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Alt 16.02.2016, 22:45   #628
Eisenknicker
Heerführer

 
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Hier die Übersetzung des ersten Teils.

Reporterin:
Was war Ihre erste inspiration die versteckten Schätze zu Suchen?

Tadeusz Słowikowski:
Wo mit habe ich angefangen... weil meine Mutter in Ausschwitz umgekommen ist aber uns drei Kinder, ein deutscher Bauer, versteckt gehalten hatte.
Ich habe einen groll gegen die deutschen gehabt weil meine Mutter umgekommen ist aber auf der anderen Seite gab es gute und schlechte deutsche- genau so wie es gute und schlechte polen gab und gibt.
Was der Kommunismus bei uns alles angestellt hatte das wissen wir und genau so wissen wir was der Faschismus bewirkt hat.
Am Anfang wollte ich Rache an den Deutschen aber an wenn hätte ich mich rächen sollen? Die Partei Bonzen sind abgehauen und hier sind nur sie armen Schweine geblieben.

Als ich bei dem deutschen Bauer war (als er zusammen mit seinen Geschwistern versteckt wurde), da habe ich etwas deutsch gelernt.
Nach dem krieg habe ich eine lehre als Metzger gemacht aber1948 wurden alle privaten betriebe geschlossen. So wurde ich "Arbeitslos".

Danach bin ich 1948 nach Walbrzych umgezogen, mein Bruder lebte dort und arbeitete in der Zeche " Hwali Bogo".
Er hatte dort mit den Franzosen gearbeitet die hier hin 1946 gekommen sind (hmm evtl. polnische Franzosen die in die Heimat wollten?).
Und da habe ich mit den Franzosen angefreundet (er weiß bis heute die Ortschaft in Frankreich , deren Namen und hat Ihr Bild).
Da habe ich mir in den Kopf gesetzt nach Frankreich abzuhauen (wahrscheinlich nach den Gesprächen mit Ihnen).
Das erste mal wurden "wir" in der Tschechoslowakei erwischt und nach einem Prozess hatte ich 3 Monate Strafe abzusitzen (relativ frei Übersetzt)
Nachdem ich wieder frei war wurden ich von Kumpels gefragt was der beste weg zum abhauen aus Polen über die grüne grenze währe.
(Hier ist Wahrscheinlich der Weg geboren worden für den zweiten Fluchtversuch).

Beim zweiten mal sind wir über die Tschechoslowakei in die deutsche Ostzone unter russischer Verwaltung.
Dort wurden wir im Harzgebirge von der ostdeutschen Grenzpolizei (ja, die gab es anscheinend ja schon damals) festgenommen und in Dresden in ein umzäuntes Lager gesteckt. das war ein Sammelpunkt für Flüchtlinge und Heimkehrer. Alle 10 Tage wurde von Dresden über Görlitz ein Zug mit den Flüchtlingen aus Polen nach Polen geschickt.

Das Interessante ist in dem Lager in Dresden passiert. Dort waren auch deutsche die aus der Kriegsgefangenschaft wieder nach hause wollten.
In diesem Lager wurden sie in einem Krankenhaus medizinisch versorgt bevor sie weiter in den Westsektor weiter fahren konnten.

Reporterin: Haben Sie da schon irgend welche Informationen erhalten?

Tadeusz Słowikowski:

Ja, da lief ein deutscher und sprach unsere Gruppe an woher wir kommen(wahrscheinlich alles polen die an der Sprache leicht zu erkennen waren).
Ich habe dann gesagt da ich aus Walbrzych bi. Er sagte (der Deutsche) ahh aus Waldenburg wie es in deutsch heißt.
Ich habe dann gesagt: Ich gebe dir gleich Waldenburg! Er sagte: warum schreist du mich so an, meine Mutter war Polin aus Niderschlessien und mein Vater ein Deutscher. (eine Mischehe)
Da tat er mir leid, dass ich ihn so angeschrien habe.
Später erzählte er mir das er in Waldenburg viele Kameraden verloren hatte.
Ich sagte Ihm das er Schwachsinn erzählt. In Waldenburg gab es keine Kämpfe in dem Krieg!
Dann fing er an zu erzählen. An der Ostfront hatte er eine Hand verloren wurde aber nicht entlassen sondern irgend wo in dem Gebiet von Waldenburg als Kommandeur (Tadeusz Słowikowski: sagt genauen Angabe aber ich kann es leider nicht übersetzen- evtl. ein Wachkommando für Züge oder Transporte).
Und er (der deutsche in Dresden) erzählte als dann die SS Leute kamen,
haben sie die Gefangenen/Zwangsarbeiter mitgenommen und unsere Wärter sind mit ihnen mitgefahren.
Keiner kam zurück- nicht die Zwangsarbeiter und nicht die Wärter.

Als ich dann aus Dresden nach Polen (Ortschaft Klotzk) geschickt worden bin, habe ich die Geschichte einem Offizier namens Kapusta erzählt.
(war wohl in einen Lager für Flüchtlinge die versucht habe Polen zu verlassen)

Der Offizier Kapusta sagte zu mir dass seiner dwegen, hätten sich alle gegenseitig umbringen können.

Reporterin: Es sind also Leute verschwunden?

Tadeusz Słowikowski:
Ja.

Reporterin:
und sie sind drauf aufmerksam geworden ?

Tadeusz Słowikowski:
Ja, warum soll ein Deutscher einen Deutschen getötet haben!






So, Übersetzung Teil 1 ende. Ziemlich Wortgenau- meine Anmerkung.
Jetzt könnt ihr erstmal rausfinden ob in oder bei Dresden so ein Lager gab!
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„Denn nicht durch Worte, aber durch Handlungen, zeigt sich wahre Treue und wahre Liebe.“ — Heinrich Von Kleist
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