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Alt 09.07.2005, 07:19   #1
Pipsi
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Bunkeranlage Beendorf (Sachsen-Anhalt)

Mahlzeit!

Hat hier jemand Infos zu einer Bunkeranlage bei Beendorf???
Das liegt im ehem. Grenzgebiet zur DDR bei Helmstedt (Brunnental) ca. 200m hinter dem ehem. Zaun.

Vor Jahren war mal ein Bericht über diese Anlage im Fernsehen... nun lag sie da knapp 40 Jahre im Dornröschenschlaf... Gut... nun, seit einigen Jahren mit Sicherheit nichtmehr...

Aber ich könnte mir vorstellen, dass es dort mit Sicherheit noch ganz interessant sein könnte... und bevor da auch wirklich alles weg und kaputt ist würd ich da gerne nochmal hingucken.

Ich war selbst schon auf der Suche nach der Anlage... aber nix gefunden.
Auch wenn Beendorf nur ein kleines verschlafenes Nest ist
Im Fernsehen wurde seinerzeit auch nur "Beendorf" erwähnt... und keine genauere Örtlichkeit
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Früher konnte man zwischen Fichten und Föhren Hirsche röhren hören.
Doch Röhrentechnik ging verloren, längst haben Hirsche Transistoren.
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Alt 09.07.2005, 07:35   #2
Matthias45
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Hab mal in der Topo-Karte geschaut..
Aber Brunnental in der Nähe von Beendorf find ich da nicht..
Hier mal ein Auszug von Beendorf..

Gruß
Matthias
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Glück Auf!
Matthias
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Alt 09.07.2005, 09:23   #3
Pipsi
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Uups!

Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken....

Aber genau das Beendorf meine ich!!!! Und mit dem anderen Dorf meine ich Bad Helmstedt... Gibt da glaube ich ne Ecke, die Brunnental heisst.... ist aber Richtung Helmstedt! Aber man sieht es ja... das Dorf besteht aus zwei Strassen und ner Milchkanne... Man findet nur trotzdem nix.

Aber Beendorf ist schonmal richtig!

Das erste Mal war ich ca. 96' in dem Dörfchen.... da konnte man allerdings noch nicht so gucken, wie man wollte... Da lagen da noch so kleine, grüne, runde Dinger vergraben, vor denen ausdrücklich gewarnt wurde...
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Früher konnte man zwischen Fichten und Föhren Hirsche röhren hören.
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Alt 09.07.2005, 09:56   #4
Hajo
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südlich von Beendorf befinden sich 2 stillgelegte Bergwerks-Einrichtungen,schon mal dort gewesen?

Uli
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Alt 09.07.2005, 11:54   #5
TID
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Meinst Du die ehemlaigen Grenzeranlagen oder eben Schacht Marie-->U-VErlagerung--> aber eben kein Bunker???
SChacht Marie, Kalischacht abgesoffen.

