Grabungsfunde
Marmorkopf, Kachel*ofen und Brunnen gefunden
Die Grabungen am Leineufer schreiten voran. Inzwischen sind aus archäologischer Sicht rund 200 Befunde vermerkt worden – mit einigen auch für Laien sehr interessanten Funden.
Ende Februar wurde der Kopf einer Marmorplastik entdeckt, die vermutlich im 15. Jahrhundert erstellt worden ist. Das Material dazu scheint aus Italien zu stammen.
Friedhelm Wulf vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege präsentiert den entdeckten Marmorkopf. © LHH
Zudem sind weitere Teile eines niederländischen Fayence-Ofens aufgespürt worden, der schon ziemlich genau der Zeit 1750 bis 1770 zugeordnet werden kann.
"Etwa 90 Prozent dieses Kachelofens sind gefunden worden", erläutert Friedhelm Wulf vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege.
"Die Fragmente werden gereinigt und sortiert, sodass der Ofen rekonstruiert werden kann."
Der Ofen wird als Zeichen dafür gesehen, dass an dieser Stelle wohlhabendere Menschen wie etwa Kaufleute gewohnt haben könnten.
Darüber hinaus wurden unter anderem ein Obstkorb aus Keramik, ein Brunnen, ein Abwasserkanal und einen Gang zu Leineufer gefunden.
Die Grabungen lassen zudem den Schluss zu, dass etwa das Haus direkt an der Schlossbrücke tiefer gestanden hat, als bislang angenommen.
Zudem weist der Sandstein auf dem Grund des Hauses ebenfalls auf das Eigentum eines Kaufmanns hin.
Umsichtiges Vorgehen
Die Freilegungen werden von archäologischen Fachleuten behutsam in Handschachtung vorgenommen. Anschließend werden die Befunde markiert und dokumentiert.
Die Ergebnisse werden zudem in einem dreidimensionalen Zeichenprogramm festgehalten, um die vorgefundenen Baustrukturen exakt abbilden zu können.
In Handschachtung wird das Grabungsfeld freigelegt. Rechts sind Reste eines Brunnens zu erkennen. - Grabungsleiter Kai Gößner vermisst mit Kollegin Nadine Gola den gefundenen Gang zur Leine. © LHH
Text © LHH | 05.03.2014