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Alt 16.12.2019, 23:17   #85
Christian67
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Bei(l)funde beim Goldwaschen

Hallo Gemeinde,

vorweg möchte ich erwähnen, das ich die im Folgenden beschriebenen Stücke nicht direkt selbst gefunden habe.
Die stammen aus den Löchern meines langjährigen Goldwaschfreundes, quasi nur dabei statt mittendrin.
Es handelt sich hier um Gewässerfunde und mal abgesehen von den Funden selbst, ist das für mich ganz besonders spannend.
Nicht nur der super Zustand, sondern auch der Kontext.
Da sie nun in meinem Besitz und gemeldet sind, ich für die Fundumstände bürgen kann, würde ich sie auch gerne zeigen. Denke das wird auch den ein oder anderen hier interessieren.

Zu den Umständen kann ich aus meiner persönlichen Erfahrungen sagen, dass es eines der goldhöffigsten Gewässer ist, die ich in Deutschland kenne.
Damit auch diejenigen es einordnen können, die sowas nur aus DMAX kennen, mit meiner "guten Ausrüstung" und einiges an Erfahrung, sowie körperliche Fitness, kann man dort an einem Tag (8-10Std) ein gutes Gramm Gold erwaschen, das ist schon sehr ordentlich.
Bevor jetzt wild gerechnet wird, ja es ist nur ein Hobby, kostet mehr als es bringt, aber der ein oder andere hier, wird es kennen, den ganzen Tag für 2 Reichspfennige auf der Pirsch zu sein.
Wollte das nur mal anmerken(konkrete Zahlen), was es heißt in Deutschland Gold zu waschen.
Es gibt mit Sicherheit bessere Stellen und bessere Ergebnisse, habe ich selber schon gehabt, davon gehört noch viel mehr.

Nun aber zurück zu den Funden.
Diese sind bis auf das oberständige Lappenbeil(Typ Haidach) aus einem Loch, knappe 200m entfernt vom letzten, welches ein mittel bis oberständiges Lappenbeil(Typ Freudenberg) ist.
Offiziell dürfte es sich um Flußopfer handeln. Denke aber selbst an Verlustfunde von früheren Wäschern, oder deren Aufsehern.
Gemessen an dem was man heute an einem Tag waschen kann und dem Zeitraum zwischen den Funden von min. Bronzezeit bis Spätlatene, muß man davon ausgehen dass damals noch wesentlich mehr erwaschen werden konnte.
Stell mir dort eher eine mandatorische Goldgewinnung, bereits in der Bronzezeit vor.
Was die kleinen kugelförmigen Objekte(Gewichte?!) betrifft, diese würde ich ins Mittelalter datieren, da es doch Golddukaten gab, die eben dieses Gewicht hatten.
3,5g hat eine jede bis auf +- 20 mg genau.
Das Amt konnte sie nicht zuordnen. Habe selber auch noch nichts bestimmenderes gefunden, wer hier Abhilfe schaffen kann, immer gerne.
Denkbar wäre es schon gleich an Ort und Stelle die Ausbeute abzuwiegen und Buch darüber zu führen.
Material dürfte Blei oder Zinn sein, unter der dunklen, teils rötlich schwarz anmutenden Oxidationsschicht, silbrig glänzend und sehr weich, kann man mit dem Fingernagel eindrücken.
Das "angelhakenförmige Objekt", dürfte es sich auch um einen ebensolchen handeln. (bronzezeitlich?!)
Die Münze, spätlatenezeitlicher Quinar (Viertelquinar)


MfG Christian
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