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Alt 29.12.2010, 23:09   #23
chabbs
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Tja, wer bezahlt... Wenn Du das Recht hast, Geld zu prägen, wirst Du immer versuchen, die Prägekosten niedriger zu halten, als das Nominal.

Dadurch verdienst Du Geld.

Ist also das Vertrauen beim "Kunden" (Bürger etc.) so groß, dass er Dein Geld annimmt, kannst Du selber damit bezahlen und das Geld so in den Umlauf bringen.

Damit hast Du Deinen Gewinn ja gemacht, und bist Dein Produkt los.

In der Geschichte (vor allem der lokalen Münzprägung) gibt es einige Beispiele, wo das Geld nicht mehr voll in den Umlauf kam, weil es einfach nicht mehr angenommen worden ist. Dein Geld ist dann nichts mehr wert und Du findest niemanden, der Dir Deine geprägten Münzen bezahlt.

Der freie Markt funktioniert dann so: Du lässt billiger prägen, und entwertest Deine Münze und kannst hoffen, dass Dein neues Produkt zu einem günstigeren Preis angenommen wird.

Bis 2005 kontrollierte in der BRD das Bundesamt für Finanzen den Umlauf der Geldmenge in Teilen: http://www.bundesbank.de/download/ba...nzpraegung.pdf

Die Bundesbank bestimmte, wieviel gedruckt/geprägt wurde und die Bundesdruckerei musste die Maschinen anwerfen.

Heute ist es die Europäische Zentralbank, die die Kontrollfunktion ausübt und die tatsächliche Geldumlaufenge beschränkt (oder heraufsetzt, den einige Staaten sparen sich ja schon wieder in die Deflation)

Insgesamt ist der Prozess sehr, sehr intransparent und für Laien (also auch für mich!!) schwer nachzuvollziehen!.

Der eigentliche Prozess ist angeblich (!) politikunabhängig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldpolitik

Wie ich es nun beschrieben habe, darf es eigentlich nicht sein... auch der Staat oder eine Eurozone darf nur Geld ausgeben, dass er erwirtschaftet hat. Oder er nimmt es verzinst am Kapitalmarkt auf. Darauf gründen unsere Schulden.

Jetzt wird es zu kompliziert... denn wir haben seit Jahren eine europaweite Inflation, mäßig... um die 2%.


Also, wer bezahlt die Münzprägung...

Der, der sie in Auftrag gibt (bei den Druckereien etc.)

Und wie verdient er daran?

Indem das Produkt durch Wertschöpfung veredelt wird.

Beispiel Silbermünze 10 Euro:

Silberpreis heute: 74 Cent/ Gramm
Gewicht der 10 Euro Münze: 18 g/ 16, irgendwas Silberanteil

Da leuchten die Alarmglocken... die Münze ist jetzt schon teurer als das Nominal.

Wir senken also das Gewicht: 16 Gramm/ 10 Gramm Silberanteil.

Pro Münze also nur noch ein Silberpreis von 7,4 Euro. Rechne noch 1- 2 Cent Herstellung drauf. Dann noch 5 Cent für die anderen Materialien. 2 Cent Vertrieb etc.

8 Euro und ein paar kaputte kostet Dein Produkt. Du verkaufst sie aber für 10. Zwei Euro wurden "erfunden".

Das sind fiktive Preise... ich denke, der Gewinn wird höher liegen, weil das Silber billiger eingekauft wurde, Materialien günstiger sind, etc.

Rechne das Ganze mal 1,5 Millionen und Du weißt, was an einer Ausgabeserie verdient werden kann.

Es ist klar, dass mit Scheidemünzen und Scheinen weitaus mehr Kohle gescheffelt werden kann.

Geändert von chabbs (29.12.2010 um 23:11 Uhr).
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