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Alt 16.06.2014, 21:58   #34
Shakerz
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So - wie versprochen heute einmal ein kleines Update. Ich möchte anhand der nachfolgenden Bilder einmal den aktuellen Stand dokumentieren u. sowohl Antworten als auch Fragen aufwerfen.

Bei Bild 1 handelt es sich um ein größeres Bruchstück, welches stirnseitig (also faktisch im Querschnitt) fotografiert wurde. Gut zu erkennen ist der zweiteilige Aufbau, welcher sich dem ersten Eindruck nach in ein Außenteil (unten) und ein Innenteil (oben) aufgliedert. Das Außenteil hat gemessen eine Materialstärke von 10.5 cm u. das Innenteil von 16.0 cm.

Ich hab absichtlich die Bezeichnungen Außenteil u. Innenteil gewählt, da wir zum momentanen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit wissen, ob es sich um ein Stück des Mantelrohres, Seelenrohres oder wie auch immer handelt. Selbstverständlich spricht sehr viel dafür, dass es sich um Rohrteile handelt.

Auf Bild 2 ist mit Hilfe des Meterstabes sehr schön die Rundung am Innenteil zu erkennen. Auffallend ist, dass keine Züge u. Felder vorhanden sind, was uns persönlich vermuten lässt, dass es sich um ein Teil des Patronenlagers handelt.

Bild 3 zeigt das Bruchstück von der gegenüberliegenden Seite, jedoch nicht frontal fotografiert, sondern von der Seite, um die Einfalzung besser abbilden zu können. Diese dürfte, bei einem angenommenen Rohr, komplett umlaufend gewesen sein. Diente diese Falz (Verjüngung bis auf die Stärke des Innenteiles) evtl. als Ansatz für das Kanonenrohr (Mantelrohr)?

Bild 4 zeigt ein kleines Kupferbruchstück, wie sie immer wieder im Nahbereich aufzufinden waren. Ich war mal so frei u. habe einen kleinen Teil freigeschliffen, um es schöner zeigen zu können. Zuerst konnten wir diese Teile nicht zuordnen. Bei genauerer Begutachtung stellten wir fest, dass dies Bruchstücke von einer Art "Oberflächenbeschichtung" stammen. Auf Grund der vorliegenden Bruchstücke konnten wir diese "Oberflächenbeschichtung" eindeutig dem 10.5 cm starken Außenteil (Mantelrohr?) zuordnen. Bei den bisher genannten Farbresten handelt es sich offensichtlich nicht um Lack im klassischen Sinne, sondern um eine sehr gleichmäßig oxidierte Kupferschicht. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass trotzdem ein Lack aufgebracht war. Dies wird aber noch die genauere Materialanalyse zu Tage fördern.

Wenn die nächsten zwei Tage das Ergebnis vorliegt, werden wir versuchen, es einem Stahlschlüssel zuzuordnen. Wir hoffen nur, dass es durch die Sprengung nicht zu viele Strukturveränderungen gegeben hat.

Bild 5 zeigt die Rückseite eines solchen Kupferbruchstückes u. die darauf befindliche sehr auffällige Struktur. Gleiche Struktur ist auch auf der Außenseite des Außenteiles zu finden u. dürfte von der mechanischen Bearbeitung bzw. Aufbringung der "Oberflächenschichtung" stammen. Offensichtlich wurde diese "Oberflächenbeschichtung" bei der Sprengung abgelöst u. weiträumig in die Umgebung verteilt.

Das gezeigte Stück wird nun von einem hauptberuflichen Militärhistoriker begutachtet, um eine evtl. exakte Zuordnung treffen zu können.

Bild 6 zeigt die Schnittfläche, wo am Innenteil die Materialprobe genommen wurde. Da der Stahl zum Zwecke der Materialanalyse nicht heiß werden darf, mussten wir alles mit der Handsäge runterschneiden. Sehr aufwendige Angelegenheit...


Gruß

S.
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