11.10.2010, 22:28 | #1 |
Heerführer
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KL vs. KZ
Kann mir jemand erklären, warum heute in der Umgangssprache jeder bei Konzentrationslager von "KZ" redet? Eigentlich hieß es doch "KL".
Habe leider nicht wirklich was brauchbares im Netz finden können.
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MfG BOBO Hiroshima´45 Tschernobil´86 Windows´95 |
11.10.2010, 22:39 | #2 |
Heerführer
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ist wohl ungeklärt:
Der Begriff Konzentrationslager bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Internierungs- und Arbeitslagern. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Er wurde erstmals nachweisbar 1896 während des kubanischen Unabhängigkeitskrieges gegen die spanische Kolonialmacht verwendet. Im deutschen Sprachraum steht der Begriff Konzentrationslager seit der Zeit des Nationalsozialismus (1933 bis 1945) – in Verbindung mit der Abkürzung KZ, deren Herkunft ungeklärt ist – für die Arbeits- und Vernichtungslager des NS-Regimes. Zunächst wurde von nationalsozialistischen Funktionären die Abkürzung KL für Konzentrationslager verwendet (auch in der Schreibweise K. L.). Nach Eugen Kogon (Der SS-Staat) gaben SS-Wachmannschaften dann der Abkürzung KZ wegen ihres härteren Klanges den Vorzug. In der NS-Zeit wurde umgangssprachlich mit der Abkürzung KZ oder dem Wort Lager wahrscheinlich in vielen Fällen zunächst die Haftorte oder das nächstliegende KZ und die Haft auf unbestimmte Zeit unter unmenschlichen Bedingungen verstanden. Quelle Wikipedia
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12.10.2010, 10:47 | #3 |
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Man sollte wohl auch nicht den Burenkrieg 1899 - 1902 vergessen.
Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899–1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben. http://de.wikipedia.org/wiki/Zweiter_Burenkrieg Davon leitete es sich am besten ab: Concentration Camps - Konzentrationslager Gruß
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12.10.2010, 18:08 | #4 |
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THX - mir ging es ja vorrangig um den Wandel in der Abkürzung und da favorisiere ich die Version mit den Leuten der SS.
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MfG BOBO Hiroshima´45 Tschernobil´86 Windows´95 |
17.10.2010, 21:08 | #5 |
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Ich weiß nicht ob das jetzt besonders objektiv ist, aber sämtliche Schreiben von Hannover (Firmen, SS, GeStaPo, usw.) nach Neuengamme werden durchweg (bis zur Befreiung im April 1945) mit KL Neuengamme oder K.L. Neuengamme bezeichnet. Das betrifft Akten, als auch Dokumente die z.B. in Büchern über die Lager in Hannover abgedruckt wurden. Etwa nach dem 10. bzw. 21. April 1945 wurde dagegen nur noch die Bezeichnung "Kz" oder "KZ" verwendet. Dies zum Teil auch für Lager die eine ganz andere Nutzung hatten. In einem Fall wohl sogar für ein Wohnhaus in dem Kriegsgefangene untergebracht waren.
Für die Außenlager wurden in diesen Schreiben auch das Kürzel "AL" oder "A.L." verwendet. So findet sich zum Beispiel ein (Kurz- ?)Telegramm mit der Zeile "KL Neuengamme AL Stöcken". Quellen: z.B. Anhang im Buch "Konzentrationslager in Hannover - KZ-Arbeit und Rüstungsindustrie in der Spätphase des Zweiten Weltkriegs -- Band II, Autor Rainer Fröbe+Claus Füllberg-Stolberg+Christoph Gutmann+Rolf Keller+Herbert Obenaus+Hans Hermann Schröder, ca. 300 Seiten (umfangreicher Anhang ohne Seitenzahlen), Verlag August Lax, Hildesheim, 1985, ISBN k.A. Geändert von niemandsland (17.10.2010 um 21:10 Uhr). |
17.10.2010, 21:44 | #6 |
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Auf allen EKM der StuBas steht auch KL drauf
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18.10.2010, 10:09 | #7 |
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Irrtum.
Da stand fast immer nur der Stationierungsort drauf,zB.'Oranienburg'. Auch die Truppenteilstempel hatten nicht den Zusatz 'KL'. Auf Briefköpfen und anderen Dokumenten wurde meist ausgeschrieben. Die Stempel der Zensurstelle verwendeten das Kürzel.
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18.10.2010, 21:25 | #8 |
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THX an Euch beiden letzten Postern!
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