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Alt 24.03.2002, 20:18   #50
Rotti
Heerführer

 
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Lightbulb Zurück zu Reinhard Mohr!

Also: So sinnlos (darin stimmen wir ja glaube ich alle erklärtermaßen überein) das Sterben im Krieg an sich -und der Tod von Reinhard Mohr in den letzten Kriegstagen im Speziellen sind, hat es damit doch noch eine Bewandtnis, die ich Euch in aller Kürze nicht vorenthalten will.Reinhard Mohr ist nämlich einer Kampfhandlung zum Opfer gefallen, die wenigstens einen (dürftigen) Sinn hatte ,im Gegensatz zum Tod der Soldaten in den zu "Festungen" erklärten Städten des Ostens.
Das war nämlich so:
Die March ist ein Grenzfluss zur Tschechei,und deckt das Gebiet nördlich von Wien ab, auch gab es hinterhalb des sog. Marchfeldes(also der gesamten Gegend dort) Ölvorkommen(!!!).Was uns heute, die wir zum Tanken an die Zapfsäule fahren und den guten Stoff aus Saudiland tanken vielleicht komisch anmutet, war für die damalige Führung lebenswichtig.Denn der Sprit war sauknapp, es zwickte an allen Ecken und Enden.Die sowjetischen Kräfte waren zunächst hauptsächlich im Angriff auf Wien gebunden, an der March waren ihre Kräfte nicht so stark.AAAber:Über das Marchfeld führte für sie der direkte Weg zu einer Einschließung Wiens und einem Angriff aus der Flanke hinaus.Das wussten auch die Deutschen.Die hatten dort etliches zusammengezogen, von SS über sog. Volksgrenadierdivisionen bis zu ukrainischen und ungarischen Einheiten der SS ,sowie dem Regiment "Feldherrenhalle 2".Dorf um Dorf prügelte man sich also vom 4. bis etwa 12. April quer durch´s Marchfeld, Dorf um Dorf wurden umkämpft, verloren, zurückerobert(manchmal), bombardiert (auch von den Deutschen!!)und in fast jedem Dorf dieser Gegend starben Leute.Deutsche,österreichische Zivilisten und natürlich Russen.Jede kleine Holzbrücke wurde gesprengt, nichts blieb ganz.Und so sinnlos wie´s erscheinen mag ,hatte es alles einen tieferen Sinn: Die Ostfront zu halten, und damit den Russen die territorialen Ansprüche zu verwehren, die sie sonst hätten stellen können, genauso wie die zurückflutenden deutschen Kräfte davor zu schützen, überrannt zu werden.Und da beißt sich die Katze in den Schwanz: Der Soldat, der stehenbliieb und kämpfte, wird als Depp dargestellt, der Deserteur, der davonlief und überlebte als Held.Und zwar von Leuten, deren einziger je geführter Kampf der gegen den eigenen inneren Schweinehund war.Und verloren ging.
Aber das ist ja alles nicht so schlimm, schließlich wird die "Wehrmachtsausstellung" des KPD -Genossen Heer und des Berufssohnes Reemtsma ja schließlich jetzt "bereinigt".Um dem sich in Entsetzen suhlenden Publikum die Missetaten seiner Väter zu präsentieren, getreu dem Wahlspruch des "kleinen Arschlochs": --" An die Greuel Eurer Ahnen-sind wir hier Euch zu gemahnen,bei Video und Pizzafressen- habt ihr Eure Schuld vergessen!"
Insgeheim freu ich mich ja schon wieder auf die Interviews mit Leuten die gerade die Ausstellungsräume verlassen, um sich mit Büßermine und gebeugtem Haupt über ihre Altvorderen zu empören,während sie sich -kaum zuhause angekommen über die "Negermusik" ihrer oder Nachbars Kinder mokieren.Und keine Ahnung haben, was in der Haager Landkriegskonvention über die Behandlung von Freischärlern und Partisanen steht.Für die Katyn ein Teil ihres Autos ist,Wilhelm Gustloff irgendwas mit Urlaubsfahrten zu tun hatte,und Klaus Barbie der Erfinder der gleichnamigen ,rosagekleideten Puppe ist.Und die heimlich still und leise sagen:"Beim Adolf hätt´s das nicht gegeben!" Stimmt.Der hätte sie zum Krepieren nach Stalingrad geschickt.Oder ihren Widerspruchsgeist in den Steinbrüchen von Mauthausen gepflegt.Auch wenn es keiner hören will: Diejenigen,die heute regieren wären auch damals die Herren geworden.Und diejenigen, die heute querdenken und zwar ganz gleich von welcher politischen Warte aus, wären damals eingesperrt und niedergemacht worden.Also auch letztenendes wir,oder zumindest einige von uns.Die Glatzen von heute? Die hätten sich prächtig gemacht.Schaut Euch doch mal die Fotos der SA-Rabauken aus den Münchner Bierschwemmen der "Kampfzeit " an...stiernackige versoffene Gestalten, denen der Intellekt (wenn überhaupt) auf dem Boden eines Bierkruges begegnete.Aber immer da, wenn´s ans Prügeln ging.Die eigentlich genausogut Rotfront hätten sein können,aber gedient hatten und deshalb mit "dem Gsindl" nichts zu tun haben wollten.Von denen wusste kaum einer wirklich worum es ging...aber draufgehauen haben sie tüchtig.Fazit?????An wen erinnert uns das?Richtig.

Geändert von Rotti (24.03.2002 um 20:21 Uhr).
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