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Alt 30.01.2019, 23:11   #50
2augen1nase
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Mit der Aussage "Beides" meinte ich natürlich NICHT beides ÜBEREINANDER - sondern auf verschiedenen Dächern - mit verschiedenen Gefällerichtungen.

Zum Thema Planung:

Ja, es ist richtig und sicherlich auch wichtig einen Gesamtplan zu haben für eine Baumassnahme - denn nur so kann man Punkt für Punkt abarbeiten und einigermaßen ans Ziel kommen.

Sicherlich ist es auch wichtig, einen Planer zu haben der sich um die Details kümmert - aber auch nur wenn er das kann!

Was ich zumindest hierzulande in den letzten Jahren erlebt habe - ganz ehrlich? Das will ich mir gar nicht erst antun.

Sobald es nämlich wirklich ans Eingemachte geht, werden teure Fachplaner herangezogen, einerseits sicherlich aus Zeitgründen, andererseits aber sicher auch, weil die meisten mit den Aufgabenstellungen überfordert sind. Denn am Ende müsste eigentlich zu jedem einzelnen Projekt erstmal ein Gutachten gemacht werden um geeignete Kennwerte zu bekommen usw usf.

Ich hab es schon erlebt, dass ich einem gestandenen Architekten (der auch ein Handwerk gelernt hatte!) erklären musste wie man fachgerecht eine Blockstufentreppe einbaut - und zwar über den harten Weg mit Bedenkenanmeldung und entsprechend schriftlicher Begründung + Belegen....

Es ist ja mit der Fachplanung alleine auch nicht getan... es geht ja dann weiter über eine Fachfirma die bestenfalls auch Zertifikate nachweisen kann (bei bestimmten Arbeiten unerlässlich) und einem Bauleiter der das geplante auch genau so umsetzen lässt / betreut (habe ich noch nie erlebt, die machen immer ihr eigenes Ding, nach ihrer Erfahrung) und bestenfalls noch einem Sachverständigen der das haarklein kontrolliert....

DAS ist der wahre Grund warum Bauen heute so unermesslich teuer geworden ist. Die vielen Theoretiker die man mitbezahlen muss und die viele Zeit die dadurch völlig unsinnig ins Land zieht.


Meine Dächer sind keine Raketentechnik.

Das einzige was es etwas komplizierter macht als vor hundert Jahren ist der Einbau der Dämmung - denn da muss man schon etwas genauer auf die Bauphysik achten - wobei die ja so unermesslich kompliziert auch nicht ist, nicht in dem Fall.

Und wie immer: Es gibt verschiedene Religionen:

Die Holzfaserdämmstoffleute nehmen statt einer Dampfsperre eine Dampfbremse unter die Dämmung - weil sie behaupten die Holzfaser kann das ab. Manche Hersteller verzichten sogar ganz drauf und legen die Dämmplatten anstatt der Schalung usw.

Die Steinwollefraktion will eine Dampfsperre darunter.

Die beiden erstgenannten Varianten werden mittels Lattung befestigt. PUR / PIR / Styropor wird verklebt, manchmal direkt in die angeflämmte Dampfsperre.


Dann gibt es die einen die sagen: Hinterlüftet! und die anderen die sagen: Dicht! - und beide haben Recht. Der eine hat halt eine Sicherheit mit eingebaut und der andere setzt auf 100% korrekte Verarbeitung....

So. Und am Ende stehe ICH als derjenige, der das Projekt durchzieht, als derjenige der es bezahlt und als derjenige der schlussendlich auch damit leben muss - und als derjenige, der dem verarbeitenden Fachhandwerker eher vertraut als einem Planer XY.

Endgültig steht zwar noch nichts fest, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es in Richtung Hinterlüftung geht, ich habe festgestellt dass mein ursprünglicher Traum vom Blech sehr risikobehaftet ist und es vom Dachbelag her sehr eingegrenzt ist (es bleibt nur Bitumen oder Kunststoff). Bei der Dämmung werde ich wohl von PUR Dämmung in Richtung Holzfaser ausweichen, eventuell auch Steinwolle.

Alles auch begründbar:

Hinterlüftung: kann 1. nie verkehrt sein, 2. muss ich den Dachbelag nicht mit dem Dämmstoff verkleben 3. kann ich immer noch über der Dämmung eine Dachbahn verlegen - für den Fall, dass doch mal ein Ast ein Loch schlägt, würde die Dämmung nicht sofort durchfeuchten.

Dachbelag: erklärt sich von selbst, gibt nur zwei Möglichkeiten

Dämmung: Von Pur wurde mir berichtet, dass es Schall gut übertragen würde, das kann ich in der Werkstatt nicht brauchen. Zudem ist es teurer als Holzfaser. Den Steinwollepreis habe ich noch nicht recherchiert. Vorteil Holzfaser: Kann ich bedenkenlos in den Ofen stecken und ist weniger energieaufwendig als andere Dämmstoffe.

Dachstuhl: Beide Varianten wären für mich okay. Sowohl Neubau als auch Sanierung.



So. Gut jetzt.
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