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Alt 12.10.2023, 14:17   #9
Zardoz
Heerführer

 
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Das Problem, vor allem der "Frontsoldaten", mit ihren traumatischen Erinnerungen zurecht zu kommen, war ja schon nach dem 1 Weltkrieg ein Problem.
Da waren es noch die belächelten "Kriegszitterer".
Härte war angesagt.
Nach dem 2 Weltkrieg, war es ähnlich...... die Generation "hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder, flink wie ein Windhund" durfte keine Schwäche zeigen.
"PTBS" war noch ein Fremdwort und die Männer und auch Frauen mussten sehen wie sie damit klarkommen.
Viele versuchten mit schweigen zu vergessen, auch meine beiden Großväter haben praktisch nichts erzählt über diese Zeit.
Auf Nachfrage von mir über Fotos oä. wurde immer gesagt sie hätten nichts mehr.
Auch die Großmütter waren diesbezüglich "Vergattert", nichts zu sagen.
Nach ihrem Tod, kam dann vom Großvater väterlicherseits, ein komplettes Konvolut an Orden, Ehrenzeichen, Tagebuch, Fotos uvm., vom anderen Großvater kamen Fotos, Afrika-Medaille, Ärmelband Afrika uvm.

Bezüglich des "Waschzwanges" deines Großvaters.... Meiner hatte das Trauma, bei Gewitter extrem unruhig zu werden und hat, wenn es nachts war, auch nicht geschlafen.
Auf Nachfrage bei meiner Oma kam die Aussage "Er muss aufpassen wenn der Blitz einschlägt" 😲
Erst nach seinem Tod hat sie mir erklärt, daß Gewitter ihn zu sehr an den Gefechtslärm erinnert und er deswegen nicht schlafen kann. 🙏😕

Gruß
Zardoz
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Das Dilemma der Menschheit ist, dass die Idioten so selbstsicher und die Intelligenten so voller Zweifel sind. (Oscar Wilde)

Geändert von Zardoz (12.10.2023 um 14:48 Uhr).
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