Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.10.2023, 09:49   #5
Palleon
Themenstarter
Ratsherr

 
Benutzerbild von Palleon
 
Registriert seit: Aug 2018
Ort: NRW, im Tal der Rur (ohne "h")
Detektor: Deus XP
Beiträge: 284

Danke! Dann poste ich den Rest auch noch, sorry für das scrollen.
Soweit ich weiß fehlt da nichts, zumindest habe ich nicht mehr in meinen Unterlagen.


"...Die Konserven und Kartoffeln schmeckten gar gut
nur auf den Ami hatten wir große Wut
denn als die Bäuerin einen Topf milch uns wollt bringen
musst auch grad ein Amiposten vorüberspringen
und sie war vor lauter Schreck
wirft den Topf gleich in den Dreck.
Am anderen Morgen es war noch dunkel
ging es über die Autobahn mit Gemunkel.
Des Mittags bei Kaffee und Kuchen
konnte man bei einer schlesischen Familie uns suchen.
Da hatte der Paul nun mal was zu sagen
er braucht sich auch nicht zu beklagen.
Denn Max sein arm wurde wieder verbunden
und er wollte immer noch nicht wieder gesunden.
So ging es ohne Karte und Kompass immer voran,
die Sonne gab uns die nördliche Richtung an.
Auf den Trümmern einer Brücke ging es über die Traun,
wie Artisten waren wir drei anzuschauen.
syxdorf war nun glücklich vorbei
doch bei trostberg war dieselbe Schweinerei.
Dort liefen kz-ler herum wie besoffen
und haben manch einen Lanzer erschossen.
Des Nachts schliefen wir bei Mutter grün
bis des Morgens die Sonne wieder schien.
Unsere Rucksäcke voll mit Rauchwaren für die große Not
retten uns vor dem Hunger tot.
Denn die bayerischen Bauer die lumpen
verweigerten uns das Wasser aus ihren pumpen.
Hatten sie dann ein Päckchen Zigaretten bekommen
waren sie uns schon besser gesonnen.
Wenn ihre Kinder dann noch einen tropf bekamen
war plötzlich auch was zum essen zu haben.
Die Coca Cola mit dem schönen Wappen
half uns über alle Schlappen.
Denn von Schokolade und trockenem Brot
geht man noch lange nicht tot.
Des Morgens in aller früh
die Bauern melkten grade ihr Vieh
klopften wir an manche Tür
und bekamen eine Tasse milch dafür
nun hatten wir die Reise aufgenommen
und waren mit List und Glück an manchen posten vorbeigekommen.
In einem Häuschen ganz allein
wohnte ein hübsches Mädel fein.
Ihr Vater hat uns einen guten weg aufgeschrieben
und noch manches gute Taten uns die leiben.
Ein großes Hindernis rückte heran
denn der Inn mit seinem Hochwasser tat es uns an.
Denn alle Brücken waren gesprengt
und die Fähren hatte der Ami versenkt.
Damit ihm kein Lanzer entgehen könnt‘
doch uns drei er nicht kriegen sollt
wir wurden aber doch etwas blasser
als wir sahen 150 Meter schäumendes reisendes Wasser.
Ein Drahtseil war vom einem zum anderen gespannt
der Max hatte das auch gleich erkannt
daran hing in der Mitte ein Boot
und hielt sich mit den Wellen im Lot.
Nur am Uferend wir war‘n
dass wir wurden vom warten ganz lahm.
Der Max klettert aufs Seil
und nach langem Ringen kann er das Boot endlich ans Ufer bringen.
Dort hatten wir dem Schauspiel zugesehen
nun war das übersetzen schnell geschehen.
Erleichtert atmeten wir auf
doch das Unheil nahm weiter seinen Lauf.
Ein Schermen kam schnell herbei
denn die Sperrstunde war schon vorbei.
Ein Pole war uns gut gesonnen
und ließ uns unsere Mutter zu liebe entkommen.
Der Max vor einem Bauernhof stand
während Otto und Paul ihre Schuhe brachten in Stand.
Als die Bauern ihn wollten festnehmen
und dem Ami übergeben.
Doch der Max der wusste Rat,
er vollbrachte eine mutige Tat.
Wir kamen inzwischen zu ihm
und verzogen uns zu Mutter grün.
Unser tagesplan war bald gesteckt,
früh wurden wir von den Vögeln geweckt.
Dann mussten wir etwas milch erkaufen
und nun wurde frei weg weiter gelaufen.
In der heißen Mittagsglut
wurden zwei Stunden ausgeruht.
Dann ging es wieder frisch und munter,
bis die Sonne ging endlich unter.
Dann waren wir 40 bis 50 Kilometer weiter gelatscht
und schnell und selig umfing uns der Schlaf.
An einem Sonntag herrlich und wunderschön
hatten wir zur mittagsrast eine Mühle ausersehn.
In das Haus kühlen Schatten,
Otto und Max die Welt bald vergessen hatten.
Der Paul hatte einen seiner Helden stunden
und bald eine schöne Schifferklavierspielern gefunden.
Der erzählte er seine Sorgen
und sie versprach für ein Mittagessen zu sorgen.
Otto und Max waren schnell dafür zu haben, bei froher Musik und Scherzen
nahmen wir uns unsere Schönheit zu Herzen.
Unsere Bärte und der Schmutz waren verloren,
wir fühlten uns wieder wie neu geboren.
Dann kam auch noch ein Friseur ins Haus
und plötzlich sahen unsere Köpfe ganz anders aus.
Die Rheinländer luden uns ein,
wieder einmal mit ihnen lustig zu sein.
Bald erscholl froher Gesang und Scherze
dass wir vergaßen unsere Schmerze
bis der schöne Abend kam
und uns alle mit zu tische nahm.
Mit Brot und anderem guten versehen
konnten wir endlich schlafen gehen...."
__________________
Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
--------------------------------------------
Palleon ist offline   Mit Zitat antworten