TID
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Alt 09.07.2005, 15:10   #6
iD. [IGEL]
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Es kann sich nur um den Schacht "Marie" handeln, allerdings sind dort keine Bunker zu finden. Hier kurz was zur Geschichte des Schachtes:
Am 22. Februar 1944 besichtigte ein Stab von 25 Personen unter Generalfeldmarschall Erhard Milch (Chef der Luftfahrtrüstung) den Kalischacht 'Marie' in Beendorf (Sachsen-Anhalt). Zweck dieses Besuches war die Suche nach einem geeigneten Standort, in den die Produktion von Waffen und Munition verlegt werden konnte. Dies war nötig geworden, da die Amerikaner in der Woche vom 15.-22. Februar 1944 während des Unternehmens 'Bigweek' gezielt die Luftwaffenrüstungsindustrie angegriffen hatten. Nach der Begutachtung wurde der Schacht 'Marie' daher sofort für die Luftwaffe beschlagnahmt. Nach Morsleben und Bartensleben (Nachbarschächte von 'Marie') wurde nun Beendorf Standort. Mit der Übernahme des Lagers 'Helmstedt/Beendorf' durch die Luftwaffe änderte sich auch die Zuständigkeit: fortan unterstand das Lager dem KZ Neuengamme und nicht mehr -wie vorher- dem KZ Buchenwald. Innerhalb weniger Wochen stieg die Zahl der Häftlinge von etwa 150 auf ca. 5000 Zwangsarbeiter - vor allem Juden, Deportierte und Kriegsgefangene. Diese wurden zur Waffen- und Munitionsproduktion unter Tage gezwungen - 12 Stunden pro Tag im Zweischichtbetrieb bei schlechter Verpflegung. Allein vom Förderschacht zu den Produktionsstätten war ein Fußmarsch von 3 km zurückzulegen. Produziert wurden u.a. Teile der Steuerungsanlage und die Elektronik der V1 und V2 für die Firmen Siemens, die Berliner Askania-Werke und die Luftfahrtgerätewerke Hakenfelde.
Täglich starben durchschnittlich drei Menschen an Durchfall, Entkräftung oder Hunger. 800 überlebten die Lagerzeit nicht: 300 kamen in Beendorf um, etwa 500 wurden getötet, als das Lager am 10. April 1945 - zwei Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner - "evakuiert" wurde: Etwa 4500 Häftlinge wurden in Güterwaggons gepfercht, um nach Wöbbelin gebracht zu werden. Diese Fahrt dauerte 6 Tage, ohne daß die Häftlinge Wasser oder Nahrung bekamen, so daß noch viele starben. Am 2. Mai 1945 wurden die zu diesem Zeitpunkt noch Lebenden in Wöbbelin befreit. SS-Blockführer Anton Brunken wurde dafür zum Tode verurteilt, Lagerkommandant Gerhard Oppenhagen wurde zu 15 Jahren Haft verurteilt, kam später jedoch vorzeitig frei. Der Initiator, Generalfeldmarschall Milch, wurde 1947 zu lebenslanger Haft verurteilt, kam jedoch 1954 frei...
Der Schacht 'Marie' wurde nach dem Krieg bis in die 60er Jahre wieder zur Steinsalzförderung genutzt.
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Alt 10.07.2005, 00:58   #7
Oelfuss
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Bad Helmstedt ist das Brunnental. Da wurde ich als Kleinstkind immer im Kinderwagen rumgeschoben....dort gab es auch einen Feldflugplatz. Einige Gebäude stehen heute noch.
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Alt 10.07.2005, 08:58   #8
Pipsi
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@ Oelfuss
Dann haben unsere Kindheiten ja was gemeinsam.... Ich hab immer gen Osten über den Zaun geschaut... (konnte aber schon laufen!)

Die Bergbauanlage hatte ich schonmal gefunden.... sieht ziemlich unspektakulär aus... und liegt ja fast mitten im "Dorf" ... und ausser Wald und Wiesen hab ich drumherum auch nicht viel gefunden.

Auf die Bunkeranlage bin ich eben durch den erwähnten Fernsehbeitrag gekommen. Das TV-Team war in einem dichtbewaldeten Gebiet und filmten eben diese alte Bunkeranlagen (von aussen) und regten sich über die Altlasten auf, die dort rumlagen (und um die sich 40 Jahre keiner gekümmert hat) - also nix NVA

Die Altlasten interessieren mich gar nicht so.... die gefilmten Bunker sahen viel interessanter aus!
Mal sehen... der Sommer ist ja noch lang... und Verwandschaft hab ich auch in der Ecke, die ich unbedingt mal wieder besuchen muss!
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Alt 10.07.2005, 20:13   #9
Oelfuss
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Wenn Du was findest, schick bitte ne PN. Als geborener Helmstedter interessiert mich das natürlich.

An den Blick durch den Grenzzaun kann ich mich auch noch gut erinnern. Das war dann aber schon ein paar Jahre Später, wenn die Omas besucht wurden.

Da gab es noch einige Gedächnishöhepunkte: Die Magdeburger Warte, den ausgebrannten Bus, Das alte Wasserwerk, auf dem Weg ins Brunnental.

Und natürlich die vier Schlote von Harbke.
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Alt 12.07.2005, 08:00   #10
Jürgen Zapf
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Hallo Oelfuss, hallo Pipsi,

Beendorf war Standort einer LuftMuna, die wurde allerdings schon vor dem Krieg eingerichtet. Möglich, dass in der Schachtanlage dann 1944 auch noch die Produktion anderer Teile aufgenommen wurde. Es gag in Beendorf einen Lehrer, der hat in den 80er Jahren mit seinen Schülern ein Modell der oberirdischen Teile der Muna gebaut. Wo das Modell abgeblieben ist, weiß ich nicht. Ich habe nur von ihm ein Bild bekommen.
In Helmstedt, genauer gesagt in Mariental, gab es einen Friedensfliegerhorst der Luftwaffe. Die Unterkunftsgebäude stehen zum großen Teil noch und dienen als Wohnhäuser. Wer will, der kann heute in der alten Wache in einer der ehemalige Arrestzellen schlafen, in der Wache ist heute ein Hotel!

MfG
Jürgen Zapf
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