich aufgesogen. Verteilt sich im Ziegel - und will auch wieder abtrocknen, auskondensieren.
... KANN es aber nicht. Weil die Glasur/Engobe natürlich auch noch "dicht" ist. In den intakten Bereichen. Folglich entsteht irgendwann ein "Stau". Und der ist im Winter bei Frost nicht unbedingt gut ... - dann gibt es Frostabsprengungen ...

Was Hopfi schon in kurzen Worten sagte ...



Gleiches passiert übrigens auch an so schönen Sichtmauerwerksfassaden, die "Hydrophobiert" werden. (war grad in anderem Thread am Rande vorgestelt ...) "Wachsversiegelung" um das Eindringen von Wasser zu vermeiden.
=> Man kriegt KEINE Fläche in ihrer Gesamtheit vollständig dicht beschichtet - das ist unmöglich. Nicht nur, weil Handwerker da arbeiten und keine Uhrmacher und Präzisionschirurgen sind. Das liegt in der Natur der Sache ...
Früher oder später gibt es Fehlstellen in der Oberfläche, an denen verstärkt das ja ob der Imprägnierung noch schneller an der Fassade herabfließende Wasser eingsogen wird. Es verteilt sich wunderbar im Stein - und kann nicht nach außen Abdampfen, weil von der "Schutzschicht" gehindert, gebremst.
=> ich kann durch eine 1 cm2 große Öffnung binnen kurzer Zeit 10 Liter Wasser einbringen - aber in Dampfform dauert es ewig, auf diesem Weg die Wand auch wieder zu verlassen ...
Die Folge ist wie bei den Dachziegeln: Einerseits Frostaufbrüche - andererseits auch irgendwann Ausblühungen bzw. Auswaschungen, weil das verweilende Wasser genügend Zeit hatte, diverse Bestandteile im Ziegel anzulösen und auf dem Weg nach draußen mitzuführen ...
Was auch ein Problem bei den vorgenannten Dachziegeln werden kann ...


Manch einer hält z.B. einen vermoosten Betondachstein für unschön - aber er erfüllt seinen Zweck ...
... und es sind auf den Dörfern Horden von Klinkenputzern unterwegs, die den Leuten die schnelle "Sanierung" für kleines Geld aufschwatzen wollen. Dampfstrahlen des Daches (wässern!!), Ziegel imprägnieren. Mit Lack, in glänzend, so gewünscht. Natürlich alles an EINEM Tag.
Endgültiges Todesurteil für den Ziegel ... Gleiche Auswirkungen wie oben beschrieben.
Neben dem Effekt, daß das natürlich gern im Sommer gemacht wird. Und wenn´s kalt wird, ziehen sich die Ziegel zusammen, und in jeder Lage kommt ein Streifen "Original" zum Vorschein ...


Langer Vortrag zum Thema Ziegel
=> Nimm das, was sich lange Zeit bewährt hat. Nix "neues" ...


Gruß
Jörg
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Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

(Heiner Geißler)
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