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Alt 10.03.2020, 23:32   #3
ghostwriter
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Post nachtrag

am beispiel coburg 1922, wird es deutlicher:

Zitat:
Die zwei Seiten des Deutschen Tages

Auf der einen Seite war der Deutsche Tag eine harmlose Veranstaltung, bei der völkische Referenten ihren allerhöchstens verbalen Radikalismus zum Besten geben konnten: Ein Münchner Rechtsanwalt hielt einen Vortrag über "Neue Arbeitsmethoden in der völkischen Bewegung", ein Arbeitskreis beschäftigte sich mit der Lage der Deutschvölkischen. Mysterien- und Hans-Sachs-Spiele bildeten einen kulturellen Rahmen.

Auf der anderen Seite glitt die Veranstaltung aber durch die Teilnahme der Nationalsozialisten zu einer physischen Auseinandersetzung mit den Anhängern der Linksparteien ab, die bisher die Straßen der Stadt dominiert hatten (vgl. Coburger Blutsonnabend). Hitlers aus etwa 650 Männern bestehende SA trat militärisch gedrillt und gewaltbereit gegen jeden auf, der sich ihr in den Weg stellte. Straßenkämpfe, Prügeleien und nächtliche Rollkommandos, die Gegner der Nationalsozialisten festnahmen, prägten Coburg an diesem Wochenende. Am Samstagabend sprach Hitler vor etwa 2.500 bis 3.000 Personen im Hofbrauhaus, der zentralen Versammlungsstätte des Deutschen Tages. Am Sonntag setzte er sich gar über das Programm der Veranstaltung hinweg und organisierte einen eigenen Zug zur Veste oberhalb der Stadt, der eine Stunde vor dem offiziellen Zug losging. Etwa 2.000 Anhänger begleiteten ihn dabei. Nachdem am Abend die Abschlussveranstaltung stattgefunden hatte, zogen Hitler und seine Anhänger gegen 22 Uhr zum Bahnhof und traten die Rückreise an.
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ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ...
ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

dr. koch - "1984"
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