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Alt 16.01.2019, 00:32   #1
2augen1nase
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Red face Das altbekannte Dachthema - in neuer Form

Hallo ihr Lieben.

Mal von meinem Hausbau Thread ausgenommen ein extra Thema was mich ja eh schon seit Jahren begleitet. Einziger Unterschied: Diesmal sind es MEINE Dächer.

Ich bin mir gar nicht sicher, meine aber, ich habe euch bisher noch gar nicht alle Details des Hauses vorgestellt - was ja auch nicht so schlimm ist.

Dass es ein Hinterhaus gibt und die Bezeichnung "VEB Budenkombinat" nicht aus der Luft gegriffen ist, habe ich ja sicher schon gut belegen können. Villa und Hintergebäude sind ein gemischtes Allerlei vielfältigster Dachformen und Dachaufbauten - und ich brauche mal professionellen Rat.

Vorab: Ich plane einen größeren Kredit aufzunehmen um möglichst vieles an Dächern neu decken zu können und wissen will ich die jeweils bestmöglichste Variante - nebst evetl. abgespeckter Form.

Grund ist, dass ich in knapp 5 Monaten meine Werkhalle verliere und damit mehr oder weniger obdachlos werde. Im externen Lager werde ich zwar Strom haben, aber kein Wasser und im eigenen Objekt bin ich lange noch nicht so weit. Daher die Hoffnung, dieses Jahr wenigstens die Dächer in den Griff zu bekommen und vielleicht noch ein wenig mehr. Nun aber zu den Dächern:


Hinterhaus , trapezförmig, es gibt Bilder aus Sicht der Villa auf das Dach und die Innenaufnahmen sind vom Dachstuhl/1.OG:

Hier soll eine Aufdachdämmung drauf und möglichst ein "ansehnlicher" Dachbelag. Zinkblech wäre mein Favorit, vor allem aber aus dem Grund heraus, dass Rheinzink eine spannende Photovoltaikanlage anbietet die sich im Doppelstehfalz verkrallt und keiner weiteren Befestigung durch die Dachhaut bedarf - ich kenne keine andere Kombi mit der das so gehen würde und finde das sehr attraktiv, da ja Durchdringungen immer als erstes kaputt gehen.

Beim Aufbau scheiden sich die Geister in den Details. Ein Aufbau mit Belüftung zwischen Abdichtungsebene und Dämmstoffebene scheint wohl das Beste zu sein. Rheinzink sprach allerdings davon, dass man bestenfalls 3 Schalungen aufbringt: 1. auf den Sparren, darauf Dämmung + Unterlegbahn, darauf 2. Schalung, dann Konterlattung, wieder Schalung, dann Drainvlies und darauf dann Blech. Die zweite Schalung könnte man wohl auch mittels Kreuzlattung sparen. Der Zimmermann berichtete mit heute von einem Dämmstoff der gleich mit einer Holwerkstoffplatte ausgestattet ist, da bedarf es über den Sparren lediglich einer Dampfbremse, darauf dann diese Dämmplatten, Unterlegbahn, Hinterlüftung usw. Ein befreundeter Dachdecker sagte mir, ich solle auf keinen Fall ohne Hinterlüftung und auf keinen Fall OSB Platten als Schalung verwenden und verwies auf ein Zinkdach welches nach 7 Jahren schon komplett weggegammelt war (Zink+Aufbau darunter).

Wäre Edehlstahl an der Stelle die bessere Variante? Wie würdet ihr den Aufbau am besten bewerkstelligen?


Hinter dem Hinterhaus gibt es noch die Werkhalle + das ehemalige Palettenlager. Beides ebenfalls Holzkonstruktionen, beide Gebäude würde ich gerne mit Trapezblech eindecken (weil Optik da für mich keine Rolle spielt), nur die Werkhalle soll ebenfalls eine Aufdachdämmung bekommen.

