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Alt 11.01.2017, 06:44   #29
sledge
Ritter

 
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So, erst mal Danke für euer Lob!

Bilder von den Arbeiten könnte ein Vereinsmitglied gemacht haben, ich frag mal nach.
Ich hatte die Hände voll Tarnputzmasse, deshalb auch nix fotografiert.
Fotos von den Tarnputzkisten und der Holzwolle muss ich nachreichen. Das Zeug ist im Bunker eingelagert, zur Zeit ist es mir aus gesundheitlichen Gründen (Huf und Bänder kaputt) nicht möglich den Bunker aufzusuchen.
Vielleicht kann ich aber den ein oder anderen Kollegen dazu überreden vorab ein paar Fotos von dem Marterial zu machen, dazu muss aber leider der halbe Verpflegungsraum ausgeräumt werden (dummerweise steht das Zeug natürlich in der letzten Ecke).

Die zu restaurierenden Flächen müssen vorher gereinigt werden, loser Putz, Rost und Verunreinigungen entfernen.
Stahlteile wurden mit Penetriermittel und Grundierung in feldgrau vorbehandelt.
Auf Betonflächen wurde vorher Heißbitumen aufgebracht (das klebt wie die Hölle).
Angerührt wurde der Tarnputz von uns anfangs von Hand später mit elektrischem Quirl.
Die Holzwolle ist handelsübliche Holzwolle die man früher meist zum Verpacken und Auspolstern verwendete, heute wird da ja leider meist nur noch Styropor oder Luftpolsterfolie verwendet. Bei unserem örtlichen Weinhändler, auf Wertstoffhöfen und verschiedenen Entsorgungsbetrieben wurden wir glücklicherweise fündig und konnten uns noch einen kleinen Vorrat anlegen.

Man nehme dann also ein Behältnis (Eimer oder Speisbottich), füllt dieses zu 2/3 mit Holzwolle, der Rest wird mit handelsüblichem Mauer- und Verputzmörtel aufgefüllt. Wir haben auch recht gute Erfahrungen mit flexiblem Fliesenkleber gemacht (den kann man dazu mischen), haftet dann wesentlich besser. Bei Zugabe von Fliesenkleber braucht man allerdings mehr Farbe, denn der ist heller als Mörtel.
An Farbe muss man ausprobieren bis es etwa passt. Es kommt auch immer darauf an in wie weit der original Putz schon verblasst ist. Das ist an unserem Bauwerk sehr unterschiedlich.
Wir hatten von Feldgrau, Bronzegrün, Moosgrün, Erdbraun bis Schwarz alles dabei.
Gut durchmischen.
Konsistenz mit originalem Putz vergleichen. Gegebenfalls mehr Holzwolle oder Mörtel dazu mischen.
Wenn`s dann in etwa passt auf die Fläche aufwerfen und gegebenfalls von Hand verstreichen und nachbessern.
Früher wurde der Putz mit Betonpumpen aufgespritzt, bei unserem Bunker war die Firma Torkret aus dem Raum Trier beteiligt.
Weil wir keine Beton- oder Estrichpumpe zur Verfügung hatten, machten wir es halt von Hand.
Da der original Putz relativ dick aufgetragen wurde, empfiehlt es sich mehrere dünnere Schichten nacheinander aufzutragen. Also auftragen, trocknen lasen, nächste Schicht auftragen.
Das hat auch den Vorteil das man mit jeder Schicht den Farbton und die Konsistenz (wenn nötig) besser angleichen kann.

Hier mal noch ein paar Links zu unserer Arbeit:

https://www.facebook.com/BunkerWH316...type=3&theater

https://www.facebook.com/BunkerWH316...type=3&theater

https://www.facebook.com/BunkerWH316...type=3&theater

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Grüße sledge

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Geändert von sledge (11.01.2017 um 06:59 Uhr).
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