Säbel/Bajonett

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • revolution77
    Heerführer

    • 04.04.2002
    • 1091
    • Bodensee

    #1

    Säbel/Bajonett

    Und weils so schön ist gleich nochmal ich...

    Qualität der aktuellen Bilder immer noch schlecht, bessere folgen sobald ich meine Digicam wieder habe..

    Dies ist ein Bodenfund aus nem Waldstück im Grenzgebiet zwischen Vorarlberg und Tirol. An der selben Stelle lag noch ein 98iger Seitengewehr und die Reste einer MP40 (allerdings waren es wirklich nur noch Reste - und ja diese wurden gemeldet gesichert und fallen nicht mehr unters Kriegswaffengesetz)

    Auf dem abgebildeten Teil (dem Griff nach muss es wohl ein Bajonett sein, auch wenn ich ne Gänsehaut kriege wenn ich mir denke, dass jemand mit so nem Zahnstocher auf mich los geht) hat auf der Klinge eine Stempelung, welche ich nach einer ersten Grobreinigung freigelegt habe - goldener Doppeladler (K.u.K.).

    Zustand ist wie ja ersichtlich nicht sonderlich gut.

    Komisch finde ich nur die Zusammensetzung der Funde (MP und 98 Bajonett sind eindeutig deutsch WK2 und dann dieses Käsemesser???) Ach ja bevor ichs vergess am Fundort fanden auch absolut keine Kämpfe statt und es gab auch keine grösseren Truppenbestände in der Gegend...

    Meine Frage kennt jemand diese Art Waffe bzw. hat jemand ein Bild von nem besser erhaltenen Stück?

    P.S.: Einziger Vorteíl dieser Handycam ist, dass man die Bilder ohne Umformatierung und lästige Fehlermeldung (Bild zu gross, etc..) hochladen kann
    Angehängte Dateien
  • corsa
    Heerführer


    • 21.06.2004
    • 1310
    • Berlin

    #2
    <Komisch finde ich nur die Zusammensetzung der Funde (MP und 98 Bajonett sind eindeutig deutsch WK2 und dann dieses Käsemesser???)

    Nur ne Moeglichkeit, kann natuerlich alles ganz anders gewesen sein:

    Nach dem Kriege war der Besitz von Waffen und laengeren Messerkens unter ziemlich hohen Strafen, z.B. in der russischen Besatzung konnte es ohne Urteil sogar den Kopf kosten. Wer also beim Einmarsch z.B. der russischen Truppen ein langes Messer, ein Schiesseisen oder aehnliches hatte (auch Kriegsspielzeug), packte das rechtzeitig ein und warf es irgendwo in einen Teich oder in einen Wald.

    Das koennte (natuerlich nur eine von vielen moeglichen) Erklaerungen sein, warum da einer seinen WK1 Saebel - Andenken vom Opa - neben seiner aktuellen Waffe gleich mit in den Wald gepfeffert haben koennte.

    Mein Grossvater erzaehlte mir, dass in seinem Dorf in Thueringen vor dem Einmarsch der Russen die Dorfbevoelkerung ihre Jagdflinten, Messer usw. im Wald vergrub, damit sie der Iwan nicht fand. Und da liegen dann andaechtig historische Jagdwaffen aus dem 18. Jh. und der HJ Dolch und die Volkssturmpanzerfaust, mit der keiner mehr auf die Russenpanzer schiessen wollte, nachdem sich der Ortsvorsteher in den Westen verduennisiert hatte, in einer Grube.

    Nur ein Beispiel, wie so komische Fundkombinationen entstehen koennen.

    Kommentar

    • revolution77
      Heerführer

      • 04.04.2002
      • 1091
      • Bodensee

      #3
      Daran hatte ich auch schon gedacht - auch wenns hier die Franzosen waren...

      Kommentar

      • Muecke
        Heerführer

        • 12.10.2003
        • 2414
        • Deutschland

        #4
        Hallo,

        aus welchem Material bestehen die Griffstücke? Gibt es ein besseres Bild von dem Adler, oder kannst Du nur mit dem Handy fotografieren?

        Gruß Uwe

        Kommentar

        • revolution77
          Heerführer

          • 04.04.2002
          • 1091
          • Bodensee

          #5
          @ Mücke

          Griff besteht vermutlich aus Bakelit oder sonst einer frühen Kunststoffart

          Den Adler hab ich nochmal versucht zu fotografieren, aber der ist im Durchmesser gerade mal 5mm und somit auf dem Foto nicht wirklich sichtbar.., habe aber gerade entdeckt, dass neben dem Adler noch ein W steht.

          Kommentar

          • Deistergeist
            Moderator

            • 24.11.2002
            • 19522
            • Barsinghausen am Deister

            #6
            Hallo,
            schöner Fund!
            Ich habe in meiner (kleinen) Sammlung von Säbelbajonetten Klingenlängen von 40 bis 57 cm.

