Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 27.06.2017, 12:19   #6
ghostwriter
Moderator

 
Benutzerbild von ghostwriter
 
Registriert seit: Sep 2003
Ort: Großherzogtum Baden
Detektor: Suchnadeln
Beiträge: 11,859

Post

Zitat:
Deportation und Vernichtung der Juden und Roma

Nach der Besetzung Transnistriens durch Rumänien und das Deutsche Reich im August 1941 wurden in das Gebiet Juden deportiert. Sie stammten vor allem aus Bessarabien und der Bukowina und waren auf Befehl von Ion Antonescu ausgewiesen worden. Die Deportationen begannen am 15. September 1941 und dauerten bis in den Herbst 1942. Die meisten Juden, die die Massaker in Bessarabien und der Bukowina überlebt hatten, wurden in Todesmärschen hierher getrieben und interniert. Die Zahl der Deportierten betrug wohl um die 150.000, obwohl nach deutschen Quellen 185.000 Personen deportiert wurden. Am 13. Oktober 1942 brachen die Rumänen die Deportationen ab. Die Betroffenen wurden etwa 100 Orten zugewiesen, wo man sie in eigenen Wohnbereichen oder Lagern ghettoisierte und einer Arbeitspflicht unterzog. Einige Lager trugen die Bezeichnung Todeslager, wobei am bekanntesten das Lager Bogdanowka war. Andere Lager gab es beim Dorf Vazdovka (Kreis Ljubaschiwka), in Domaniwka und in Perwomajsk (Golta).

Etwa 185.000 Juden und Roma kamen in Transnistrien um, indem die Deportierten ihrem Schicksal überlassen wurden. Vor allem im harten Winter 1941/42 starben Zehntausende an Hunger, Krankheiten und Entkräftung. In der Folgezeit gelang es jüdischen Organisationen mit Einwilligung Antonescus den Deportierten Hilfe zu leisten. Dennoch überlebten etwa 90.000 rumänische Juden der insgesamt 145.000 bis 150.000 Deportierten die Lager nicht.

Im Winter 1941/42 deportierte die rumänische Gendarmerie mehrere zehntausend Personen der jüdischen Bevölkerung aus Odessa. Sie trieben sie in das Siedlungsgebiet der Schwarzmeerdeutschen in Richtung Bug und überließen sie teilweise ohne Bewachung sich selbst. Unter den Deportierten breitete sich massiv Fleckfieber aus. Im Siedlungsgebiet der Schwarzmeerdeutschen lebten etwa 130.000 Volksdeutsche in 228 Dörfern, die von der rumänischen Verwaltung ausgenommen waren. Sie unterstanden dem Sonderkommando R (Russland) mit Sitz in Landau, das zur SS-Organisation Hauptamt Volksdeutsche Mittelstelle gehörte. Leiter war ab Juli 1941 Horst Hoffmeyer. Bei einigen Überfällen volksdeutscher Siedler auf die Deportationszüge wurden unter Waffengewalt den geschwächten Menschen Wertgegenstände geraubt. Auf Befehl des Sonderkommandos R tötete der volksdeutsche Selbstschutz etwa 3.000 hilflose jüdische Personen am Wegesrand.

Am Fluss Bug kam der Zug der Deportierten zum Stehen. Nach Rücksprache des Sonderkommando R mit der Volksdeutschen Mittelstelle (VoMi) wurde − u. a., da man den Ausbruch von Seuchen befürchtete − ihre Ermordung beschlossen. Die Einsatzgruppen lehnten ab, da Transnistrien unter rumänischer Hoheit stand. Beim Dorf Beresowka erschossen und verbrannten Angehörige des Selbstschutzes sowie der VoMi über mehrere Wochen die Deportierten. Bewohner der deutschen Dörfer waren Zeugen und stellten auch Pferdefuhrwerke zum Transport der Opfer. Die Beseitigung der Leichen erfolgte auch mit Kalkbrennöfen. Die Wertgegenstände der Opfer wurden in deutschen Dörfern verteilt. Die genaue Zahl der Tötungen ist nicht bekannt, einigen Angaben zufolge sollen es 52.000 gewesen sein. Aus einer Notiz des Auswärtigen Amtes geht hervor, dass im Winter 1941/42 rund 28.000 Juden in deutsche Dörfer gebracht und liquidiert wurden.
quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Gouver..._Transnistrien
__________________

ich lasse mir nicht in meinem gehirn rumwühlen, ...
ich lasse mir nicht meine kleine show stehlen!?

dr. koch - "1984"
ghostwriter ist offline   Mit Zitat antworten