Absturz Lancaster-Bomber

Einklappen
X
 
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • FairlightWarez
    Ritter


    • 02.06.2007
    • 399
    • NRW Nimmerland
    • keiner

    #1

    Absturz Lancaster-Bomber

    Hi liebe Leute!
    Ich suche Bilder, Infos usw. von einem Lancaster Bomber, der ca. 1942 in NRW,
    Raesfeld-Heiden abgestürzt ist.
    (Hier gibt's übrigens einen im Flug zu sehen:
    http://www.theregister.co.uk/2006/01...gle_lancaster/)

    Er soll eine Bombe für die Möhne-Talsperre an Bord gehabt haben, hat beim
    Versuch zu drehen einen Hochspannungsmast gestriffen und ist dabei abgestürzt!
    Wer weiß was genaues, das Heimatmuseum selbst gibt mir kaum Auskunft
    obwohl dort ein Propeller der Maschine ausgestellt ist.
    Auf Hilfe hoffend,
    FW.
    Zuletzt geändert von FairlightWarez; 04.06.2007, 02:40.


    Allseits gute Jagd und fette Beute Ihr Himmelhunde!
    Sondler mit Genehmigung

    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten „Wo kämen wir hin“
    und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?

    Es ist richtig, wenn Politiker behaupten: Der Mensch ist Mittelpunkt.
    Falsch ist nur die Schreibweise gemeint ist: Der Mensch ist Mittel. Punkt.
  • dersucher
    Heerführer


    • 30.08.2006
    • 1122
    • -

    #2
    Hi,
    fahr einfach mal nach raesfeld-Heiden und befrag ältere Anwohner. Die können sich meist sehr gut an solche Ereignisse erinnern und geben gern Auskunft. Hab auf diese Weise schon 2 Absturzstellen von englischen Bombern gefunden.
    Übrigens kann ich mir nicht vorstellen, das das Heimatmuseum keine Auskunft gibt.
    Hier in Hessen wo ich ansässig bin, hab ich mit denen keine Probleme.
    Grüße Jürgen

    Kommentar

    • Mabalu
      Ritter

      • 25.05.2002
      • 398
      • nähe Hildesheim Niedersachsen
      • c-scope Newforce und die gute alte MD 3009 - Einsteigermodell

      #3
      Oderr1943?

      Hallo!
      Oder war es 1943?

      Dann empfehle ich Dir das:

      Helmuth Euler: "Als Deutschlands Dämme brachen - Die Wahrheit über die Bombardierung der Möhne-Eder-Sorpe-Staudämme 1943", Motorbuch Verlag Stuttgart, 1975, verschiedene Neuauflagen, ISBN 3-87943-367-4


      Gruß

      Matthias
      Qualifizierungskurs für Sondengänger in Niedersachsen vom Niedersächsischen Landesdenkmalamt für Denkmalpflege - theoretischer und praktischer Teil - Hannover erfolgreich absolviert!

      Kommentar

      • Quagga
        Geselle


        • 11.02.2005
        • 92
        • Südhessen

        #4
        Ja, genau dieses Buch hätte ich dir auch empfohlen (Matthias war schneller).
        Darin ist unter anderem auch die Maschine erwähnt, die den Mast gestreift hat.

        Gruß
        Peter

        Kommentar

        • FairlightWarez
          Ritter


          • 02.06.2007
          • 399
          • NRW Nimmerland
          • keiner

          #5
          Hei Leute!
          Danke für Eure postings!
          @dersucher
          Du kennst die Westfalen nicht wirklich, oder?
          Die haben die Sturheit schon mit in die Wiege gelegt bekommen (Gottseidank nicht alle, ich bin "gezwungen" in der Gegend zu wohnen ;-)
          Im Heimatmuseum müßen die wohl die Lunte gerochen haben, jedenfalls gabs
          plötzlich kein Gespräch mehr über evtl. noch vorhandene Überreste!
          Trotzdem danke ich Dir!

          @Mabalu, Quagga
          Danke für die Buchempfehlung, habe ich bei Amazon.de bestellt! ;-)

          Wer sonst noch Insidertips hat, immer her damit!

          Ps. Habe mal einen Screenshot von Google gemacht, könnte das die Absturzstelle sein?
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von FairlightWarez; 04.06.2007, 23:20. Grund: Nachtrag


          Allseits gute Jagd und fette Beute Ihr Himmelhunde!
          Sondler mit Genehmigung

          Wo kämen wir hin, wenn alle sagten „Wo kämen wir hin“
          und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?

          Es ist richtig, wenn Politiker behaupten: Der Mensch ist Mittelpunkt.
          Falsch ist nur die Schreibweise gemeint ist: Der Mensch ist Mittel. Punkt.

