Alter von Bäumen schätzen

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  • nobody
    Lehnsmann

    • 05.10.2001
    • 30
    • Celle
    • GmaxxII + GoldMaxx Power

    #1

    Alter von Bäumen schätzen

    Hallo,

    gibt es vielleicht eine Formel oder so, mit der man das "ungefähre" Alter von Bäumen berechnen kann ?

    Also in etwa= Durchmesser in Zentimeter x Faktor"A" = ca. Jahre
    Eine Unterteilung in Baumarten müßte man natürlich auch noch machen (Denke ich mir so)

    Bis dann
    Oliver
  • Sorgnix
    Admin

    • 30.05.2000
    • 25931
    • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
    • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

    #2
    Das Formelbuch wird recht dick ...

    ... hängt immerhin auch noch von Region, klimatischen Bedingungen, Bewuchsdichte, Bodenverhältnissen, Alter, etc. ab ...

    Kann ich Dir jetzt so aus der kalten Hose echt nicht sagen.

    Es ginge momentan leichter, wenn Du zu obigen Punkten ein paar Angaben zu den vorhandenen Bäumchen machen könntest.

    ... oder ein Foto vom betreffenden Waldstück ...

    ... oder gehst´ einfach mal in ein Sägewerk und zählst die Jahresringe. - oder vom Holzstapel im Wald.

    Ansonsten: ne 60-jährige Fichte aus ner Monokultur in mittlerer Lage (ca. 200 m üNN), auf ebenem Untergrund gewachsen, hat ungefähr einen Stammdurchmesser von 40-50 cm - 1 m über Boden. ... war also im II. WK als Weihnachtsbäumchen anzusehen ...

    ... im Oberharz auf ca. 800 m üNN muß selbiges Modell für derart Größe aber schon an die 100 Jahre im Wind stehen ... (wenn sie den sauren Regen überlebt ...)

    ... in den Alpen, an der Baumgrenze ... :


    Heute als Lehrer inner Bauschule:
    Jörg
    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
    zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

    (Heiner Geißler)

    Kommentar

    • McSchuerf
      Banned
      • 31.01.2001
      • 2168
      • Hessen
      • C-Scope

      #3


      ...für die fortgeschrittenen Baumschüler......





      .... und für die Anhänger der Radio-Carbon-Methode, zu denen ich auch zähle. Denn die ist nicht nur die populärste, weil's so schön ist populär zu sein, sondern immer noch die aussagekräftigste...(meiner bescheidenen Meinung nach..)

      Auszug:....Adsorbierte Huminspuren kann man chemisch von der Kohle trennen. Die Datierung von Holzstämmen abgebrannter Gebäude weicht In der Regel um wenigstens 100 Jahre nach oben von dem Baudatum ab, da meistens nur der ältere, innere Kern übrigbleibt..... Auch das klingt recht interessant..

      Ansonsten hätte ich auch nur die Antwort von Dir, Sorgnix, mit den Jahresringen im Sägewerk oder im Wald geben können, wo 1 cm Abstand zum nächsten Jahresring einer bestimmten Zeitspanne - sprich Lebensaltersabschnitt - des Baumes entspricht.

      Gruss Peter
      Zuletzt geändert von McSchuerf; 06.11.2001, 06:15.
      Glück auf zu Hauf!

      Kommentar

      • Rabbit
        Landesfürst

        • 08.09.2000
        • 754
        • Bayern
        • Garrett GTI 2500

        #4
        Hallo nobody,

        ich habe deine Frage mal einem Forstamtsleiter gestellt. Leider ist es nur sehr grob möglich, vom Durchmesser eines Baumes auf sein Alter zu schließen. Da aber eine grobe Schätzung immer noch besser ist als gar keine, hier das vom Forstmann genannte Beispiel einer Eiche:

        Der Durchmesser einer freistehenden Eiche nimmt pro Jahr etwa um einen Zentimeter zu. Bei einer im Wald stehenden Eiche sind es vielleicht noch ein halber Zentimeter.

        Mein Gesprächspartner wies ausdrücklich darauf hin, dass diese Schätzung stark fehlerbehaftet ist und letztlich nur das Zählen der Jahresringe eine genaue Angabe gestattet.

        Eichen sind relativ langsam wachsende Bäume.

