25.07.2010, 21:08 | #1 |
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Münzreinigung durch Experten
Mal eine Frage an die Münzexperten.
Die meisten haben bestimmt den Fund von 52.000 Römischen Münzen durch einen Sondengänger in England mit bekommen. Jetzt gibt es Fotos des Fundes zu sehen. Dabei ist mir aufgefallen das die Münzen von den Fachleuten des Museums so gereinigt wurden das sie aussehen wie prägefrisch, es gibt nicht den kleinsten Rest einer Patina. Wenn einer von uns seine Münzen so reinigt würden ihm viele den Vorwurf machen, das er zuviel getan hat. Manche Münzsammler würden sogar soweit gehen, zu sagen die Münze ist kaputt gereinigt. Warum machen die Experten sowas? Hier mal ein Bild des Fundes. Quelle: http://www.flickr.com/photos/finds/s...051565/?page=2 Gruß Michael
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26.07.2010, 01:10 | #2 |
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Es ist doch kein Dogma, daß die Patina *niemalsnicht* entfernt werden darf. Wenn sie darunterliegende Details verdeckt, dann runter damit. Man muß halt stets darauf achten, die originale Oberfläche nicht zu beschädigen.
Die von dir gezeigte Münze ist aus Silber und die Kupferoxyde stammen vmtl. von den anderen Münzen im Hort. Da ich keinerlei Reinigungspuren(Kratzer usw.) erkenne, würde ich die Reinigung doch als gelungen ansehen. Nachdunkeln tut die schon wieder von selber.
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26.07.2010, 12:56 | #3 |
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Mir kam diese Klinische Reinigung nur komisch vor, weil ein Münzhändler einmal zu mir gesagt hat:"Beim reinigen nur soviel wie nötig und so wenig wie möglich".
Ich meint auch nicht das die Münze beschädigt wurde, aber bei dem tollen Zustand der Münzen hätte man die doch bestimmt auch wieder unter zumindest teilweiser Erhaltung der Patina sehr schön hin bekommen. Der Händler meinte ein vollständiges entfernen der Patina könnte sogar den Wert der Münze schmälern. Ich persönlich finde die Münze wird dabei ein wenig Ihrer Geschichte und Ihres Alters beraubt. Aber da das ja wohl echte Profis sind werden die schon wissen was Sie tun. Gruß Michael
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26.07.2010, 13:01 | #4 |
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Völlige Zustimmung an Ackerschreck. Die hier gezeigte ist eine Silbermünze und mMn so sehr schön gereinigt. Patina gibt's nur bei Bronze-, Messing- und Kupfermünzen.
Aber auch bei Buntmetallstücken, kann es schon mal sein, dass Archäologenkomplett entpatinieren um bessere Aussagen über das Material treffen zu können. Wenn man in die prähistorische Staatssammlung in München geht, steht dies z.B. als Begründung bei einem Hort bronzezeitlicher Kupferbarren, bei denen ein paar wenige auch komplett blank gemacht wurden. Hier geht wissenschaftliches Interesse über Sammlerästhetik. Viele Grüße, Günter
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26.07.2010, 22:29 | #5 |
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Moin ...
Ich Glaube das es bei dem was Gimbli meint darum geht das eine entfernug der Patina auch gleichzeitig ein entwertung der Münze ist . Das ist auch in sofern richtig , da die Echtheit der Münze * mit Patina * besser zu bestimmen ist. Die Patina ist der Beste alters nachweis also auch der Echtheits nachweiss überhaubt .Das Spielt bei diesen Hort aber keine rolle .Da die Echtheit in diesen fall wohl ausser frage steht . Der Hort in seiner Gesammtheit hat einen noch viel Grössern wert als jede Münze für sich .Grade bei solch grossen funden wäre ein einzel verkauf der Münzen die eingendliche entwertung . Ich Persönlich würde es auf jeden fall vorziehen das die Silber münzen von den Bronze münzen gut zu unterscheiden sind bei einer Ausstellung z.B . MFG Vetera |