            MfG Käsemessergeist
            "The Man Who Saved the World" -S. J. Petrow-

            Kommentar

            • Muecke
              Heerführer

              • 12.10.2003
              • 2414
              • Deutschland

              #7
              Hallo rev 77,

              hier muss ich ehrlich passen. An Deiner Stelle würde ich es mal im MFF veröffentlichen, da bekommst Du garantiert eine Antwort. Falls Du keinen Zugang hast, sage bescheid und erledige das für Dich mit Deiner Erlaubnis. Die Lösung interessiert mich auch. Ich tippe auch auf Österreich, obwohl das "W" eigentlich ein Indiz für Kaiser W ilhelm ist. Das mit dem Bakelit macht mich dann aber doch wieder sehr stutzig. Auf alle Fälle ein schönes Stück und noch verbesserungswürdig.

              Gruß Uwe

              Kommentar

              • mistermethan
                Heerführer

                • 31.07.2003
                • 2961
                • Sachsen, Dresden
                • Tesoro Euro Sabre, Garrett AT Pro, Garrett Pro-Pointer, Teknetics Omega 8000, abgelegt: MD 3009 (der ging nur 2 Mal), Bounty Hunter Quick Draw, Minelab Musketeer Advantage

                #8
                mhhhh

                Zitat von revolution77
                ... der Griff besteht vermutlich aus Bakelit oder sonst einer frühen Kunststoffart...
                Bakelit kann ich mir nicht vorstellen, kam später. Der richtige "Kunststoffboom" ging erst gegen Ende der 20´ger Jahre vorsichtig los (Steckdosen, Türgriffe, Griffschalen etc.). Wohl eher nicht I. WK, trotzdem aber seltsam....

                Marco
                Klar das Auge, stark die Hand, treu dir selbst, dem Vaterland, lieber brechen als sich schmiegen, so muß Recht und Rechtes siegen.

                Adolf Pichler

                Kommentar

                • Muecke
                  Heerführer

                  • 12.10.2003
                  • 2414
                  • Deutschland

                  #9
                  Das ist ja das komische an dem Teil. Auch die Anordnung der Nieten ist höchst eigentümlich. Die Zeit der Jahrhundertwende kommt auf alle Fälle in Betracht. Eventuell wurde der Griff später überarbeitet, weil das originale Holz in schlechter Verfassung war. Die Krone und das "W", deuten für mich nach wie vor auf Preussen hin. Bessere Bilder wären echt von Vorteil.

                  Uwe

                  Kommentar

                  • Muecke
                    Heerführer

                    • 12.10.2003
                    • 2414
                    • Deutschland

                    #10
                    So, habe mich noch mal ausgiebig mit dem Stück beschäftigt und denke, zu einer Lösung gekommen zu sein. Meiner Meinung nach handelt es sich bei der gezeigten Blankwaffe um ein östereichisches M 1870 oder M 1873 oder eine Abart davon. Siehe Abbildung.

                    Gruß Uwe
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    • revolution77
                      Heerführer

                      • 04.04.2002
                      • 1091
                      • Bodensee

                      #11
                      Danke für die Info Uwe!
                      Das kommt gut hin

                      Ich bin nach wie vor Digicamlos und darum noch keine besseren Fotos - werden aber so rasch wie möglich nachgereicht und dann hoffentlich auch ein Foto vom Adler.. -

                      Grüsse

                      Kommentar

                      • mistermethan
                        Heerführer

                        • 31.07.2003
                        • 2961
                        • Sachsen, Dresden
                        • Tesoro Euro Sabre, Garrett AT Pro, Garrett Pro-Pointer, Teknetics Omega 8000, abgelegt: MD 3009 (der ging nur 2 Mal), Bounty Hunter Quick Draw, Minelab Musketeer Advantage

                        #12
                        uiii!

                        also so einen (ähnlichen) Dolch hat der fmholk (Uwe) in seinem "Fundbüro"! Allerdings war da der Griff völlig aus Messing, die Nieten und die Klingenform kommen allerdings hin! Auf jeden Fall aufsteckbar auf eine Waffe. Nur leider hat der gute Uwe momentan keine Möglichkeit online zu gehen, weil Computer im Ar......

                        Marco
                        Klar das Auge, stark die Hand, treu dir selbst, dem Vaterland, lieber brechen als sich schmiegen, so muß Recht und Rechtes siegen.

                        Adolf Pichler

                        Kommentar

                        • revolution77
                          Heerführer

                          • 04.04.2002
                          • 1091
                          • Bodensee

                          #13
                          Zur endgültigen Aufklärung:

                          Es handelt sich um ein Säbelbajonett M1873, Griffschalen aus Kunststoff/Kunstharz; österreichisch.

                          Die Griffschalen gab es ursprünglich auch in Lederausführung, später dann auch noch aus Holz.


                          Was so ein Besuch in einem Museum so alles für Informationen ans Licht bringen kann

                          Kommentar

                          Lädt...