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Alt 12.10.2023, 09:50   #7
Palleon
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Ratsherr

 
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Ort: NRW, im Tal der Rur (ohne "h")
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"...nach diesen schweren tage
kam noch eine große plage
kein Nachtquartier zu finden war
das Essen war auch schon lang rar
so liefen wir von Haus zu haus
doch niemand nahm uns auf
Otto und max. hatten schon aufgegeben
doch Paul fing an energisch zu werden
endlich vor einem Heustall erstritten
in dem wir uns konnten am schlafe erquicken
schon halb im Land der träume
ertönte leise eine ziehamornika durch die bäume
selig wurden wir eingesungen
bis am Morgen der hahnschrei erklungen
am anderen Morgen gings immer im Wald
des Mittags machten wir bei einem Bauern halt
da gab es wie nach einer großen feier
mal wieder gekochte eier
auf einem Berg standen wir mit einem mal
waldmünchen lag vor uns im Tal
bei einem kleinen hause hielten wir rast
und waren auch dort mit zu gast
bei Milch und guten Pfannkuchen
sowas musste man lange suchen
nun es schon wieder besser ging
denn der Böhmer Wald uns umfing
so waren wir auf der Hut und heilten wacht
vom schönen morgen bis in die Nacht
am Abend wir wollten grad um ein Nachtquartier scharaufen
kam ein Bauer auf uns zugelaufen
der uns nach vielen Dingen fragt
aber auch gibt manchen guten rat
wo wir eine Schlafgelegenheit finden
unter schönen schattigen linden
bald hatten wir gefunden den guten Mann
und gingen fest an das Gute essen ran
ein schönes Mädel wir hatten gesehen
doch es konnte keinen von uns verstehen
zum schlafen wir uns in einer Stube fanden
worin zwei Ehebetten standen
wir konnten vor Staunen gar nichts sagen
und taten zur Sicherheit nochmals fragen
doch umsonst waren unsere sorgen
wir waren wirklich gut geborgen
Otto in einem Bett allein
Max und Paul im anderen zu zwein
so schliefen wir die letzte Nacht
bevor unsere Füße in Ottos Heimat gebracht
doch des morgens das sollt ihr wissen
Otto und Paul den Max vermissen
doch bald mit lachen und wiegen
sahen wir ihn auf dem Fussboden liegen
der rücken an Mutter grün gewöhnt
hatte sich mit dem federbett nicht versöhnt
nach dieser guten ruh
ging es am Morgen auf Estland zu
das lag in einem anderen Land
im schönen böhner Wald
als über die Grenze wollten wir
sagten die Leute der Russe sei hier
den ganzen Tag wir im Walde liefen
und viele Flüchtlinge nach uns riefen
der Otto kannte sich auch nicht mehr aus
endlich kamen wir aus dem Wald heraus
an einem unteren Bächlein
saßen die jungen Bürschlein
nachdem sie die Angst überwunden
hatte der Otto sich zu ihnen gefunden
und schon marschierten wir frisch und munter
den schönen Grenzbach hinunter
bald wir auf zwei amiposten stießen
die uns ungehindert über die Grenze ließen
ganz plötzlich waren wir in einem Dorf
es war zu Ottos Freude Eisendorff
auf einem Hügel schmuck und fein
gar nicht weit danach noch ein kleines Dorflein
das sah von weiter aus sehr fein
und sollte der Otto seine Heimat sein
nun war der Otto in seinem Element
weil er jeden weg und Steg kennt
bald waren wir in einem schönen Förster haus
und ruhten uns gemütlich aus
Pfingstsonnabend war schon herangekommen
und da waren wir in Ottos Heimat angekommen
des nachts um 12 Uhr
klopften wir bei Ottos Mutter an die Tür
dort mussten wir noch in der Nacht versuchen
den tadellosen Pfingstkuchen
nach dem Marsch schweren tagen
konnten wir uns an vielen guten Sachen laben
in eine Mühle schön und fein
führte uns der Otto ein
der Max jedoch hatte keine ruh
er wollte schnell der Heimat zu
dazu war auch bald Gelegenheit
und nun waren wir nur noch zu zweit
das war aber auch ganz schön
denn es gab allerhand zu sehen
bei vielen schönen mägdelein
führte Otto den Paul ein
aus einem flotten adlerhort
aus dem er wollte nicht mehr fort
mit Rudi und Sepp der Paul sich gut verstand
und sie alle man gar oft zusammen fand
am Tage versorgte uns Ottos mutter
mit dem allerbesten futter
der Paul fühlte sich wie zuhaus
und kam auch mit dem Erwin gut aus
des Abends gingen wir gar viel
zu vier Schwestern auf einen Mühl
die Zeit war gar zu schön
so sollte es nicht lange gehen
ein fremdes Volk trat ein ins spiel
und änderte leider so viel
dem Paul ihr Auge zuerst galt
doch der verschwand schnell wieder im Wald
doch auch der Otto musste leiden
das Schicksal manchmal nicht zum lieben
hatte uns von diesem schönen Ort vertrieben
doch wir sind Männer und da gibt es kein zagen
jeder muss sich selbst seinen Weg durchs Leben schlagen
und ist das Schicksal uns dann hold gesonnen
werden wir auch wieder zusammen kommen!"
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Hobbyheimatforscher im unteren Rurtal, Kreis Heinsberg
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