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Alt 30.06.2005, 07:59   #8
Robin aus dem Wald
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Nein, abfinden ist definitiv der falsche Weg. Solche Artikel gehören zerpflückt um dann den interessierten Lesern den tatsächlichen Sachverhalt darzulegen.

Also werde ich den Artikel und dessen Verantwortliche hier einmal vorführen und meine Sicht der Sachlage darlegen:

Wieder einmal ein typischer Zeitungsartikel in „Bildzeitungsmanier“.
Es beginnt schon mit der Headline in der man dem Leser weiszumachen versucht, die Leute gehen nächtens. Der gute Autor des Artikels war wohl noch nie in der Nacht in einem Wald, sonst würde er so einen Schwachsinn kaum verzapfen.

Die Überschrift lasse ich mal unkommentiert.

Die Frau Schwanzar täte einmal gut daran, das Denkmalschutzgesetz genau durchzulesen, bevor sie Unwahrheiten mittels eines Printmediums verbreitet. Die Gesetzespassage, wonach niemand irgendwas ausgraben darf, ohne vorher das BDA zu informieren, möchte ich gerne einmal im ja ach so klaren Gesetz lesen.
Allerdings wird mir besagte Dame eine solche Textstelle im Gesamten Denkmalschutzgesetz nicht zeigen können, weil es eine solche schlichtweg nicht gibt.
Ich stelle mir schon die zukünftigen Anfragen an die Dame vor

Da wäre einmal der Bauer, der seine Erdäpfel aus dem Boden holen möchte:
Hean´s Frau Schwanzar i mechat jetzt meine Erdäpfeln vom Ocka hoin, i brauch de Genehmigung dazua!“

Das Kind in der Sandkiste:
„Du Mama, ich möchte morgen in der Sandkiste spielen, rufst du bitte die Frau Schwanzar um eine Genehmigung an?“

Da gäbe es noch jede Menge weiterer lustiger Beispiele dazu, die ich aber aus Zeitmangel mir und dem geneigten Leser ersparen werde.

Weiters dann die ewig selbe Leier vom Profitgierigen Schatzjäger, die über Foren ihre Funde verhökern. Über Foren?
Der lieben, etwas weltfremden Frau Schwanzar und dem als Reporter scheinbar ebenso weltfremden Herrn Nöbauer (Ein weltfremder Reporter? Ist das nicht eine Fehlbesetzung?) möchte ich nun folgendes ins Stammbuch schreiben. Die wahren Kulturgutverschacherer erreichen sie mit einem solchen Artikel definitiv nicht. Die sitzen nämlich zum großen Teil in Osteuropa und verhökern via Ebay (ja, eine Auktionsplattform ist kein Forum, sollte ein Reporter eigentlich wissen) Gegenstände aus ihren Heimatländern. Aber auch das sind noch die kleinen Fische. Die wirklich großen Fische verkaufen z.B. eine ägyptische Sphinx an den Museumsdirektor des Kunsthistorischen Museums in Wien. Nichtwahr Frau Schwanzar, so läuft es doch bei uns im Staat. Den geschichtsinteressierten Laien verunsichert man (Frau) mit Halb- und Unwahrheiten, den Krähen im eigenen Stall hackt man hingegen kein Auge aus.

Dann noch die Mähr vom völlig Techniklosen meldewilligen Scherbensammler. Gute Frau, die Sondengänger wären viel eher zu einer Zusammenarbeit bereit, wenn man sie auch ließe, anstatt sie immer in ein schlechtes, falsches Licht zu rücken. Abgesehen davon ist diese Aussage eine glatte Lüge jener Frau Schwanzar, die diese scheinbar bewusst in die Welt gesetzt hat. Oder irre ich, dass sehr wohl Sondengänger bei besagter Dame ihre Funde meldeten?

Ich finde es immer wieder bedenklich und erschütternd, wie schlecht Reporter ihre Artikel recherchieren. Da kommen keine Fragen, warum z.B. in England eine problemlose Zusammenarbeit zwischen Sondengängern und Archäologen möglich ist. Keine Frage, wie tief denn nun so ein Detektor geht und ob nicht jeder Acker weitaus tiefer gepflügt wird.
Keine Frage, ob dieses ewig gleiche Gesülze vom Detektorschwenkenden „Räuber“ im Grunde nicht lediglich deshalb dauernd vorgebracht wird, um von den vielen Fehlleistungen des staatlichen Denkmalschutzes abzulenken.

Gratulation den Personen, die für diesen Schwachsinn verantwortlich zeichnen. Ein weiterer Stein im Weg zu einer vernünftigen Zusammenarbeit für beide Seiten und zum Wohle des Denkmalschutzes. Die meisten Leute werden diesen Artikel morgen schon wieder vergessen haben, die Sondengänger jedoch nicht. Die werden sich noch in Jahren daran erinnern und dementsprechend kritisch jenen Personen gegenüberstehen.
Für mich ein Grund mehr, weiter gnadenlos die Versagen des Denkmalschutzes in Österreich anzuprangern und auf meinen Seiten publik zu machen.
Danke Frau Schwanzar. Leute wie sie bestätigen mich in meiner Ansicht, dass mit Leuten wie ihnen keine Denkmäler geschützt werden können.
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Gruß & Gut Fund

Robin

"Sunt lacrimae rerum."
Die Dinge haben ihre Tränen.
(Vergil)
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