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Alt 09.06.2017, 15:22   #1
fleischsalat
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Schaftlochaxt aus Kupfer

Hier seht Ihr, wie eine sog. „Schaftlochaxt“ entsteht.
Äxte dieser Art datieren in die Übergangsphase zwischen der Jungsteinzeit und der "ersten" Metallzeit, der Bronzezeit. Zwischen diesen Zeiten lag (regional unterschiedlich) die Kupfer- oder Kupfersteinzeit.
Die Kupferzeit ist in Deutschland bei weitem nicht so stark verbreitet, wie z.B. in Ungarn, auf dem Balkan oder in Kleinasien (hier sei insbesondere Arslantepe genannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Arslantepe).
Trotzdem gibt es auch in Norddeutschland gelegentlich Funde aus dieser Zeit. Meist treten sie hierzulande in Form von Pfriemen, Flachbeilen aus Kupfer oder kleinen Dolchklingen auf. Es gab aber auch „technisch anspruchsvollere“ Produkte, wie zum Beispiel durchlochte Äxte aus Kupfer.
Die Herstellung einer solchen mit steinzeitlichen Mitteln möchte ich Euch hier zeigen.

Als erstes braucht man natürlich eine Form. Ich habe mich für eine einfache, offene Lehmform entschieden, denn Lehm war damals nahezu überall und vor allem einfach verfügbar.
Die Form wird getrocknet und anschließend gebrannt.
Vor dem Guss wird die Form vorgeheizt und in ein Sandbett eingebaut. Der Sand verhindert einerseits ein Bersten, zudem wirkt er wie eine Isolierung und die Form kühlt nicht so schnell ab.
Nach dem Eingießen des flüssigen Kupfers lässt man die Form abkühlen.
Angehängte Grafiken
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Geändert von fleischsalat (09.06.2017 um 22:10 Uhr).
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