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Alt 05.06.2017, 10:22   #40
Ironpic
Heerführer

 
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Zitat von Zappo Beitrag anzeigen

Schadensereignisse sind eben vielfältig - in Größe, Art und regionalem Ausmaß.
Ich habe aber den Verdacht, daß wenn man nach 3 (!) Tagen den Überlebenskampf anfangen will, dann weil man will - und nicht, weil man muß.

Auch fürs Leben ohne Strom gibts soziale und zivilisierte Verhaltensmöglichkeiten.

Wobei ich schon eine Gefahr drin sehe, daß alles -und vieles unnötig- Strom benötigt. So gesehen ist die "Fallhöhe" schon höher als früher, als an der Verladerampe und der Kasse Bleistift und Block genügten. Ich kann mir aber trotzdem schwer vorstellen, daß Deutschland bei Stromausfall verhungert - und Aldi draufzahlt- nur weil im Zentrallager der Warenbestand elektronisch erfaßt und an der Kasse elektronisch kassiert wird.

Gruß Zappo
Hallo,

Also mal angenommen wir haben einen bedeckten, windstillen Wintertag. So was gibt es.
Wir haben keine Atomkraftwerke mehr und die Stein- und Braunkohlekraftwerke sind
auch zum größten Teil eingemottet. Jetzt kommt das europäische Stromnetz ins Spiel.
Wir können aufgrunde der aktuellen Wetterlage mit Sonnenkollektoren und Windrädern
selbst keinen Strom produzieren. Also brauchen wir Energie aus Frankreich und Belgien.
Da kann man aber weils da auch kalt ist und viel Strom für Heizungen gebraucht wird
nicht genug liefern. Das deutsche Netz schaltet teilweise kontrolliert ab. Jetzt ist der Rest
überlastet und schaltet unkontrolliert ab. Italien versucht immer noch Strom aus
Deutschland zu beziehen. Bei dem Versuch bricht das gesamte italienische Netz
zusammen und reißt auch die französische und belgische Versorgung mit. Der Strom fällt
jetzt europaweit aus. Kann auch nicht wieder eingeschaltet werden, da Umspannwerke
beschädigt sind und zu viele Verbraucher am Netz hängen. Das ist die Situation am Tag 1.
Die Trinkwasserversorgung wird empfindlich gestört, da die Pumpen nur eine gewisse
Zeit mit Notstrom betrieben werden können. Es kommt beim Wasser zu Hamsterkäufen,
zumindest in den Läden die offen haben (Bleistift an der Kasse, Wartezeit ca. 2 Std.). Ein
Teil der Kunden geht ohne zu bezahlen und kann auch vom Ladenpersonal nicht daran
gehindert werden. Die kriminelle Hemmschwelle sinkt. Ein Teil der Supermärkte wird
nach kurzer Zeit von der Bevölkerung selbst geöffnet. Das Militär kann ja nicht überall
sein. In den gestürmten Läden kommt es, im wahrsten Sinne, zu ergreifenden Szenen.
Jeder reißt die Sixpacks an sich die er kriegen kann, und draußen vor der zertrümmerten
Türe muss man sie gegen die verteidigen die im Laden nichts mehr gekriegt haben. Und
zu Hause dursten Frau und Kind. Jetzt komm mir einer mit Zivilisation oder Ritterlichkeit!
Dieses Szenario muss nicht unbedingt Utopie sein. Wir sind verletzlicher als man meint.
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Viele Grüße von
Ironpic

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Manchmal, wenn mir langweilig ist, rufe ich bei DHL an und frage wann die Sendung mit der Maus kommt!
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