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Alt 12.07.2023, 22:33   #4
2augen1nase
Heerführer

 
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Der Reichtum im Boden hat wohl immer nur den reich gemacht, der damit Handel trieb - und das wird wohl auch immer so bleiben, solange der Mensch der Mensch ist.

Laut einer Untersuchung die mir leider nicht mehr vorliegt ist aber die Zufriedenheit damit von der Größe der Kluft zwischen den Gehältern abhängig - vor hundert Jahren, als der Chef noch das 20-fache seiner Angestellten verdiente, "gönnte" man das dem Chef eher, als heute, wo die Unterschiede weitaus extremer sind. Richtig veräppelt fühlen sich die Menschen, wenn einer seinen Job schlecht macht, rausgeworfen wird und dafür noch Millionen an Abfindung kassiert - verständlicherweise.

"Gerechtigkeit" ist etwas, was sich der Mensch zusammenphantasiert hat - natürlicherweise gibt es keine Gerechtigkeit. Es ist eine schöne Idee und je mehr Menschen daran glauben und sich in Ihren Gemeinschaften darum sorgen, desto "gerechter" kann ein Zusammenleben werden - nur: aus dieser Brille alleine braucht man nun wirklich nicht über den Tellerand hinauszublicken und letzterer fängt oft schon vor der eigenen Haustüre an...

So gesehen finde ich diese Berichte irgendwie immer komisch. Die Zustände sind bekannt, die Ursachen genauso und wohl auch, dass es in der Welt Gesellschaften gibt, die das offensichtlich ohne Murren hinnehmen, manche gar eine Befreiung in den "Zuständen" sehen.

Für "unsereins" wäre das natürlich nix und so schlimm wir diese Zustände finden - kaum kommt das nächste Sonderangebot um die Ecke kauft man als gäbe es keinen Morgen.

Was würde die 3. Welt denn ohne Bodenschätze machen? Nebeneinanderher leben? Beten? Ihre Äcker bestellen? Im besten Falle wäre es in manchen Regionen vielleicht friedlicher...? Wer weiß das schon...

Mittlerweile ist die Welt durch die Globalisierung so zusammengewachsen, dass man sich in vielen Bereichen gar nicht mehr aus den Verstrickungen herauswinden kann. Deine Kartoffeln wirst du noch vom Bauer um die Ecke beziehen können - das wird beim E-Auto schon unmöglich. Wobei das E-Auto nur ein Beispiel ist. Ich würde behaupten, dass man bei mehr als 80% der Dinge die man kaufen kann keinen unmittelbaren Einfluß mehr üben kann auf Herstellung, Rohstoffe usw usf.

So gesehen: Ob man das gut findet oder nicht - man hat es ja ohnehin nicht mehr in der Hand - und das der Politik in die Schuhe zu schieben ist halt auch zu simpel gedacht.Werden wir ja sehen, wenn die "Blauen" an die Macht kommen - das wird eine reine Zeitverschwendungsorgie geben, weil die eben auch keine besseren Antworten haben (wenn überhaupt) auf die Dinge, auf die wir schlichtweg reagieren MÜSSEN.

Ich fühle mich zur Zeit gar nicht so viel anders, wie das, was in dem Artikel beschrieben wird. Ich lebe genauso in prekären Verhältnissen und habe keinerlei Zugang zu medizinischer Grundversorgung - und dem Staat bin ich mit meinen Wünschen und Bedürfnissen auch völlig egal - interessant werde ich nur, wenn ich meine Steuern nicht pünktlich in voller Höhe bezahle.
Meinetwegen: die Straßen sind besser und ich werde nicht gleich an jeder Ecke überfallen / ausgeraubt / erschossen - aber sonst? Ich hangele mich genauso von Monat zu Monat und muss sehen wie ich die Löcher im Dach geflickt bekomme....

Gestern hatte ich ein Telefonat mit meiner Mutter, die sich wahnsinnig darüber aufregte, dass meine Schwester ihre Lehre zwei Tage vor Abschlußprüfung hingeworfen hat und nun (wieder schwanger) mal wieder vom Staat lebt - und wohl auch bekundet hat, dies gerne weiter so tun zu wollen und zur Not noch mehr Kinder in die Welt setzt.... Ich meinte zu meiner Mutter irgendwann: "Du, ich finds auch doof - aber vielleicht macht sie es ja auch einfach richtig? Wer weiß das schon?" Für mich fühlt sich die Welt mittlerweile so absurd an - ich zweifele tatsächlich daran, ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe


Sei es drum - ein weiterer Beleg für "Der Mensch ist der Mensch und bleibt der Mensch...."



Für mich wär´s natürlich nix
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