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Alt 21.04.2021, 12:01   #10
michl96
Einwanderer

 
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Das es in den letzten Jahren hier im Unterforum "Tiefenortung" zum guten Ton gehört, alle Träume nach einer günstigen Möglichkeit "Hohlräume zu orten" zu zerstören, möchte ich auch mal meine positiven Erfahrungen zu dem Thema teilen:

Probiert habe ich einmal das

- Ebay-Bulgarien GPR (einfach mal "Ground Penetrating Radar, GPR, Georadar" suchen - das Teil ist ein Dauerangebot) für ungefähr 2300€ auf ebay

und

- PQWT KD50 (Geoelektrik - Eigenpotential) siehe betreffenden Post hier im Unterforum).

Ziel war bei mir immer die Suche nach Altbergbau (ein paar Meter 3-10 Meter Überdeckung, typische Stollenabmessungen).

Mit dem Bulgarien GPR konnte ich nach einigen Stunden (nicht gerade wenigen) Einarbeitungszeit "zielsicher" eine Betonröhre mit einem Durchmesser von 1 Meter in einer Tiefe von 1,5 Meter orten. Mein Ziel, dem Orten von Altbergbau, konnte ich jedoch nicht erreichen. Das GPR hat zwar gelegentlich vielversprechende Bilder geliefert, wirklich interpretieren konnte man diese jedoch nicht.

Ganz anders sieht die Sache beim "PQWT KD50" aus, welches ich seit über einem Jahr ziemlich erfolgreich für meine Suche nach Altbergbau nutze. Die Benutzung ist sehr einfach und die Ergebnisse eindeutig. Wenn man mit dem Teil mehrere unterschiedliche Messungen bei ein und demselben Berggebäude macht und jeweils immer wieder Hohlräume detektiert, kann man sich wirklich sicher sein, dass da auch was ist. Habe etliche Messversuche auf Wiesen ohne Hohlräume durchgeführt und mir wurde nie etwas unzutreffendes "versprochen". Natürlich gibt es auch ein paar Einschränkungen, die ich in dem letzten Jahr feststellen konnte:
- Messungen an extremen Hanglagen liefern i.d.R. schlechte bis gar keine Ergebnisse
- je besser der Untergrund wasserführend und "feucht" ist, desto besser funktionieren die Messungen (ich bin in dem Gebiet nur ein interessierter Laie, sollte aber beim Eigenpotential logisch sein)
Bei Messungen auf Sandstein konnte ich überhaupt keine Ergebnisse erzielen.
- für Messungen wird viel Platz benötigt (30 Meter), im Gegensatz zum GPR ist hier die Vegetation aber egal
- bei normalen Altbergbauabmessungen ist nach 10-15 Metern Tiefe normalerweise Schluss
- Das Messgerät hat so gut wie keine Einstellungsmöglichkeiten Die Messergebnisse für die 20 Frequenzen können zwar per Excel exportiert werden, da jedoch die genauen Frequenzen nicht öffentlich sind, ist eine nachträgliche eigene Auswertung nicht möglich. Für professionelle, wissenschaftliche Nutzungen ist es deshalb wahrscheinlich weniger geeignet. Die Bedienung wird aber somit für den "Normalbenutzer" umso einfacher.

Schlussendlich kann ich für eine "realistische", günstige und einfache Hohlraumsuche das "PQWT KD50" fast uneingeschränkt empfehlen. Wirkliche Alternativen sind mir nicht bekannt (die günstigen GPR's sind es auf jeden Fall nicht). Blind drauf lossuchen kann erfolg haben, wird aber auf jeden Fall eine Menge Zeit (pro 15 Meter ungefähr 30 Minuten) in Anspruch nehmen.

Hier mal eine Messung vom einem Altbergbau (ich glaube den Hohlraum findet ihr selber).


Geändert von michl96 (21.04.2021 um 12:56 Uhr).
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