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Alt 12.02.2020, 20:24   #32
Kaktus44
Geselle

 
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Zitat von Sir Alottafind Beitrag anzeigen
Was mich aber irritiert: weshalb sehen die erhabenen Linien der Fundmünze so 'gestückelt' und 'aufgelötet' aus? Oder als hätte man per Lötkolben eine Wachsform gestaltet und dann abgegossen (für ein Urmodell, von dem eine/mehrere Gussform/en abgenommen wird).
Die Technik des Stempelschneidens war um 1100 auf einem Tiefpunkt angekommen. Schaut man sich gute Griechen, Römer 1000 Jahre früher oder die kunstvollen Brakteaten 100 Jahre später an dann wirkt diese Zeit richtig primitiv.
Viele Stempelschneider waren Schmiede und konnten nicht lesen und schreiben. Für die Stempel wurden oft Punzen benutzt, hier einfach Punkte. Man schlug in den herzustellenden Stempel das Bild mit Punzen ein, das war leichter als Linien zu gravieren. Man sieht das weil die Punkte alle ganz gleich sind. Der Lilienstab z.B. ist eine Folge von mehreren ineinander übergehenden Punkten. Das konnten dann auch Laien. Später wurden auch Sterne und andere Motive als Punzen gefertigt und dann vielfach verwendet. Jeden Punkt in den Stempel einzeln zu gravieren wäre Zeitverschwendung, mit Punzen geht das schnell. Die Linien sind recht grobmotorisch eingraviert, wie eine Strichzeichnung eines Kindes. Es gibt hier nur 2 Ebenen. Irgendein plastisches Ausarbeiten gab es nicht.

Daher dachte ich auch an Bamberg wo das unter Bischof Rupert besonders deutlich war:
Angehängte Grafiken
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