01.08.2016, 20:48 | #1 | |
Heerführer
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Taler - Gulden ?
Hallo,
ich habe ein Problem und somit eine Frage die mich beschäftigt um einen Text vernünftig zu verstehen. Es geht hierbei um den Inhalt einer Urkunde aus dem Jahr 1559. Ein Junge (unmündig) soll das Erbe seines Vaters später erhalten, bis dahin verwaltet es ein Angehöriger von ihm. Da es zu dieser Zeit nicht üblich ist, dass eine Witwe neu heiratet (die Witwe ist in diesem Fall erst Anfang 20), muss das Erbe des verstorbenen Vaters/Ehemannes vorher aufgeteilt werden. Jedenfalls wird in dem Text folgender Wert genannt, dessen Bedeutung mich vor eine Frage stellt: Zitat:
Kann mir da jemand helfen wie viel wohl 200 Gulden an Wert gehabt haben könnten?
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Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität. Albert Einstein Geändert von ghostwriter (01.08.2016 um 23:14 Uhr). Grund: zitat kenntlich gemacht |
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01.08.2016, 21:12 | #2 | |
Heerführer
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Schau mal hier: https://books.google.de/books?id=p9E...chnung&f=false
"18. Februar 1563, [...]dem Schiffer Crispin Kusener stehen für die Fracht 406 Taler zu; davon hat er 80 Goldgulden erhalten, was 87 Talern, 1 Ort entspricht;" Auch interessant: -http://wiki-de.genealogy.net/Geld_und_Kaufkraft_ab_1450 - Zitat:
Im Kontext des Nachlasses geh ich mal von Goldgulden aus. |
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01.08.2016, 22:04 | #3 |
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Themenstarter
Das hilft schonmal eine ganze Ecke weiter, hab vielen Dank für die Hilfe!!!
Also waren Gulden etwas mehr Wert als Taler.
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01.08.2016, 23:36 | #4 |
Heerführer
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Also eigentlich kenne ich das so, doch das gilt für Silbermünzen: 1 Taler = 90 Kreuzer = 1 Gulden und 30 Kreuzer. Ein Gulden sind also 2/3 Taler.
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02.08.2016, 00:02 | #5 | |
Moderator
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Zitat:
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02.08.2016, 12:26 | #6 |
Bürger
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da könnt ich doch glatt ein fundbild beisteuern.
der ist noch von 1558, die kiste hab ich noch nicht gefunden. |
02.08.2016, 12:31 | #7 | |
Heerführer
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Zitat:
bevor wir hier lange drumrum diskutieren wäre folgendes wichtig: WO fand das ganze genau statt? (das wann wissen wir ja) weil weder die reichsgulden noch andere zwingend zur anwendung gekommen sein müssen. dafür hat jeder zu unters. geprägt und gerade das reichsgeld hat sich ja nie wirklich durchgesetzt. in so einigen gegenden war gulden auch eine reine recheneinheit die es so nicht gab! hier in BW(genauer Württemberg) wurde gern in gulden gerechnet (gekürzt fl) aber es gab keine gulden. im übrigen war hier der gulden als rechengröße von einer goldmünze abgeleitet und ins verhältniss zum silber gesetzt!
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Gruss Matthias |
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02.08.2016, 15:08 | #8 |
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Um noch etwas klarzustellen (da man mich ausserhalb des Forums drauf angesprochen hat):
Die Aussage "es gab keinen Gulden in Württemberg" bezieht sich hier auf den fraglichen Zeitraum 15**. In Württemberg war der Gulden als Goldmünze ohne feste Umrechnung an sich verfügbar. Da dies nciht praktisch ist wurde später in allen Büchern zwar Gulden verwendet, dies war aber ein "Rechengulden". Dieser wurde rechnerisch in Bezug gesetzt. also 1 Gulden waren 60 kreuzer. Es gab aber keine Gulden zu dieser Zeit. Eine tatsächliche Ausprägung von Silbergulden fand erst deutlich später statt. und @Cherokee: streng genommen ist deiner auch nicht wirklich ein gulden (rechnerisch schon) sondern (wie du zahl auch eindeutig sagt): 72 kreuzer. das mag einem gulden entsprechen (rechnerisch) sind aber trotzdem 72kreuzer ;-) (ist ein bißchen wie wenn du 2x 50 pfennig stücke hast.. das ist zwar auch ne mark .. aber eben nur rechnerisch)
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Gruss Matthias Geändert von dcag99 (02.08.2016 um 15:52 Uhr). |
02.08.2016, 16:23 | #9 |
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Themenstarter
@Cherokee... Hab deinen schon mal gesehen wenn ich mich nicht täusche...
@dcag: Das ganze fand im südlichen Niedersachsen statt, in meiner Heimat
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Wenn man zwei Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt, meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute auf einem heißen Ofen, meint man, es wären zwei Stunden. Das ist Relativität. Albert Einstein |
02.08.2016, 16:38 | #10 | |
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Zitat:
jetzt bräuchte ich es entweder genauer (stadt) oder du sagst mir zu welchem gebiet (reichsraum, grafschaft , bla bla) der ort damals gehörte. dann kann ich weiterschauen (evtl. braunschweig-lüneburg?) edit: lass .. wir gehen jetzt mal von den von mir gefunden fakten aus. weite teile niedersachsens haben seit 1555 einen eigenen Münzverein. dieser hat eine TALER Währung(bedeutet der gulden ist reine recheneinheit). dabei gilt: 1 Taler = 32 Mariengroschen = 21 Silbergroschen 1 (Silber-)Gulden = 30 Mariengroschen = 20 Silbergroschen Nach reichsverordnung wäre es eigentlich: 1 Taler = 36 Mariengroschen 1 Taler = 1⅕ (Silber-)Gulden
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Gruss Matthias Geändert von dcag99 (02.08.2016 um 16:56 Uhr). |
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