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Alt 20.11.2016, 09:21   #10
fleischsalat
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Niklot,

Nee nee Du Putzbüdel, in Neddersassen snackt se dat ornlichst Hochdütsch!


… Un in Hannoover geht man ba (Beigehen im Sinne der Erstbedeutung!!!) un spricht aan ganz aan andechstachtiches Doitsch wie innen Rest von den Land, was wohl mitte Industrieaalsierung zu tun hat. Hannomachk zum Baasspiel hat von sonstwo Achbater angelockt, die auch den´n ihre Ssprache mitgebracht haben... .
Die „Mundacht“ (Mundart) spricht leider kaum noch jemand. Wie schon angedeutet, setzt sich das „Hannöversch“ aus mehreren Sprachen (u.a. Calenberger Platt u. Schlesisch) zusammen, da die Stadt als Industriestandort viele Menschen angezogen hat. Auch war es dem Hannoveraner mitunter sch...egal, wie etwas wirklich ausgesprochen wird.
Ein schönes Beispiel dafür ist der „Putjenellenkasten“: Pulcinella, eine bekannte Figur aus dem italienischen Puppenspiel, konnte in Hannover kein Mensch aussprechen (Wobei das hiesige „tj“ und das italienische „c“ gleich ausgesprochen werden). Kurzerhand wurde Putjenellenkasten zum Wort für Kaspertheater.
Eine andere Besonderheit ist das oft scharfe „S“, sowie dass „r“ zu „ch“ und „ei“ zu „a(a)“ wird. Beispiel: Art- Acht und Schwein-Schwaan

Tichy, so nun zum „hier“.
Du hast uns ja als „Germanen“ angesprochen, dann fangen wir damit auch an: Hier waren auf jeden Fall die besseren Germanen ansässig, die Cherusker.

Was macht die Leute hier aus? Nun, so richtig lässt sich gar nicht festmachen, da die Gegend, wie so viele stetig einem starken Wandel ausgesetzt ist. Wenn dann muss man bei den Älteren schauen.
Zählen wir zunächst mal das Negative auf: Sturköpfig und oft nur auf sich fixiert. Wortkarg finde ich nicht so schlimm.

Ist das jetzt Verrat?

Wie komme ich denn jetzt dazu, sowas zu schreiben? Ganz einfach: Ich habe die Gelegenheit, das Ganze auch mal aus der Distanz betrachten zu können, es zu vergleichen mit einer anderen Region in Norddeutschland, aus der ich zwar nicht stamme, jedoch viel Zeit verbringe.

Aber: An sich fühle ich mich hier wohl. Mal ein Zitat: „Keine Berge und kein Rodeo und auch keine Wolkenkratzer, keine Strandkörbe, nix“...
Man weiß bei den Mitmenschen, jedenfalls bei denen, die von hier stammen, auch gleich woran man ist- WENN man denn auch vor hier kommt.
In der Stadt kein großes Problem, auf dem Land hingegen schon. Ich kenne z.B. einen Ort, in dem man sich nach 7 Jahren als Einwohner sehen „darf“. Nach 14 Jahren dann die 2. Stufe, nach 21... usw. „Zugezogener“ bleibt man immer. Das kann dann die nächste Generation ändern
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Willen braucht man. Und Zigaretten!

Geändert von fleischsalat (22.11.2016 um 17:43 Uhr).
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