Ein Reiseschrieb umfasst ja nicht nur Nett- und Lieblichkeiten. Manchmal wird man einer Situation ansichtig, die einen zum Nachdenken anhält und eben die erlebten schönen Dinge relativiert.
So fiel der fahrende Blick bei dem Örtchen Mons, ein paar Kilometer von Riom-Parsonz entfernt, auf den weit entfernt gegenüberliegenden Berghang über dem Ort Tiefencastel hinweg zur Ortschaft Brienzauls. Wohl ein wunderschöner Ort, mit idyllischer Kirche und historischen Bauten.
Der Berghang dahinter, gar die ganze Ecke dort, sieht wenig vertrauenserweckend aus. Dass da regelmäßig Material zu Tal geht, ist am komplett fehlenden Bewuchs und offenwundigem Charakter erkennbar. Bisher wusste ich nicht, dass rund acht Prozent der natürlichen Flächen in der Schweiz instabile Hänge sind. Das hat sicher auch mit dem Schwinden des Permafrosts zu tun, ist aber auch schlicht eine Prozesserscheinung von wirkenden Hangabtriebskräften. So schön und anmutig so ein Hangdörfchen mit pittoresken Bildern also ist, so ganz gefahrenbefreit ist auch so eine Örtlichkeit leider nicht.
Einen amtlichen Beschrieb findet der Interessierte
hier. Eindrücklich dort das Bild mit dem Stein, der einen Stamm penetriert hat.
In ein paar Millionen Jahren, wiedergeboren als tarnbemalter Steppenläufer, steh ich wahrscheinlich mit meinen dunkelhäutigen Jagdkumpanen an gleicher Stelle in einer sanfthügeligen Landschaft und pass mutierte Cephalopodenelefantinos ab....