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Alt 26.02.2021, 16:08   #270
Adebar
Ritter

 
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Wenn man jetzt diesen Hadfield-Steel googelt, findet sich eine aufschlussreiche, englischsprachige Wiki-Seite:

https://en.wikipedia.org/wiki/Mangalloy

Hier mal die Übersetzung (Auszug, bzw. erster Teil) :

Mangalloy wird durch Legieren von Stahl mit 0,8 bis 1,25% Kohlenstoff und 11 bis 15% Mangan hergestellt. [1] Mangalloy ist ein einzigartiger nichtmagnetischer Stahl mit extremen Verschleißschutzeigenschaften. Das Material ist sehr abriebfest und erreicht unter Aufprallbedingungen die dreifache Oberflächenhärte, ohne dass die Sprödigkeit zunimmt, die normalerweise mit der Härte verbunden ist. [2] Dadurch kann Mangalloy seine Zähigkeit behalten.
Die meisten Stähle enthalten 0,15 bis 0,8% Mangan. Hochfeste Legierungen enthalten häufig 1 bis 1,8% Mangan. [3] [4] [5] Bei einem Mangangehalt von etwa 1,5% wird der Stahl spröde, und dieses Merkmal nimmt zu, bis ein Mangangehalt von etwa 4 bis 5% erreicht ist. Zu diesem Zeitpunkt pulverisiert der Stahl beim Schlag eines Hammers. Eine weitere Erhöhung des Mangangehalts erhöht sowohl die Härte als auch die Duktilität. Bei einem Mangangehalt von etwa 10% bleibt der Stahl bei korrekter Abkühlung bei Raumtemperatur in seiner Austenitform. [6] Sowohl die Härte als auch die Duktilität erreichen ihre höchsten Punkte um 12%, abhängig von anderen Legierungsmitteln. [1] Das primäre dieser Legierungsmittel ist Kohlenstoff, da die Zugabe von Mangan zu kohlenstoffarmem Stahl wenig Wirkung hat, aber mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt dramatisch zunimmt. Der ursprüngliche Hadfield-Stahl enthielt etwa 1,0% Kohlenstoff. Andere Legierungsmittel können Metalle wie Nickel und Chrom umfassen; am häufigsten austenitischen Stählen als Austenitstabilisator zugesetzt; Molybdän und Vanadium; verwendet in nicht austenitischen Stählen als Ferritstabilisator; oder sogar nichtmetallische Elemente wie Silizium.

...

Da paßt auch der relativ hohe Kohlenstoff- und Siliziumanteil ins Bild.

Sollte also am ehesten ein Hadfieldstahl /Mangalloy-Stahl sein mit kriegsbedingt vermindertem Mangananteil - der aber über 5% bleiben muß, weil er sonst zerbröselt wie Glas. Da er weniger Mangan enthält wie der ursprüngliche Hadfieldsteel, ist er wohl nicht (mehr) rostfrei. Bei Chromstahl ist es ja ähnlich, erst ab 12% Chrom ist er rostfrei.

Da dieser Hadfield bis 1940 lebte und der Stahl schon 1882 erfunden wurde, paßt das auch zeitlich. Bis zu den Zwischenkriegsjahren dürfte sich die Zusammensetzung auch auf dem alten Kontinent längst herumgesprochen haben.

Viele Grüße, Dierk
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