          Kommentar

          • maki72
            Ratsherr


            • 12.05.2005
            • 226
            • Erkrath
            • MD 3009

            #6
            Im anderen Thread ist ein beispielfoto wie so eine Absturzstelle aussehen kann. Eine gewisse Ähnlichkeit ist schon vorhanden.



            Ich würd mal da an dem Gehöft vorbeischauen und freundlich fragen, die sollten ja was mitbekommen haben , wenn da ein Bomber abgestürzt ist.
            Und denkst Du schon es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ne Münze her!
            Frei nach G. Netzer (deutscher Philosoph und Fussballgott)

            Kommentar

            • bunkerbob
              Lehnsmann


              • 26.04.2004
              • 44
              • Mäc-Pomm
              • ich lasse suchen

              #7
              Zitat von FairlightWarez
              Hi liebe Leute!
              Ich suche Bilder, Infos usw. von einem Lancaster Bomber, der ca. 1942 in NRW,
              Raesfeld-Heiden abgestürzt ist.
              Wenn es der "dambuster"-Angriff ("Operation Chastise") war, passierte das ganze in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai 1943
              8 der 19 eingesetzten Lancaster sind nicht von dem Angriff zurückgekehrt, 53 Mann Besatzung sind ums Leben gekommen, 3 haben die Abstürze überlebt.

              Das Flugzeug, das Du meinst, war wohl die Lancaster mit der Seriennummer ED 864, Kennzeichen AJ-B, Pilot F/Lt. W. Astell
              Die Lancaster ist in der Nähe von Marbeck, 5 km südsüdöstlich von Borken durch eine Hochspannungsleitung geflogen und abgestürzt.
              Die gesamte Besatzung kam ums Leben und wurde zunächst auf dem Friedhof Borken beerdigt. Nach dem Krieg wurden sie umgebettet auf den Ehrenfriedhof des britischen Commonwealth REICHSWALD FOREST WAR CEMETERY in Kleve.

              Für Dich hilfreich wäre z.B. das Buch "Dambuster Raid Crash Sites: 617 Squadron in Holland and Germany" von Chris Ward, Andy Lee und Andreas Wachtel, kommt aber erst noch raus. http://www.amazon.co.uk/Dambuster-Ra.../dp/1844155684
              Angehängte Dateien

              Kommentar

              • FairlightWarez
                Ritter


                • 02.06.2007
                • 399
                • NRW Nimmerland
                • keiner

                #8
                Mein Beitrag zur Auflösung !

                Da Anhand der "Besucherzahlen" dieser Untertread auf Platz Zwei steht, gehe ich mal davon aus das es viele interessiert was den nun mit der Besatzung und der Maschine genau passierte!?...Ja?.... gut, dann also:

                Bücher lesen, Internetseiten besuchen ist eine Sache, mit Leuten reden die aus der Erinnerungskiste oder aber von Gesprächen mit (verstorbenen)Verwandten erzählen können eine andere.
                Ich habe mich also auf die Suche nach Leuten gemacht, die mit der damaligen
                Geschichte involviert sind u/o waren.
                Danke an alle Raesfelder und Marbecker Einwohner die mir dabei geholfen haben!!!

                In der Nacht vom 16.05.1943 hoben 19 speziell für die Deichbombe gebaute Lancaster-Bomber in drei Gruppen vom Fliegerhorst Scampton und Lincolnshire ab. Unter dem Namen "Operation Chastise" sollten sie die Möhne-,Eder- und Sorpe-Talsperre bombadieren und die Deiche mit dieser Bombe zerstören.
                Jeder der Bomber hatte eine davon an Bord.
                Es startete die erste Gruppe mit fünf Maschinen um 21:28 Uhr, sie flog die längere, nördliche Route. Kommando hatte Leutnant R.N.G. Barlow DFC.

                Die zweite mit neun Maschinen starteten um 21:39 Uhr und nahm eine kürzere Route.Kommando hatte Geschwaderkommandant C/O Wg. Cdr. G.P. Gibson DSO DFC.

                Die letzten drei Maschinen des Geschwaders wurden von Sqd/Ldr. H.E. Maudslay DFC geführt. In dieser Gruppe flog "meine" Maschine mit der Bezeichnung: AJ-B "Baker" ED864, der PILOT William Astell,NAVIGATOR Floyd Alkwin Wile, BORDMECHANIKER John Kinnear, Bordschütze Donald Hopkinson,
                FUNKER Abram Garshowitz, FRONTSCHÜTZE Francis Antony Garbas, HECKSCHÜTZE Richard Bolitho.
                Sie hoben um 21:59 Uhr ab. Um nicht vom Gegner erkannt zu werden, flogen sie schon vor der Küste Hollands Tiefflug.
                Sie überflogen die Inseln Walcheren und Schouwen/Holland, weiter in Richtung Norden an Eindhoven vorbei in Richtung Rees, dort unterflogen sie Bocholt und überflogen Rhede und ließen Raesfeld rechts von sich liegen.Danach stand eine Kurskorrektur an, bei der sie nach Süden schwenken mußten.
                Das war ca. 2,5 Kilometer Nordöstlich von Raesfeld.
                [Ob damals die Hochspannungsmasten der RAF nicht bekannt waren oder die Piloten sich verschätzten, konnte ich nicht herausfinden!!!]

