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Alt 20.09.2007, 21:10   #9
Henry
Landesfürst

 
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Nicht schlecht Herr Specht !

Nun aber weiter im Text !!:


Aus einer Besprechung vom 11.9,1943 ist zu entnehmen das die Wifo vom OKH einen Generalauftrag für die Fertigung von 900 A4 / Mon. erhalten soll.
Die Postanschrift ist wie bereits benannt: Wifo Niedersachswerfen, z.H. Generaldirektor Wehling Berlin.
Die Adresse der Verwaltung vor Ort ist Wifo Halle/Saale. Es wird schon von „Mittelwerke“ geschrieben, aber noch nicht von einer Mittelwerk GmbH.
Mann könnte annehmen das Vorbesprechungen zur Gründung der Mittelwerk GmbH hier stattfanden : "Vermerk über Besprechung im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion, Generalreferat Wirtschaft und Finanzen, betr. Mittelwerk
GmbH., am 21.9.43, R121/405, BAL;

Und das könnte zeitlich auch die Gründungsversammlung sein ? :
Protokolle der Mittelwerk-Gesellschaftsversammlungen am 24.9.1943, R 121/544, BAL"

In einer Besprechung vom 1.10.1943 wurde vereinbart das die Mittelwerk GmbH einen Generalauftrag zum 6.10.1943 bekommen sollte.
Die Gründung der Mittelwerk GmbH liegt folglich irgendwo zwischen dem 11.9.1943 und dem 21.9 b.z.w.24.9.1943 ?! Im 24 ? August 43 gibt Dornberger bekannt das am 25.8. eine Besprechung in Berlin statt finden wird. Die Teilefertigung soll in Höhlen verlegt werden. Am 25.8 kommt der Vorschlag damit in Höhlen nach Saarbrücken zu gehen. Am 26.8. wird bei Speer über die Verlagerungsorten diskutiert. Am 27.8 berichtet Dornberger von dieser Besprechung und teilt mit das Fertigung und Entwicklung völlig getrennt werden. Am 28.8. treffen am Kohnstein die ersten KZ Häftlinge für den Ausbau der Wifo Stollen ein .
Von der Idee der U-Verlagerung bis zum ersten Hammerschlag am Kohnstein vergehen gerade mal 4 Tage. Ein Auftragsvergabe für die Montage des A4 wird aber erst 14 Tage später beschlossen. Die Mittelwerk GmbH gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht ?
Das Reichswirtschaftsministerium war alleiniger Gesellschafter der Wifo, folglich ging der erste Auftrag vom Oberkommando der Wehrmacht an eine Firma des RWM
Die Rüstungskontor GmbH war eine Firma des Reichsfinanzministerium ( RFM) und Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion ( RMRUK ) ?
Wie passt das nun alles zusammen ?

Man hat ohne jegliche Vorlaufzeit und Planungsarbeit von einem Tag auf den anderen entschieden die A4 Entmontage und nicht wie von Dornberger am 24 und 25 noch angenommen, die Teilefertigung in einen Stollen im Harz unter zu bringen. Von diesem Stollen wusste Dornberger offensichtlich nichts ?! Ebenso am 26.8 wird die Trennung von Entwicklung und Fertigung beschlossen und 48 Stunden später kloppen bereits KZ Häftlinge am Kohnstein. Wer in diesem Stollen in welcher weise was ums A4 fertigt, kann unmöglich bereits bekannt gewesen sein ? Wurde Dornberger von den Ereignissen überrollt und das ganze war von anderer Stelle bereits schon vorbereitet ?

Gruß Henry
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Thomas Kliebenschedel

Geändert von Henry (20.09.2007 um 21:13 Uhr).
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