        Aus all den ergibt sich, dass fast alle Bäume, denen man so begegnet (zumindest im Münchener Raum) jünger als 100 Jahre sind. Selbst große Fichten sind nur etwa 50-70 Jahre alt. Kurzum, Verbergungen zu historisch interessanten Zeitpunkten werden dort nicht stattgefunden haben.

        Viele Grüße
        Rabbit

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        • HarryG († 2009)
          Moderator

          Heerführer

          • 10.12.2000
          • 2566
          • Bad Sachsa, Niedersachsen (Südharz)
          • Meine Augen

          #5
          Alter von Bäumen

          Bäume/Höhe/Alter/ältester Baum der Welt

          Höhe der Bäume >

          In der folgende Tabelle erhalt Ihr Informationen zur Höhe einiger Bäume:

          Art Normalhöhe (m) Maximalhöhe (m)
          Baumfarne 10 22
          Bergahorn 15-30 40
          Douglasie 10-25 25
          Esche 20-40 50
          Feldahorn 10-15 22
          Fischte 30-50 60
          Hainbuche 5-25 28
          Kiefer 20-40 48
          Kokospalme 25-30 32
          Lärche 30-40 53
          Mammutbaum 100 132
          Rieseneukalyptus 100-110 152
          Robinie 10-25 25
          Rotbuche 15-40 44
          Schwarzerle 10-25 30
          Schwarzpappel 15-30 35
          Sommerlinde 15-30 35
          Stieleiche 20-40 50
          Weißtanne 30-50 75
          Zeder 25-30 40
          Zypresse 20-50 52

          Alter der Bäume >

          Auch das maximale Alter verschiedener Baumarten könnt Ihr der nächsten Tabelle entnehmen:

          Art Maximales Alter (Jahre)
          Apfelbaum 200
          Arve 1200
          Bergahorn 200
          Birke 120
          Birnbaum 300
          Borstenkiefer 4900
          Edelkastanie 700
          Eibe 1800
          Eiche 1300
          Fichte 1100
          Haselnuss 120
          Hainbuche 150
          Kiefer 500
          Kirsche 400
          Lärche 600
          Linde 1900
          Mammutbaum 4000
          Ölbaum 700
          Platane 1300
          Rotbuche 900
          Spitzahorn 600
          Tanne 500
          Ulme 500
          Wacholder 500
          Walnuss 400
          Zeder 1300
          Zitterpappel 150

          Die Grannen- oder Borstenkiefer (Pinus aristata) ist im westlichen Nordamerika beheimatet und wächst bis zur Baumgrenze (etwa 3700 m). Sie erreicht mit bis zu 4900 Jahren das höchste Lebensalter im Pflanzen- und Tierreich.

          Ansonsten, Baum fällen und die Jahresringe abzählen.

          Jahresringe
          ringförmige Wachstumszonen unterschiedlicher Dichte auf Stammholzquerschnitten; kommen dadurch zustande, dass das im Sommer wachsende Holz dichter und dunkler ist als das weitporige helle Frühjahrsholz; die winterliche Ruheperiode ist an Stammquerschnitten durch die scharfe Grenze zwischen dem Spätholzring (Sommerring) des einen und dem Frühholzring (Frühjahrsring) des folgenden Jahres gekennzeichnet. Die Jahresringe gestatten eine Altersbestimmung der Bäume.

          Dendrochronologie.
          Baumringdatierung Jahresringdatierung
          die z. Z. für einen Zeitraum bis 5000 v. Chr. genaueste Methode zur Datierung archäologischer und kunstgeschichtlicher Objekte anhand des vorgefundenen oder verwendeten Holzes, die erstmals 1929 von A. E. Douglass an kalifornischen Mammutbäumen angewandt wurde. Sie beruht auf der Auswertung der unterschiedlich breiten Jahresringe innerhalb eines Stammes.

          Altersbestimmung
          Datierung eines geologischen Objekts nach einer relativen Abfolge oder einer absoluten Zeitskala. Vor der Entwicklung geeigneter physikalischer Messverfahren war nur die relative Altersbestimmung der Geologie möglich. Sie basiert auf dem Prinzip der Stratigraphie. Die relative Altersbestimmung erlaubt im Gegensatz zur absoluten Altersbestimmung nur die Festlegung einer Zeitfolge und keine Zeitmessung. Zur absoluten Altersbestimmung bedient man sich biologischer (Dendrochronologie, Pollenanalyse), geologischer (Warven) und physikalischer Messmethoden (Isotopengeologie).