                Es war eine klare mondhelle Nacht, als Pilot Bill Astell die Kurskorekktur einleitete, erst im letzten Moment hat er wohl den Mast erkannt, denn von Zeitzeugen wird berichtet das beim näherkommen der, (sie glaubten erst es seinen Deutsche Nachtjäger) die Motoren der Maschine plötzlich stark aufheulten.
                (Anm.ie Motorengeräusche hatten sie schon viel früher gehört.)
                Herr T. aus Marbeck:"Man hörte Flugzeugmotoren näher kommen, sie flogen so tief das man glaubte sie wollen auf meinem Kotten landen.(Anm. Kotten = Bauernhof oder Hof)
                Plötzlich dröhnten die Motoren laut auf, es folgte ein Krachen, die Maschine fing Feuer an der rechten Tragfläche, flog dann eine leichte Linkskurve, hielt sich noch für ein paar Sekunden in der Luft und krachte dann auf das Acker.
                Alles was wohl an Munition an Bord war flog in die Luft und uns um die Ohren.
                Gleichzeitig rollte etwas brennendes aus dem Flugzeug, so ca. 150m weit.
                Nach ein paar Sekunden krachte dieses Ding so heftig auseinander das alle Fenster in der näheren Umgebung zersprangen und teilweise Dachpfannen abgehoben wurden!
                Unsere Pferd ging durch und flüchtete mit seinem Fohlen durch eine Lücke im Zaun.
                Nach einer halben Stunde trauten wir uns erst in die Nähe des Flugzeuges, das immer noch brannte, der Besatzung war nicht mehr zu helfen, sie waren allesamt verbrannt, ihre gekrümmten Leiber sahen teilweise grotesk aus, so als wenn sie noch davon laufen wollten".

                Die Besatzung wurde erst auf dem Friedhof Borken beerdigt, später dann überführt auf Ehrenfriedhof des britischen Commonwealth REICHSWALD FOREST WAR CEMETERY in Kleve.

                Heute gibt es an der Absturzstelle ein Gedenkstein und neuerdings werden auch Angehörige aus England und Kanada der Toten dort angetroffen.


                Danke an alle die mir bei der Lösung dieses Treads gehofen haben und möge die Besatzung der AJ-B "Baker" ED864 in Frieden ruhen............................

                -------------------------------------------------------------------------
                Ich denke mal mein Kurzbericht wird der ganzen Geschichte nicht gerecht,
                aber vielleicht sprengt ein ausführlicherer Bericht auch den Rahmen dieser
                Webseite und ist vielleicht auch gar nicht gewünscht.
                Gruß FW

                Websites:


                Dambusters.org.uk - Providing a comprehensive site about the Dambusters and 617 Squadron


                Dambusters.org.uk - Providing a comprehensive site about the Dambusters and 617 Squadron


                Bilder:
                Angehängte Dateien


                Allseits gute Jagd und fette Beute Ihr Himmelhunde!
                Sondler mit Genehmigung

                Wo kämen wir hin, wenn alle sagten „Wo kämen wir hin“
                und niemand ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen?

                Es ist richtig, wenn Politiker behaupten: Der Mensch ist Mittelpunkt.
                Falsch ist nur die Schreibweise gemeint ist: Der Mensch ist Mittel. Punkt.

                Kommentar

                • tunichgut
                  Ritter


                  • 16.07.2004
                  • 468
                  • NRW + SH

                  #9
                  Klasse Bericht.
                  Gruss tunichgut
                  Ein Schelm, wer böses denkt...

                  Kommentar

                  • Das Hemmert
                    Heerführer


                    • 12.02.2008
                    • 3124
                    • 12345

                    #10
                    Im September 2005 brachte der Heimatverein Raesfeld folgende Broschüre heraus (siehe Anhang).
                    Hier wurde der Flug ED 864"AJ-B" schon genauestens recherchiert und dokumentiert.
                    Der Propeller im Heimatmuseum Raesfeld gehört nicht zu diesem Flugzeug.

                    Grüße
                    Das (enttäuschte) Hemmert
                    Angehängte Dateien

                    Kommentar

                    Lädt...