Thema: Tafel
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Alt 11.08.2019, 23:23   #3
2augen1nase
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Peinlich sollte dir das nicht sein, wenn es dir aber unangenehm ist, so kann das sicherlich jeder gut nachvollziehen. Es ist einfach nix angenehmes auf Hilfe angewiesen zu sein, Schlange zu stehen und etwas zugeteilt zu bekommen. Muss es ja aber auch nicht sein, schlussendlich geht es ja darum was zu beißen zu haben und einigermaßen gesund zu bleiben - dann kannste dich auch wieder hochrackern.

Glaub mir, die Leute die die Tafeln betreiben sind gute und hilfsbereite Menschen die andere definitiv nicht veruteilen und vor denen dir auch nix peinlich sein muss. Die machen das gerne und die Tafeln sind ja auch genau für solche Zwecke da.

Hinweisen möchte ich aber auch auf andere Optionen, die gleich auch einen ganz anderen "Touch" haben. Im Studium habe ich zum Beispiel viele Leute getroffen die Containern gehen - und heute habe ich solche Leute auch als Nachbarn. Die stellen sich dann als "Lebensmittelretter" da und lassen auch alle anderen an dem Zeug teilhaben. Kommt für mich am Ende aufs gleiche raus, hat aber einen ganz anderen "Anstrich" - und keiner wird was dagegen sagen, wenn man Lebensmittel eben nicht verschwendet (außer die Supermärkte, denn die wollen ja Geld damit verdienen)

Weitere Alternativen sind die mittlerweile zahlreich im Land verstreuten kleinen Agrargenossenschaften. Selbst in Großstädten gibts mittlerweile viele, die im urbanen Raum (auf Brachflächen, Dächern usw) große Stadtteilgärten betreiben. Da kann man mitmachen, lernt nette Leute kennen, knüpft Kontakte und bekommt obendrein noch frische und leckere Lebensmittel.

Erst heute klopfte mein Nachbar an und gab mir einen ganzen Teller voller Tomaten und noch ein Glas mit frischen Heidelbeeren und Brombeeren - Überschuß aus deren Produktion. Gestern bekam ich von einem Imker der bei mir nun Bienen stehen hat zwei (!!!!) Gläser Bio-Honig!

Wichtiger als die Frage nach Tafel oder dem Bestreiten des Lebensunterhalte ist: Lass den Kopf nicht hängen, verlier nicht den Mut und rappel dich wieder auf!

Heutzutage kann es JEDEN aus der Kalten heraus richtig böse erwischen. Glaub mir, vor zwei Jahren blickte ich in eine rosige Zukunft und stehe nun vor einem Trümmerhaufen - und bin fleißiger denn je... Man darf trotzdem nicht aufgeben, so schwer das auch sein mag.

Such dir Verbündete und kämpfe weiter!


Liebe Grüße.
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Genossen und Genossinnen! Geniesset den genuß der Genossenschaften, denn es könnte vorkommen, dass die
Nachkommen mit dem Einkommen der Vorkommen nicht auskommen und daher umkommen!
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