          Pollenanalyse

          die Untersuchung fossilen Blütenstaubs, vor allem zur Bestimmung der Zusammensetzung fossiler Wälder. Die formverschiedenen und daher bestimmbaren Pollenkörner sind sehr widerstandsfähig, da die äußere Membran einer Zersetzung durch Mikroorganismen und Witterungseinflüsse weitgehend widersteht; sie sind vor allem in Seeablagerungen und Torfen gut erhalten. Pollenkörner der windblütigen Waldbäume werden in so großen Mengen jährlich erzeugt und in Ablagerungen eingebettet, dass man aus den Mengenverhältnissen auf die wechselnde quantitative Zusammensetzung der Wälder schließen kann. Bei der Altersbestimmung der Funde stützt man sich meist auf die Ergebnisse der Geologie. Mit Hilfe der Pollenanalyse ist es z. B. gelungen, die Geschichte der Waldentwicklung in der Nacheiszeit zu klären.

          Bei der Erforschung der Vorgeschichte ermöglicht die Pollenanalyse Rückschlüsse auf die Klimaverhältnisse und die Lebensbedingungen der Vorzeitmenschen.


          radioaktive Altersbestimmung


          Methode zur Bestimmung des geologischen Alters von Gesteinen, Meteoren oder organischen Stoffen durch Messung ihrer Radioaktivität. Wenn in dem untersuchten Objekt zur Entstehungszeit eine bestimmte Menge eines radioaktiv zerfallenden Stoffs vorhanden war, so wird heute von dieser Menge nur noch ein gewisser Bruchteil unzerfallen zu finden sein, während der Rest sich in Form des Endprodukts des Zerfalls nachweisen lässt. Ist der Anfangsgehalt an radioaktiver Substanz bekannt, so genügt eine Bestimmung der heute noch vorhandenen Menge bzw. der heutigen Strahlungsintensität; andernfalls muss das Mengenverhältnis von strahlender Substanz und stabilem Endprodukt bestimmt werden. Aufgrund der bekannten Halbwertszeiten der radioaktiven Elemente lässt sich das Alter des untersuchten Objekts berechnen.

          Soviel von mir zur Thematik "Bäume"
          Harry
          Glück Auf!
          Harry

          Nur die Harten kommen in den Garten!
          Und ich bin der Gärtner

          Harry hat uns am 4.2.2009
          nach schwerer Krankheit für immer verlassen.
          In stillem Gedenken,
          das SDE-Team

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          • Sorgnix
            Admin

            • 30.05.2000
            • 25931
            • Pöhlde - (=> Süd-Nds.)
            • Große Nase, Augen, Ohren, Merlin, Whites XLT, Tesoro, Nokta Impact, Rutus, Minelab XTerra, OGF-L, UW 720C, Mariscope Spy, Chasing M2 Pro ...

            #6
            Oh Gott ...

            ... eigentlich wollte er ja nur wissen, wie alt ein Baum sein könnte ...

            ´n Vertiefunsstudium in gemeiner Holzwurmologie war wohl mit der Frage nicht gemeint ...

            schick´er mir einfach ein Bild des betreffenden Geländes, mögl. mit ihm oder etwas maßstäblich eindeutigem zwischen den Bäumen ... - dann kriegen wir das schon hin.

            @Rest
            Feine Infos und Links - wurden soeben in meine Baudatenbank eingefügt. Danke.

            Kettensägenmassakerix
            Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hat
            zu tun mit der Blödheit ihrer Bewunderer ...

            (Heiner Geißler)

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            • nobody
              Lehnsmann

              • 05.10.2001
              • 30
              • Celle
              • GmaxxII + GoldMaxx Power

              #7
              Ich wollte eigentlich mit ne' Detektor losgehen und nicht mit der Motorsäge
              Und außerdem kann es sicherlich recht teuer werden, wenn ich bei einer Eiche den Ring 934 zähle und der nette Forstbeamte mir auf die Schulter tippt.

              Die Übersicht von Harry ist auch schon nicht schlecht. Man weiß zumindestens das die Birke nicht schon bei Adam und Eva da stand.
              Werde mich wohl demnächst mal in ein Sägewerk begeben und ein paar gefällte Bäume aus unser Gegend begutachten. Damit hat man dann glaube ich die beste Schätzung.

              @Sorgnix
              Einen bestimmten Baum bzw. Gelände habe ich nicht im Auge. War nur eine allgemeine Frage.

              Bis dann
              Oliver

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