Dahinter bzw. daneben gibt es noch eine "Durchfahrtsgarage" und das ehemalige Fasslager, die Garage hat ein Dach aus stranggepressten Ziegelplatten (wohl mit Gefälleestrich obenauf) und das Fasslager laut Bauunterlagen eine Decke aus Leonhardtbalken (ebenfalls Beton). Diese beiden Gebäude brauchen keine Dämmung, hier würde ich wohl mit einer Kunststoffbahn (Wolfin? Bauder? Soprema?) abdichten wollen - angeblich hält das ja auch auf Bitumen.

Warum Blechdächer:

Ich habe rundherum Bäume stehen die auch stehen bleiben müssen. Entsprechend habe ich die Sorge, dass mal (trotz Baumpflege) ein Ast herunterfällt - und da täte ich einem Blechdach mehr zutrauen als anderen Belägen. Fairerweise muss man sagen: Bisher gibt es kein Loch aufgrund eines Astes, außer beim Palettenlager, da hats aber auch die Schalung durchgedroschen - hätte ein Blech sicher auch nicht überlebt.

Doof ist halt bei einem Aufbau mit Aufdachdämmung: Wenn es mal ein Loch gibt, so bekommt man das ewig nicht mit. Die Dämmung säuft genüsslich ab und der Schaden wird immens sein.
Gut ist: Ich muss mir keinerlei Gedanken machen wegen Dampfsperren Innen, abdichten, Gipskartonrotz usw. - sollte also am Ende günstiger und schneller erledigt sein als eine Zwischensparrendämmung... und für den Dachstuhl sicher auch risikoärmer. Da ich auch in der Werkstatt immer mit viel Nässe rechnen muss, scheidet also von vornherein jeder Aufbau aus, der da empfindlich sein könnte. Gips usw. kommt mir jedenfalls nicht in die Bude - sofern ich es vermeiden kann.

Mich würde wirklich interessieren mit welchen Aufbauten ihr da gute Erfahrungen gemacht habt. Wie gesagt, der Teufel steckt im Detail.... die DIN sagt 40mm Lüftungsquerschnitt, Rheinzink empfiehlt 60mm, manche sagen man brauche bei flachen Dächern mindestens 80mm - und wieder andere sagen, dass 20mm auch reichen...

Die Hinterlüftung wird jedenfalls der Knackpunkt sein. Konstruktiv ist das leider nicht so einfach zu lösen, schon gar nicht bei den verschiedenen Anschlussvarianten die ich habe....

Von der Villa fange ich jetzt gar nicht erst an... da wäre mein Traum ein richtiges Schieferdach, aber ob das noch bei rauspringt - mein befreundeter Zimmermann nahm mir heute ein wenig den Mut...


ungefähre Flächenangaben (falls nötig):

Hinterhaus ca. 110m2 Dachfläche
Werkhalle ca. 60m2 Dachfläche
Garage + Fasslager je ca. 20m2 Dachfläche
Palettenlager max. 30m2 Fläche

Das Hinterhaus ist übrigens die einzige Dachfläche, bei der eine Photovoltaikanlage Sinn machen würde, da hier nur die Ecke i.B. des Schornsteins durch die Eche ab und an beschattet wird. Alle andere Flächen sind unrentabel und zu sehr durch die Bäume gefährdet.

Wenn ich mich recht erinnere, ist der Kollege Erdspiegel ja erfahrener Klempnermeister - vielleicht kannst du mich da beraten?

Eines will ich jedenfalls vermeiden: Wegen Billigheimerei in 10 Jahren (oder früher) mit einem völlig vergammelten Dachstuhl da stehen....

Übrigens: Ich bin auch offen für Dämmstofftipps. Momentan tendiere ich eher zu Pir / Pur, da man diese Dämmstoffe zum Teil als B-Produkt relativ günstig bekommt und keinen allzuhohen Aufbau braucht. Zudem sollen die angeblich kein Wasser aufsaugen, was ja ein Vorteil wäre...
Angehängte Grafiken
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